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Special - Xbox One : Xbox 180

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David Kepler:

Die Meldung, dass Microsoft seine Vision rund um die strengen Online-Restriktionen der Xbox One so schnell ad acta legt, kam für mich überraschend. Noch tue ich mich schwer, diesen drastischen Schritt richtig einzuordnen. Auf der einen Seite kommt es uns Spielern zugute, dass keine Online-Pflicht herrscht und der Markt um Gebrauchtspiele keinerlei Beschränkungen erfährt. Auf der anderen Seite ist es ein massives Schuldeingeständnis seitens Microsoft. Das Unternehmen stellt damit unter Beweis, dass ihm der Erfolg der letzten Dekade zu Kopf gestiegen ist und letztendlich in gewagten Äußerungen gipfelte.

Natürlich wird das Ganze nun so verkauft, als hätte man auf die Spieler gehört. Doch wenn man ehrlich ist, erfolgte dieser Schritt lediglich, weil Sony mit der PlayStation 4 bisher das komplette Gegenprogramm gefahren ist. Hätte das japanische Unternehmen dieselbe Richtung eingeschlagen, wären die ganzen Rufe ungehört geblieben - sowohl von Microsoft als auch von Sony. Microsoft ist mit dem Versuch, den Spieler in ein enges Korsett aus Einschränkungen und Bevormundungen zu stecken, gescheitert. Doch der Redmonder Konzern hat noch rechtzeitig die Notbremse gezogen.

Ilyass Alaoui:

Microsoft wollte mit der Xbox One neue Wege beschreiten, die etablierten Konventionen hinter sich lassen und eine digitale Revolution starten. Die Folge: Tägliche Verbindung zum Internet, fehlende Unterstützung von Gebrauchtspielen und eine Regionsperre. Den Kunden Microsofts und somit der Zielgruppe haben jene Restriktionen weniger gefallen. Sie sind Sturm gelaufen. Die Konsole wurde regelrecht mürbe geredet und Sony mit seiner PlayStation 4, die angeblich keinerlei vergleichbare Beschränkungen aufweist, als neuer Messias gefeiert. Microsoft wurde in die Ecke gedrängt und zum Reagieren gezwungen – und es kam eine Reaktion: Es wurde die Reißleine gezogen.

Ist das jetzt gut? Ich möchte mich noch nicht festlegen. Natürlich ist es von Vorteil, wenn wir unsere Spiele weiterverkaufen können und die Konsole nicht alle 24 Stunden mit dem Internet verbunden werden muss. Allerdings finde ich es auch schade, dass wir nicht die Idee und Vision erleben können, die mit der Xbox One angestrebt wurde. Was hätte uns die Zukunft mit der neuartigen Infrastruktur gebracht? Was für neue Möglichkeiten hätten sich aufgetan? Wir werden es fürs Erste nicht erfahren. Wir wollten es so – und nun haben wir unseren Willen bekommen.

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