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Test - Tony Hawk's Pro Skater 4 : Tony Hawk's Pro Skater 4

  • Xbox
  • GCN
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Tony Hawk's Pro Skater 4
S-K-A-T-E muss nach wie vor eingesammelt werden. (Xbox)

Fast schon wie in einem Action-Adventure trefft ihr auf teils recht seltsame Leute mit noch seltsameren Aufgaben, die zuweilen in eine kleine Story verpackt sind – so sollt ihr eine pöbelnde und mit Fässer werfende Studentengang mittels Grinds ausschalten, Kollegen rechtzeitig vor einem übereifrigen Polizisten warnen, in Alcatraz einen Tourleiter baden gehen lassen, einem Sträfling zur Flucht verhelfen, in London einen armen Elefanten vor seinen Häschern retten oder im Zoo als Lockfleisch auf vier Rollen für ausgebrochene Löwen aushelfen. Darüber hinaus erwarten euch diverse Mutproben, die direkt von MTV Jackass stammen könnten – der Stakter versucht sich als lebendige Kanonenkugel, um eine bestimmte Distanz zu fliegen, rattert durch wackelige Loopings und versucht auch sonst ziemlich effizient, sich den Hals zu brechen. Eine Neuerung bei den Aufgaben sind außerdem diverse Minispiele, bei denen die Steuerung umgekrempelt wird – ihr spielt mit dem Skateboard in der Hand Baseball oder Tennis und absolviert liegend fast schon wie in einem Rennspiel einen Hindernisparcours. Solche Minispiele sind durchaus witzig und lockern das Geschehen auf, allerdings dürften sie ruhig öfters auftauchen und steuerungstechnisch etwas besser sein. Wem das alles viel zu wenig ernst und Skateboarder-mässig ist, der kann aber aufatmen, denn natürlich sind auch zahlreiche Aufgaben dabei, bei denen sich alles um das kunstvolle Boarden dreht – entweder müsst ihr mit einer speziellen Trickart einen High-Score knacken, zugerufene Tricks unter Zeitdruck vollführen oder an einem typischen ’Tony Hawk’s’-Turnier teilnehmen, bei dem ihr in drei Runden die Punkterichter überzeugen müsst. Anders als in den Vorgängern wird für einen solchen Wettbewerb aber nicht gleich ein komplettes Level zur Verfügung gestellt, sondern es wird innerhalb eines normalen Areals ausgetragen.

Tony Hawk's Pro Skater 4
Knifflig: Flatland-Tricks. (GCN)

Neue Moves und alte Modi
Damit sich ’Tony Hawk’s’-Experten abseits der neuen Areale und Aufgaben nicht langweilen, haben die Jungs von Neversoft den Skatern einige neue Tricks beschert, ohne dass man sich von bereits Bekanntem umgewöhnen müsste. Nach wie vor ist eine Taste am Joypad fürs In-die-Hocke-Gehen und Springen zuständig und mit jeweils einer anderen Taste vollführt ihr Grabs und Flips, die sich in Zusammenspiel mit den Richtungstasten variieren lassen. Neu könnt ihr dabei durch Doppeldruck eines solchen Trick-Buttons noch weitere Stunts hinlegen. Um Tricks zu punkteträchtigen Combos zu verknüpfen, stehen erneut Reverts und Manuals zur Verfügung. Eine praktische Neuerung sind Spine-Transfers, die durch Druck auf die beiden Schultertasten gezeigt werden – so könnt ihr leicht über die Kante einer Half-Pipe springen und das Skateboard in der Luft mit den Rollen nach unten ausrichten. Weitere Neuerungen sind zum Beispiel die Möglichkeit, Grind-Moves direkt zu wechseln, coole Flatland-Tricks aus dem Manual zu zeigen und sich an Autos zu hängen, um so Schwung zu holen. Außerdem gibt es neue Special-Moves der einzelnen Charaktere, die teils ziemlich abgefahren ausgefallen sind – da geht schon mal kurze Zeit ein Board entzwei, ein Profi schlägt sich selber damit die Nase blutig oder es wird im Grind locker E-Gitarre gespielt.

