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Test - Tony Hawk's Project 8 : Skater gibt sich erneut die Ehre

  • PS2
  • X360
  • Xbox
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Max Payne's Project 8 oder: Wie die Bullet-Time auch das letzte Spiel einholt ...

Spielerisch hat sich – leider oder Gott sei Dank – wenig geändert. Nagelneu: Der Nail-the-Trick-Modus. Drückt man beide Analog-Sticks gleichzeitig, kommt es zu einer Art Bullet-Time für Arme: Die Welt wird in einem übertriebenen Bloomeffekt dargestellt, die Zeit steht still. Jetzt ist es Aufgabe des Spielers, eine Kombo zu kreieren, die sich gewaschen hat. Dabei kann man das Board mit dem linken Analog-Stick nach vorn oder hinten, mit dem rechten Analog-Stick seitlich drehen. Was in Perfektion superstylisch rüberkommt, erfordert aber einiges an Übung und entpuppt sich leider als wenig intuitiv. Insbesondere der Einbau in die eine oder andere Kombination aus Tricks ist nicht empfehlenswert, da schlicht und ergreifend zu wenig Punkte für das hohe Risiko des Flachlegens vergeben werden. Genug genagelt! Als weitere Neuerung stehen alle Aufgaben, die der junge Skater von heute meistern soll, in drei Schwierigkeitsgraden zur Verfügung – Amateur, Profi und Krank, deren Gewichtung bereits im Namen deutlich wird. Das Schöne daran: Während Anfänger die Amateurtricks mit ein wenig Übung schaffen sollten, haben erfahrene Hawkler besonders mit den kranken Aufgaben zu kämpfen, die Skatekunst par excellence fordern. Dabei erstreckt sich das Feld der Herausforderungen von einfachen Grinds bis zum Einbruch ins Kapitol. In der Minderheit auch vertreten: Classic-Aufgaben, die nicht nur Highscores knacken, sondern neben "SKATE" suchen auch das übliche Portfolio der 'Tony Hawk's Pro Skater'-Serie abfahren lassen. Auch hier wird der Schwierigkeitsgrad gestaffelt: Während Amateure nur vier Herausforderungen schaffen müssen, darf der geneigte Krank-Skater alle zehn Aufgaben meistern. Speziell bei den Classic-Challenges, in denen es nicht selten um Highscores und gelungene Kombos geht, fiel uns im Test der erhöhte Schwierigkeitsgrad der Xbox-360-Fassung auf. Das hängt insbesondere damit zusammen, dass man für eine gelungene Flip- und Grabkombinationen weit weniger Punkte erhält, als das auf CurrentGen-Versionen der Fall ist. Warum, konnten wir uns allerdings nicht so recht erklären. Folgerichtig sieht sich der PS2/Xbox-Fahrer mit hoher Wahrscheinlichkeit eher in Tonys Achter, als sein gleichstarker NextGen-Konkurrent. Bis dahin verstreicht aber aufgrund des üppigen Umfangs ohnehin eine ganze Weile, die durch den sehr guten Soundtrack aber wie im Fluge vergeht.

Beschnittenes Mehrspielervergnügen ...

Skaten macht aber nicht nur alleine Spaß, sondern auch im Mehrspielermodus. Sowohl NextGen-, als auch die CurrentGen-Varianten besitzen einen Splitscreen-Modus für zwei Spieler. Da hört es allerdings bei PlayStation-2- und Xbox-Spielern schon auf, die weder online noch im Netzwerk gegeneinander antreten können. Xbox-360-Besitzer verfügen zusätzlich über einen Multiplayer-Modus via Xbox Live, der in unserem Test tadellos funktionierte, manchmal allerdings zu langen Ladezeiten neigte. Neben dem obligatorischen Fun-Skate stehen sieben andere Modi für bis zu acht Spieler zur Verfügung. Entweder fährt man in gewisser Variation um Punkte und die beste Kombo oder nutzt etwas abweichende Spieltypen. Bei Graffiti macht der Spieler Tricks an einer Rail, Rampe oder Halfpipe. Wer die meisten Punkte mit einem Trick an diesem Objekt macht, färbt es entsprechend ein. Wer nach Ablauf der Zeit die meisten Elemente eingefärbt hat, gewinnt. Wermutstropfen: Dieser Modus macht in den großen Levels erst ab vier Mitspielern richtig Laune. Interessant fanden wir auch den Modus namens Mauern. Dabei zieht jeder Spieler eine farbige Wand hinter sich her. Fahren andere Zocker gegen die imaginären Widerstände, scheiden sie aus. Wer am Ende die meisten Frags auf seinem Konto hat oder als Letzter überlebt, gewinnt. 'Tron' lässt grüßen.

Außerhalb des Einzel- und Mehrspielermodus warten auch Überraschungen auf euch. Positiv: In den Profi-Tricks zeigen Skater ihr Können dank Motion-Capturing. Das Ganze präsentiert sich allerdings weniger spektakulär, als es klingt. Negativ: Es gibt keinen Park- oder Trickeditor mehr. Warum beides gestrichen wurde, ist uns ein Rätsel. Schade, denn gerade über Xbox Live hätte man mit Leichtigkeit neue Parks tauschen können.

Fazit

Sören Lohse - Portraitvon Sören Lohse
Tony Hawk meldet sich zurück – und wie! Nach einigen verkorksten Auskopplungen steht erstmals wieder ein absolut empfehlenswerter Titel im Händlerregal. Grafisch macht 'Project 8' auf der Xbox 360 gleich zwei Schritte nach vorn, geradezu spielerisch entledigt es sich des unnötigen Ballasts der Vorgänger und verschreibt sich komplett den Skateboards. Hervorragend auch die offene Welt und der spaßige Mehrspielermodus. Hand aufs Herz: Ich steh' auf hawksche Rollenspiele! Richtig warm wird man allerdings nur mit der Xbox-360-Fassung. Es ist zwar zu verschmerzen, dass 'Tony Hawk's Project 8' auf CurrentGen-Konsolen grafisch keinen mehr vom Hocker reißen kann. Sehr bedauerlich aber, dass hier dank der wegrationalisierten Features einiges an Spielspaß auf der Strecke bleibt. Da wäre mehr drin gewesen!

Überblick

Pro

  • sehr gute Präsentation (Xbox 360)
  • offene Welt (Xbox 360)
  • spaßige Mehrspielermodi (Xbox 360)
  • üppiger Umfang
  • gestaffelte Schwierigkeitsgrade
  • gutes Tutorial
  • innovative Neuerung dank Nail the Trick ...

Contra

  • ... die allerdings wenig intuitiv umgesetzt wurde
  • neigt zu Rucklern (Xbox 360)
  • unrealistischer Ragdoll-Effekt (Xbox 360)
  • nur Splitscreen-Mehrspielermodus (PS2, Xbox)
  • kein Park- und Trickeditor
  • Personalisierung des Alter Ego stark eingeschränkt

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