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Test - The Darkness II : Tentakel-Jack is back

  • PC
  • PS3
  • X360
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PEGI versus USK
Die deutsche USK-Version von The Darkness II kommt erneut nicht ohne Schnitte aus. Das verwundert nicht besonders, denn im Original geht es rabiat und blutig zur Sache. Vor allem Jackies Tentakelfähigkeiten lasses es richtig saftig werden. Da werden Köpfe und Gliedmaßen quasi im Sekundentakt abgerupft oder Gegner einfach mal der Länge oder Breite nach durchgerissen. In der USK-Version werden hingegen keine Körperteile abgetrennt und ihr könnt Leichen auch nicht weiter benutzen, um sie beispielsweise auf Gegner zu werfen. Das Herzfressen hinterlässt keine Krater und ist weniger blutig. Einige Zwischensequenzen wurden entschärft und generell fließt weniger Blut.

Die Uncut-Version gibt es auch bei unserem Shop-Partner Gamesrocket.

Shooter mit Fähigkeitensystem

Die Tentakel kommen deutlich häufiger zum Einsatz als im ersten Teil. Vor allem weil Waffen deutlich weniger Schaden machen und einige Gegner mit Wummen nur schwer zu knacken sind. Um zusätzliche Möglichkeiten zu erlangen, sammelt ihr im Spiel Essenzpunkte. Diese bekommt ihr durch Hinrichtungen, das Töten von Gegnern und verschiedene Trefferarten. Außerdem sind in den Umgebungen Relikte versteckt, die reichlich Essenzpunkte bringen.

Diese Punkte könnt ihr in verschiedenste Fähigkeiten und Upgrades investieren. So könnt ihr euren Trefferwiderstand verbessern, Waffeneigenschaften und Munitionskapazität aufwerten oder eure Finsternisfähigkeiten verstärken und sogar neue erlernen.

Das bringt eine Menge Abwechslung und ihr könnt euren eigenen Spielstil damit aufwerten. Der Nachteil allerdings ist, dass dieses System die Spielbalance ein wenig aushebelt. Mit entsprechender Aufrüstung machen euch selbst die Gegner im Schlussabschnitt des Spiels nur noch wenig Probleme. Jackies einzige Schwäche bleibt somit das Licht, denn das sorgt dafür, dass die Sicht verschwimmt und die Finsternisfähigkeiten nicht genutzt werden können. So gilt es also, Lampen auszuschießen, Energiequellen zu deaktivieren, Blendgranaten auszuweichen und Gegner mit tragbaren Scheinwerfern schnellstens zu eliminieren.

Gruppen- und Solistenbonus

Habt ihr die Hauptgeschichte hinter euch gebracht (unbedingt nach dem Abspann weitergucken!), ist das Spiel aber noch nicht zu Ende. Neben der Hauptgeschichte gibt es noch den Blutrachemodus. Das ist nicht lediglich ein einzelner Spielmodus, sondern ein ganzes Paket. Als Solist könnt ihr eine Minikampagne, bestehend aus sechs Levels, spielen oder sechs thematisch ähnlich gelagerte Abschnitte in einer Art Survival-Modus absolvieren. Auch hier gibt es vier Schwierigkeitsgrade und ihr sammelt Essenzen und könnt die Fähigkeiten eurer Spielfigur verbessern.

Apropos Spielfigur: In "Blutrache" spielt ihr nicht als Jackie, sondern habt vier verschiedene Charaktere mit eigenen Fähigkeiten zur Auswahl. Shoshanna geht mit einer Finsterniswumme in den Kampf, JP Dumond erzeugt schwarze Löcher, Inugami schwingt sein Schwert und der Ire Jimmy Wilson benutzt eine Wurfaxt. Diese Spielmodi sind sehr unterhaltsam und eine willkommene Ergänzung der mit rund sieben Stunden recht kurzen Hauptgeschichte. Wem das noch nicht reicht, der kann beide Zusatzmodi auch online mit bis zu vier Spielern im Koop-Modus angehen. Ebenfalls eine launige Angelegenheit und eine prima Ergänzung, zumal hier wieder das Fähigkeitensystem greift und vier Schwierigkeitsgrade geboten werden.

