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Preview - Grand Prix Challenge : Grand Prix Challenge

  • PS2
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Das liebste Kind der Renn-Fanatiker ist immer noch die Königsklasse, nämlich die Formel 1. Vielfach wurde dieses Thema schon in Form von Konsolen-Spielen umgesetzt, wenn auch nicht jedes Spiel voll überzeugen konnte. Infogrames und Melbourne House ('LeMans') trauen sich dennoch, mit 'Grand Prix Challenge' einen neuen Vertreter des Genres auf der PS2 an den Start zu schicken.

Grand Prix Challenge
Keine Performance-Probleme in Monaco.

Grundsätzlich bietet 'Grand Prix Challenge' vom reinen Spielumfang her gar nicht mal so viel mehr als andere Vertreter dieses Genres. Wie gehabt stürzt ihr euch in Time Trials, Quick Races oder natürlich in die Meisterschaft, bei der auch Trainingsfahrten und Qualifying mit enthalten sind. Oder aber ihr geht mit bis zu vier Kollegen oder Freunden ins Multiplayer-Rennen - wie gewohnt im Splitscreen. Glaubt man den Aussagen der Entwickler, hat das Spiel aber einiges mehr zu bieten als die sonstige übliche F1-Kost. Auf die technische Seite gehen wir später noch ein, auf jeden Fall aber wollen die Entwickler den Fun-Faktor zurückbringen in das mittlerweile eher trockene und simulationsgebeutelte Formel1-Genre.

Für den Titel hat Infogrames sich die Lizenzen von Formula One Administration Limited und 2002 FIA Formula One World Championship gesichert. Im Detail bedeutet das 22 originalgetreue Fahrzeuge und 17 authentische Strecken. Natürlich sind alle wichtigen Rennställe vertreten und ebenso die Originalfahrer. Nichts hindert euch also daran, als Michael Schumacher im Ferrari auf die Piste zu gehen.

Drei Handling-Levels, welche Auswirkungen auf Schadens- und Fahrmodelle haben, sowie vier KI-Levels, beziehungsweise Schwierigkeitsgrade sollen dafür sorgen, dass sowohl Einsteiger als auch Fortgeschrittene ihren Spaß an dem Spiel haben. So ist es durchaus möglich, sich dem Formel 1-Vergnügen mit gutmütigen Arcade-Einstellungen zu widmen. Dort müsst ihr nicht großartig auf Fahrzeugschäden und ähnliches achten, sondern könnt euch ganz darauf konzentrieren, auf die vorderen Ränge zu gelangen. Bewusst wurde auf zu hohe Simulationslastigkeit verzichtet und eher der reine Rennspaß in den Vordergrund gestellt.

Grand Prix Challenge
Polygon-Pracht bei den Wagen.

Wer es etwas detaillierter will, kann natürlich auch Fahrzeugeinstellungen vornehmen, auch wenn diese bewusst einfach gehalten werden. Zwar basieren Fahr- und Schadensmodell durchaus auf realistischen Bedingungen, diese wurden zugunsten des Spielspaßes speziell auch für Neulingen aber weitaus weniger heftig eingesetzt, als bei anderen Titeln, die eher als Simulationen durchgehen. So fliegt der Spieler nicht bei jedem Patzer aus der Kurve und er kommt auch recht schnell wieder von Kiesbett und Rasen herunter. Das alles heißt allerdings nicht, das nicht auch Profis ihren Spaß an dem Spiel haben können - dafür sollen einige Optionen sowie eine ausgefeilte KI der gegnerischen Fahrer sorgen.

Bei der Präsentation in Offenbach konnte aber vor allem eins überzeugen: die Technik. Was die Entwickler da aus der PS2 herausholen, straft andere Entwickler Lügen, welche da berichten, dass nur eins geht, entweder gute KI oder hoher Detailgrad. Erstere machte nämlich bei den gezeigten Rennen eigentlich einen recht guten Eindruck und liess die gegnerischen F1-Fahrer nicht wie auf Perlen gezogen durch die Gegend steuern, sondern leistete sich auch mal Patzer, Rempler und Fahrfehler. Die virtuellen Gegner versuchten aber auf der anderen Seite auch mit allen Mitteln ihre Führungspositionen zu verteidigen.

Die Grafik hingegen bewegt sich auf enorm hohem Niveau. Die Fahrzeuge werden extrem detailliert und authentisch dargestellt, lediglich mit den Spiegelungen auf dem Fahrzeug selbst wurde vielleicht etwas übertrieben. Die Polygonzahl scheint extrem hoch und selbst bei 22 Fahrzeugen auf der Piste wirkte die Performance flüssig. Unterschiedliche Fahrperspektiven sind vorhanden, von der Draufsicht bis zur schicken Cockpitansicht. Natürlich ist auch eine Replay-Funktion enthalten, in der ihr das Rennen aus der Sicht jedes der 22 Wagen genießen könnt.

Grand Prix Challenge
Schicke Effekte auch im Regen.

Überzeugen können auch die Strecken. Die Originalpisten werden authentisch umgesetzt, wirken natürlich und bieten jede Menge Details. Selbst den größten Performance-Knackpunkt, nämlich die Piste von Monaco mit den zahlreichen Gebäuden meistert das Spiel mit Bravour, Details und ohne feststellbare Slowdowns oder Popups, wodurch das Spiel vielen Konkurrenten etwas voraushaben dürfte. Framerates von 50-60 FPS sollen garantiert sein.

Sehenswert sind auch die Effekte, speziell im Bezug auf die Regenfahrten. Die trendigen Wassertropfen auf der Scheibe fehlen ebenso wenig, wie Sprühnebel und beeinträchtigte Sicht. Auch der Asphalt selbst bietet akkurate Spielgelungen, die auch nicht übertrieben wirken. Etwas gespart haben die Entwickler allerdings beim Gummiabrieb - Brems- oder Schleuderspuren sind nur bei extremen Manövern zu sehen und sind bei der nächsten Runde auch wieder verschwunden.

Bei Schäden am Fahrzeug fliegen natürlich auch mal Fahrzeugteile durch die Gegend, die Reifen eiern munter vor sich hin oder fallen ganz ab, was auch Auswirkungen auf das Fahrmodell hat. Allerdings habt ihr selbst mit drei Reifen immer noch eine gute Chance, den nächsten Pitstop zu erreichen, allerdings ist es mit dem Erreichen der vorderen Ränge dann wohl vorbei.

 

Fazit

Andreas Philipp - Portraitvon Andreas Philipp
Das sieht gar nicht so übel aus, was die Jungs von Melbourne House und Infogrames da in der Mache haben. Rein technisch bewegt sich der Racer auf sehr hohem Niveau und bietet Wagen, Effekte und vor allem Streckendetails, die sich sehen lassen können. Ob die Orientierung weg von der reinen Simulation in Richtung Arcade-Racer bei allen Fans auf Gegenliebe stößt, bleibt sicher abzuwarten. Für Neulinge und Spieler, denen bisherige F1-Spiele zu simulationslastig waren, könnte 'Grand Prix Challenge' aber der ideale Einstieg in den Rennsport werden und damit eine Lücke im F1-Genre schließen.  

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