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Test - Victorious Boxers : Victorious Boxers

  • PS2
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Victorious Boxers
Das hat gesessen.

Jeder Gegner, dem ihr im Verlauf eurer Karriere begegnet, hat seine eigenen Spezialschläge, Stärken und Schwächen. Diese gilt es nun, so schnell wie möglich zu finden, um von diesem nicht zu Boden geschickt zu werden. Gut, dass euer Trainer euch vor dem Kampf noch ein paar hilfreiche Tipps gegeben hat - das Problem ist dann allerdings, diese auch umzusetzen. Die Steuerung erscheint mir nämlich arg schwammig und unpräzise: Zwar lassen sich geschickte Kombinationen machen, wobei der Boxer immer etwas verzögert zu reagieren scheint. Da braucht es schon etwas Übung, damit ihr vor allem bei den späteren Gegnern nicht ständig unterlegen seid.

Das Problem ...
... liegt nämlich in der fehlenden automatischen Ausrichtung eures Helden auf den Gegner. Dieser Mangel kann auf die Dauer ziemlich nerven, gilt es doch ständig, euren Boxer wieder in die richtige Richtung zu drehen, um überhaupt einen Treffer landen zu können. Natürlich kann argumentiert werden, dass das in der Realität auch so ist - na ja - zu Gute halten muss man diesem Umstand allerdings, dass ihr somit auch experimentieren könnt und müsst: Dadurch, dass ihr nicht immer automatisch vor eurem Gegner steht, lassen sich die Schläge auch aus unterschiedlich Winkeln und Entfernungen ausführen.

Victorious Boxers
Knapp vorbei.

Etwas inkonsequent - unter dem Gesichtspunkt einer Simulation - ist es dann aber im Gegenzug, dass ich meinen Protagonisten nicht aus dem Gefahrenbereich herausholen kann: Sich mal kurz in eine andere Ecke verdrücken, um sich etwas zu erholen und Distanz zu schaffen, liegt einfach nicht drin. Statt dessen muss mit dem Analog-Stick dafür gesorgt werden, dass euer Held seinen Oberkörper aus dem Gefahrenbereich bringt.

Übrigens könnt ihr nicht nur äusserlich erkennen, dass euer Kämpfer angeschlagen ist oder einfach nicht mehr kann: Je mehr Treffer er einsteckt, desto langsamer wird er und bewegt sich auch dementsprechend. In der Folge werden dann auch Schläge gegen euren Widersacher immer wirkungsloser, da erstens kein Saft mehr dahintersteckt und zweitens das ganze auch viel zu langsam abläuft. Auch die Fähigkeit, weitere Schläge einstecken zu können, leidet darunter. Deckung und Ausweichmanöver sind daher wichtiger als in jedem anderen Boxspiel, das bisher erschienen ist.

Victorious Boxers
Sieht aus wie Breakdance.

Modi, Optionen und Grafik
Von Modi und Einstellungsmöglichkeiten zu reden, dürfte etwas übertrieben sein. Neben dem Karriere-Modus könnt ihr euch nämlich nur noch in einen Kampf gegen einen menschlichen Gegner stürzen - die sonst üblichen Möglichkeiten wie Arcade-Modus oder das Kreieren eines eigenen Kämpfers gibt es nicht. Was ebenfalls fehlt, ist zum Beispiel ein richtiges Trainingslager oder ähnliches, in dem ihr die Fähigkeiten eures Schützlings verbessern könntet - ausser den Spezialschlägen, die ihr im Verlaufe eurer Karriere dazulernt, gibt es nichts zu holen.

Auch die Grafik ist wirklich minimalistisch, was sowohl die Charaktere, die Hintergründe und die Texturen betrifft. Glücklicherweise sehen wenigstens die Animationen akzeptabel und einigermassen realistisch aus. Wiederum repetitiv sind hingegen die Zwischensequenzen, die getrost übersprungen werden können. Um seinen Kämpfer auch aus allen Winkeln im Auge behalten zu können, dürft ihr fleissig Gebrauch von den verschiedenen möglichen Kameraperspektiven machen. Ebenfalls mit dabei ist eine Wiederholfunktion, wobei zuerst gespeichert werden muss, bevor man sich diese zu Gemüte führen darf.

 

Fazit

von Ronny Mathieu
'Victorious Boxers - Ippo's Road to Glory' ist meiner Ansicht nach ein zweischneidiges Schwert: Zum einen finden sich gute Ansätze in Richtung Simulation, indem beispielsweise die sonst üblichen Runden-, Zeit- und Gesundheitsanzeigen fehlen. Da auch eine automatische Ausrichtung auf den Gegner fehlt, müsst ihr die Steuerung schon im Griff haben, damit ihr nicht nur damit ständig eure Zeit verplempert. Daneben leidet aber auch die Spielbarkeit aufgrund dieser fehlenden Features, so dass gerade ein Anfänger sich vielen frustrierenden Kämpfen zu stellen hat. Auch die mangelhafte Präsentation ist der Atmosphäre nicht gerade förderlich - die Zeiten der Sprechblasen und somit fehlenden Sprachausgaben sollten doch eigentlich schon lange vorbei sein. Wer eine völlig neue Herausforderung sucht und sich nicht scheut, eine Menge Zeit in das Spiel zu investieren, sollte ruhig einmal probespielen, wer allerdings eine nette Grafik und etwas Sound will, wird mit anderen Titeln sicher glücklicher werden. Nicht zuletzt auch darum, da der Einstieg in letztere meist viel einfacher ist.  

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