Mitspieler können übrigens jederzeit ein- oder aussteigen. Schön ist zudem, dass die Level sich je nach Spielmodus unterscheiden und man somit nicht sechsmal dasselbe aufgetischt bekommt. Uns gefällt diese Lösung jedenfalls wesentlich besser als ein lieblos angeklebter 08/15-Deathmatch-Modus.

Runde Sache am PC

Die PC-Version des Spieles kann sich ebenfalls sehen lassen und glänzt mit besseren Texturen und vor allem schöneren Lichteffekten. Erfreulich ist vor allem, dass dabei die Performance nicht auf der Strecke bleibt. The Darkness II präsentiert sich auf dem PC rund und superflüssig.

Die Steuerung ist zunächst etwas gewöhnungsbedürftig - irgendwo müssen schließlich die Tentakel untergebracht werden. Aber das haut gut hin, der linke Tentakel sitzt auf der Q-Taste, Herzen futtern geht mit "E" und die mittlere Maustaste nebst Mausbewegung ist für die Schläge mit dem rechten Tentakel zuständig. Das geht nach kurzer Eingewöhnung prima von der Hand. Wem ein Controller lieber ist, der kann problemlos einen Xbox-360-Controller anschließen und bekommt sofort die entsprechenden Tastenbelegungen.

Fazit

Andreas Philipp - Portraitvon Andreas Philipp
Die neuen Abenteuer von Jackie Estacado sind eine überaus gelungene Angelegenheit, auch wenn der Comic-Stil, selbst wenn er dichter an der Vorlage ist, etwas gewöhnungsbedürftig ist. Vor allem weil die Farbenpracht dem Spiel viel des düsteren Ambientes nimmt, das den ersten Teil so stark gemacht hat. Aber immerhin, die neue Handlung hat Biss, abgesehen von ein paar kleinen Logiklücken. Es geht rabiat und sehr bizarr zur Sache und die Umgebungen könnten zuweilen aus einem wilden Drogentraum stammen. Schade nur, dass die abgefahrenen Charaktere ein bisschen zu oft unter schwachen deutschen Sprechern und mieser Lippensynchronität leiden. Wenigstens ist die englische Sprachausgabe aktivierbar und die Finsternis klingt in beiden Varianten herrlich fies. Mir gefällt zudem, dass die Entwickler sich nicht auf den Starbreeze-Lorbeeren ausgeruht haben, sondern der Spielmechanik mit neuen Elementen frischen Wind einhauchen. Die Tentakel kommen viel mehr zum Einsatz, die Finsternisfähigkeiten spielen eine größere Rolle und das Fähigkeitensystem bringt spielerische Abwechslung, auch wenn hier und da die Spielbalance etwas leidet. Als hübsche Zugabe zur Hauptgeschichte gibt es noch den Blutrachemodus, der zwar keine Bäume ausreißt, aber eine erfreuliche und unterhaltsame Ergänzung nach dem Abspann darstellt. Alles in allem also ein durchaus gelungener Einstieg in das Action-Jahr 2012.

Überblick

Pro

  • näher am Comic-Original
  • schöne Wechsel von ruhigen und rabiaten Passagen
  • saftige Action
  • gutes Fähigkeitensystem
  • sinnvolle Tentakelfähigkeiten
  • gute Waffenhandhabung
  • bizarre Handlung
  • abgefahrene Umgebungen
  • interessanter Comic-Stil
  • einige biestige Gegner
  • gelungene Blutrachemodi
  • abgefahrene Charaktere
  • gut angepasste Steuerung (PC)

Contra

  • deutsche Version nicht lippensynchron
  • nur ein Spielstand
  • Levelauswahl erst nach Durchspielen
  • deutsche Sprecher nicht immer optimal
  • Gegner nicht besonders helle
  • Kampfabläufe wiederholen sich oft
  • nicht immer ganz logisch

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