Länderauswahl:
Du wurdest von unserer Mobile-Seite hierher weitergeleitet.

Test - Tom Clancy's Splinter Cell: Pandora Tomorrow : Tom Clancy's Splinter Cell: Pandora Tomorrow

  • PC
Von  |  |  | Kommentieren

Packend inszeniert, aber fast unfair
Werfen wir mal einen Blick auf das Missionsdesign des Spiels, was ja gerade bei einem Stealth/Action-Spiel nicht gerade unbedeutend ist. Bis auf ein paar wenige Ausnahmen wurden die Missionen sehr packend und vor allem atmosphärisch grandios in Szene gesetzt. Wenn Sam Fisher sich an einem fahrenden Zug entlang hangelt und dabei auch noch darauf achten muss, von den Passagieren am Fenster nicht gesehen zu werden, ist das schon spannend genug. Euer Puls wird jedoch erst so richtig in die Höhe getrieben, wenn eine weitere Lok auf dem angrenzenden Gleis mit Höchsttempo an euch vorbeirauscht. Dies ist nur ein Beispiel für die durchaus interessanten Ideen, die von den Entwicklern in das Spiel eingebaut wurde. Schade nur, dass man dieses hohe Niveau nicht über den kompletten Verlauf aufrechterhalten kann, denn beispielsweise die Jerusalem-Mission präsentiert sich uns im direkten Vergleich ziemlich eintönig.

Dies liegt nicht nur an der teilweise extrem schwankenden grafischen Darstellung und einer nicht sonderlich überragenden KI, sondern auch am durchgängig happigen Schwierigkeitsgrad. An manchen Stellen geht dies sogar soweit, dass man ohne ein stupides Try and Error-Verfahren gar nicht erst weiterkommt. Herausfordernde Passagen sind durchaus wünschenswert, aber hier haben die Designer deutlich übertrieben. Zum Glück gibt es im Vergleich zur Xbox-Version eine Quicksave-Funktion, so dass man das Ganze etwas entschärfen kann. Dadurch wird auch geschickt kaschiert, dass man sich eigentlich nur durch insgesamt acht Missionen schleicht, was im Vergleich zum Vorgänger zwei Abschnitte weniger sind. Da fragt man sich doch insgeheim, ob es nicht auch ein Add-on getan hätte.

So muss Multiplayer-Spaß aussehen
Doch diese Bedenken werden spätestens beim ersten Anspielen des famosen Multiplayer-Modus von 'Pandora Tomorrow' weggeblasen. Anstatt eine simple 1:1-Übersetzung des Prinzips in eine Mehrspielerumgebung vorzunehmen, hat man sich wirklich sehr viel Mühe gegeben. Bis zu vier Spieler treten in jeweils zwei Teams gegeneinander an und schlüpfen dabei entweder in Rolle der Spione (die Pendants von Sam Fisher) oder die der knallharten Söldner. In verschiedenen Maps ist es die Aufgabe der eindringenden Spione, mehrere Kanister mit biologischen Kampfstoffen ausfindig und unschädlich zu machen. Die beiden Gruppierungen spielen sich dabei auch sehr unterschiedlich, was den eigentlichen Reiz der Matches ausmacht. Die Söldner konzentrieren sich (aus der Ego-Perspektive kämpfend) auf den Einsatz möglichst tödlicher Waffengewalt und bringen heimtückische Minen an, um ihre Gegner außer Gefecht zu setzen. Passiert dies, muss man übrigens eine kurze Zeitspanne lang warten, bevor man wieder in Aktion treten kann. Die Agenten setzen dagegen eher auf technische Spielereien und geschickte Ablenkungsmanöver, um den Feind gezielt zu täuschen. Vor allem beim Aufeinandertreffen von gut eingespielten Teams wird ein wahres Feuerwerk an taktischen Raffinessen und spannender Gefechte abgebrannt. Es gibt aber auch Grund zum Meckern: Warum ist die Steuerung beispielsweise standardmäßig komplett anders ausgelegt als im Singleplayer-Modus? Dies verhindert einen deutlich einfacheren Einstieg in die Mehrspieler-Partien und ist vor allem sehr ärgerlich.

Licht und Schatten
Nicht nur Sam Fisher muss sich in seinem virtuellen Dasein mit Licht und Schatten herumschlagen, sondern auch die Spieler. Dies bezieht sich vor allem auf die grafische Präsentation des Agentenspektakels. Diese reicht von grandiosen Effekten mit absichtlich überzeichneten Lichtspielereien und wirklich schicken Außenlevels bis hin zu eher karg-monotonen Arealen wie zum Beispiel in Jerusalem. Es ist ein deutlich spürbares Auf und Ab zu erkennen, was sich mit den Schwankungen im allgemeinen Missionsdesign deckt. Insgesamt bietet sich uns aber dennoch eine durchaus erstklassige Optik, die dem Spiel sehr gut zu Gesicht steht und für die nötige Prise Atmosphäre sorgt.

Etwas weniger positiv dagegen ist der Sound zu beurteilen. Die Synchronstimmen sind zwar exzellent besetzt und kommen bis auf ein paar Ausnahmen auch stets klar aus den Lautsprechern. Doch die musikalische Untermalung und einige Effekte sind etwas schwach auf der Brust und hätten etwas vielfältiger ausfallen können.

 

Fazit

André Linken - Portraitvon André Linken
Genauso, wie Sam Fisher vom Licht in den Schatten tritt, sind auch die Erlebnisse des Spielers bei 'Pandora Tomorrow'. Einerseits wird hier abermals ein erstklassiges Agentenspiel abgeliefert, das mit einer kaum zu übertreffenden Atmosphäre, schicker Grafik und wirklich packenden Missionen auftrumpfen kann. Nicht zu vergessen: der geniale Multiplayer-Modus. Dem gegenüber stehen jedoch die etwas geringe Anzahl an Levels, die stellenweise etwas laue KI und die schwankende Qualität in Bezug auf Design und Optik. Insgesamt überwiegt aber der positive Eindruck, der auch vom happigen Schwierigkeitsgrad nicht gedämpft werden kann. Fans des Vorgängers greifen sowieso zu und Zocker mit einer gehörigen Portion Geduld und Erfahrung sollten ebenfalls zuschlagen.

Überblick

Pro

  • packende Missionen
  • genialer Multiplayer-Modus
  • bewährt gutes Gameplay
  • überwiegend geniale Grafik
  • coole Gadgets und Waffe

Contra

  • KI nicht immer überzeugend
  • hoher Schwierigkeitsgrad
  • Grafikqualität schwankend

Kommentarezum Artikel