Test - The Darkness : Eine großartige Reise.
- PS3
- X360
Abwechslung und Grafik gehen Hand in Hand und sorgen zu guter Letzt für den einzigen Nachteil des ganzen Spieles, der uns wirklich geärgert hat. Ihr merkt schnell, dass die Texturen nicht auf der Höhe der Konkurrenz liegen und die Framerate gerne mal unschön einbricht, zum Glück zehrt letzteres nie an der Spielbarkeit. Die Xbox 360 Version sieht einen Tick besser als die PS3-Fassung aus was die Texturen angeht, Framerate-Einbrüche sind aber auch hier von Zeit zu Zeit zu bemerken. Zudem stürzte das Spiel auf der Microsoft-Konsole zwei oder dreimal ab. Dank geschickter Licht- und Schattenspielereien, sehr glaubwürdig agierenden Charakteren und einer hervorragenden Kulisse fallen die Mankos das aber kaum ins Gewicht. Die Optik wirkt einfach wie aus einem Guss und kann mit toll animierten Charakteren aufwarten. Was wirklich stört ist das letzte Drittel der Story, wo ihr schnöde von einem Ort zum anderen geschickt werdet und in alter Kulisse neuen Feinden gegenübersteht. Ab dann kommen gerade mal zwei wirklich neue Levels, von denen der erste, vorrangig auf einem Schiff stattfindende, alles andere als aufregend ausschaut.
Versöhnlich stimmt das furiose Finale, welches aufgrund der sichtlich besseren Qualität schon vorher fertig und das besagte Drittel zuvor Opfer des Terminzeitdrucks seitens der Starbreeze Studios gewesen sein muss. Die Frage ist nur: Was haben die Schweden die letzten drei Jahre eigentlich gemacht? So toll ’The Darkness’ die ersten fünf bis sechs Spielstunden auch ist, danach solch ein derbes Szenario-Recycling betreiben zu müssen, ist für einen Titel diesen Kalibers ein wenig schwach. Versöhnlich stimmt hingegen, dass ihr keine schnöden Ladebalken zu sehen bekommt, sondern Jackie in den Ladepausen Stories aus seiner Jugend erzählt. Klasse sind auch die vielen Sammelobjekte, die ihr an Telefonzellen einlösen und damit ausgesprochen bizarre Anrufe tätigen könnt.
Sound als potenzieller Award-GewinnerEin anderes Kapitel sorgt hingegen für frenetischen Jubel, der sogar die Qualitäten der Storyinszenierung in den Schatten stellt: der Sound. Die Effekte sind toll. Die englische Sprachausgabe ist unglaublich, alles voran Mike Patton von Faith no more, welcher der Finsternis seine fiese Stimme leiht. Die Musik ist ein Meilenstein des Genres. Sehr gefreut hat uns, dass der Komponist Gustaf Grefberg einem atmosphärischen, aber nach 08/15-Heckmeck anhörenden ’Chronicles of Riddick’ enorm dazu gelernt hat. Hier hört es sich selten so an, als ob er nur von Hans Zimmer klauen könne: Stattdessen dreht er in actionreichen Momenten die E-Gitarre perfekt auf und in ruhigen Situationen hört ihr verdammt gute, melancholische und melodische Scorestücke, welche am meisten beeindrucken.
Mini-MultiNur der Vollständigkeithalber verlieren wir ein paar Worte zum Multiplayer-Modus, der eindeutig nach Auftragsarbeit ausschaut. Vorweg: Die Gesamtwertung hat dies nicht beeinträchtig, schließlich gab es in ’Chronicles of Riddick’ gar keinen Mehrspielermodus und gestört hat es damals kaum jemanden. Doch hier registrieren wir einiges an Lieblosigkeit, seien es die mageren acht Karten, deren grafisch wenig aufregendes Potenzial oder die Standard-Modi wie Deathmatch, Capture the Flag oder Überleben. Einzig die Idee, dass ihr entweder Mensch, Darkling oder beides, mit der Option jederzeit inmitten eines Matches wechseln zu können, steuert, fällt gegenüber der Shooter-Konkurrenz positiv auf.
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