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Test - Wii Fit : Das beste Fitness-Videospiel im Test

  • Wii
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Einen deshalb eigentlich wichtigen Aufwärmmodus gibt es leider nicht. Abgesehen davon sind die Übungen vielleicht nicht gerade spannend gestaltet, aber hervorragend umgesetzt. Die Trainer geben euch in deutscher Sprache tatsächlich viele wertvolle Tipps, auf was ihr bei der jeweiligen Übung achten müsst, wie eure Körperhaltung sein sollte und wie ihr die Aufgabe intensivieren oder ein wenig leichter machen könnt. Darüber hinaus erkennt der Trainer anhand des Balance Boards, ob ihr etwa in einem Teil der Übung zu wackelig seid oder das Gewicht falsch verlagert.

Sicherlich unterhaltsamer als die nüchtern gestalteten Übungen sind die Aufgaben in Minispielform ausgefallen. Diese erinnern von der oft kindlichen Inszenierung her frappierend an 'Wii Sports'. Hier zeigt sich auch, wie vielseitig das Balance Board genutzt werden kann. Einige Beispiele: Ihr müsst Kugeln in 'Marble Madness'-Manier in ein Ziel bugsieren, indem ihr mittels leichter Gewichtsverlagerung das Labyrinth in die jeweilige Richtung kippt. Ihr fahrt auf Skiern Slalom, indem ihr euch auf dem Board nach links oder rechts lehnt. Ähnlich läuft das spaßige Torwart-Dasein ab, bei dem ihr Elfmetergeschosse halten und Foul-Gegenständen ausweichen müsst. Skispringer dagegen strecken im richtigen Moment beim Absprung die Beine und fliegen so möglichst weit. Klassisch die Hula-Hoop-Übung, in der ihr euer Becken kreisen lasst und zugeworfene Ringe auffangt. Etwas für Akrobaten: der Seiltanz zwischen zwei Wolkenkratzern inklusive Sprung über Hindernisse. Fast schon an ein Musikspiel erinnert das rhythmische Stepper-Training. Eine Box-Einheit ist ebenfalls an Bord. Sogar ganz ohne Balance Board kommt das Joggen aus - nehmt einfach die Wiimote in die Tasche und joggt vor dem TV, während euer Mii über eine Nintendo-Insel sprintet.

Spaß mit wenigen Schwächen

Nintendo ist mit 'Wii Fit' wahrscheinlich das bislang beste Fitness-Videospiel gelungen. Grund hierfür ist vor allem das Balance Board. Während ihr in EyeToy-Sportspielen in der Luft herumfuchtelt und euren Körper bewegt, habt ihr mit dem Board einen festen Gegenstand zur Hand bzw. Fuß, den ihr einbezieht, der etwas durchaus Reales ist und der sehr genaues Feedback zu euren Aktionen gibt. Darüber hinaus stimmen sowohl der Umfang als auch die Menüstruktur. So werden selbst Sportmuffel zu mehr Aktivität motiviert. Auch wenn klar ist: 'Wii Fit' macht noch keine Sportlerfigur, es ist aber zumindest ein guter Einstieg in die Fitness-Welt und bringt gute erste Einblicke in verschiedene Schwerpunkte der Bewegungsmöglichkeiten.

Alles ist dann aber doch nicht perfekt in 'Wii Fit'. Besonders ärgerlich, dass ein echter Mehrspielermodus fehlt. Zwar gibt es vereinzelt Übungen, die ihr zu zweit ausführen dürft, aber das reicht nicht. So bleibt meist nur, euch nacheinander anhand der Highscores zu messen. Darüber hinaus ist es schade, dass euch das Spiel keine ausführlichen Übungsprogramme zusammenstellt, die ganz gezielt einen gewählten körperlichen Schwachpunkt über längere Zeit trainieren. Das Balance Board ist toll verarbeitet, einen Fehler hat aber auch dieses: Es gibt keinerlei Buttons. Ihr könnt also die Menüs nicht einfach mit dem Board bedienen oder eine laufendes Training schnell pausieren - der Griff zur Wiimote ist also Pflicht, was bei einigen Übungen recht nervig sein kann.

Auch grafisch und akustisch zeigt sich 'Wii Fit' nicht in Bestform. Immerhin hat die arg nüchtern bis kindlich simpel gestaltete Optik einen gewissen Charme inklusive Wiedererkennungswert. Und von solch einem Spiel erwartet man ja auch nicht unbedingt ein audiovisuelles Feuerwerk.

Fazit

von David Stöckli
Das bislang beste Fitness-Videospiel punktet vor allem durch das erfreulich gut verarbeitete Balance Board. Aber auch der Umfang und die Kreativität in puncto Minispiele wissen zu gefallen. Selbst Videospiel-Unkundige erliegen rasch dem Charme dieser cleveren wie sinnvollen Fitness-Spielerei. Also genau das, was Nintendo mit der Wii auch erreichen will. Da mag man ’Wii Fit’ die eine oder andere kleinere Schwäche gerne verzeihen und weiter an einem gestählten Videospielredakteurskörper arbeiten.

Überblick

Pro

  • sehr genaues Balance Board
  • abwechslungsreiche und sinnvolle Übungen
  • gut vorgeführte Trainingseinheiten
  • spaßige Minispiele

Contra

  • kein Mehrspielermodus
  • kein detaillierter Gewichtsreduktionsplan
  • keine mehrstufigen Übungsfolgen
  • keine Buttons auf dem Balance Board

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