In punkto Spielmodi hat sich allerdings nicht viel getan. Einzelspieler, die etwas Abwechslung zum Karriere-Modus suchen, können sich ohne irgendwelche Beschränkungen im ’Skate for Fun’ oder mit dem altbekannten Zeitlimit von zwei Minuten in der ’Einzelsession’ austoben. Außerdem könnt ihr in der Karriere eingesammeltes oder verdientes Geld ausgeben und so diverse Videos, Skater-Klamotten, Boards, Cheats und zwei Levels freischalten. Für kreative Naturen eignet sich der Parkeditor, der gewohnt umfangreich und spaßig ausgefallen ist. Hier darf man sich wie gewohnt mittels unterschiedlichsten Rampen, Half-Pipes und Grind-Stangen selber ein Level zusammenbauen, was gar nicht so einfach ist, wenn das Ganze auch wirklich brauchbar sein soll. Trotzdem ist die Bedienung angenehm einfach und übersichtlich ausgefallen. Wollt ihr lieber mit Freunden um die Wette skaten, empfiehlt sich ein Abstecher in den Mehrspieler-Modus. Ihr tretet zu weit im Splitscreen an und habt acht verschiedene spaßige Spielvarianten zur Auswahl. Xbox-Besitzer können neben dem Splitscreen auf einen System-Link-Modus zurückgreifen – leider wurde allerdings auf eine Xbox Live-Unterstützung fürs Online-Spielen verzichtet.

Tony Hawk's Pro Skater 4
Ein gefährlicher Ort im Zoo-Level. (Xbox)

Grafik & Sound as usual
Kommen wir zu den technischen Aspekten des Spiels. Nach wie vor kann die ’Tony Hawk’s Pro Skater’-Reihe grafisch insgesamt überzeugen – allerdings sind die Unterschiede zum dritten Teil kaum sichtbar und das, obwohl es hier durchaus noch Steigerungspotential gibt. Während die großen Areale mit hübschen Details und beweglichen Objekten wie Autos oder Passanten lebendig und interessant wirken, können die recht farblosen Texturen nicht so begeistern. Im Hinblick auf die PS2-Version erkennt man kaum einen Unterschied, obwohl auf GameCube und Xbox sicher noch mehr herauszuholen gewesen wäre. Seltsamerweise kommt es bei der GCN-Fassung an einigen Stellen außerdem zu unschönen Rucklern. Wenig zu kritisieren gibt es hingegen bei den detaillierten und großen Skaterfiguren, die toll animiert sind. Nicht nur die Stunts, sondern auch die schmerzhaften Unfälle wirken von den Bewegungen her realistisch. Ebenfalls kaum Kritik gibt es beim Sound. Wie gewohnt hat Activision diverse mehr oder weniger bekannte Bands und einen ihrer Songs lizenziert, so dass man in den Genuss von rockigen bis hin zu funkigen und Hip Hop-mässigen Tracks kommt. Die Xbox-Version bietet darüber hinaus den Vorteil, dass man gerippte CD-Songs ins Spiel einbauen kann.

 

Fazit

von David Stöckli
Neversoft hat es tatsächlich geschafft – mit ’Tony Hawk’s Pro Skater 4’ gelang ein Trendsportspiel, das auf die hervorragenden Qualitäten der Vorgänger setzt, gleichzeitig aber auch diverse Neuerungen einbringt, die dem Spielkonzept neue Frische verleihen. Die etwa 190 Aufgaben inklusive witziger Minispiele sorgen für viel Beschäftigung, zumal der Schwierigkeitsgrad ziemlich hoch ausgefallen ist. Technisch wirkt der Titel ordentlich, obwohl optisch kaum ein Unterschied zum dritten Teil zu erkennen ist und die Grafik auf Xbox und GameCube sicher besser möglich wäre, zumal die GCN an einigen Stellen ruckelt. Auch steuerungstechnisch ist die GCN-Version aufgrund des Nintendo-Pads mit dem Mini-Steuerkreuz etwas schwächer als das Xbox-Pendant. Trotzdem sollte sich jeder, der nicht eine Allergie gegen Trendsport-Games hat, ’Tony Hawk’s Pro Skater 4’ holen.

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