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Special - PlayStation 5 und Xbox Series X : Freud und Leid mit den Next-Gen-Konsolen

  • PS5
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Seit rund zwei Monaten sind Xbox Series X und PlayStation 5 bei mir beruflich wie privat fast täglich im Einsatz. Ich bin durch und durch Konsolenzocker und schon immer auf mehreren Plattformen unterwegs gewesen. So nutze ich auch diesmal beide Systeme im stetigen Wechsel. Dennoch ist heuer so einiges anders als sonst ...

Xbox Series X: Fortschritt durch Kontinuität

Zunächst kam die Xbox Series X mit wenigen Tagen Verspätung ins Haus – angesichts der aktuellen Umstände mehr als verständlich. Genug Platz im Regal war schon freigeräumt, schließlich braucht die Kiste davon einiges. Dennoch war ich erstaunt, wie groß das Ding in Natura ist. Die beiden Regalböden im TV-Rack dürften keinen Zentimeter enger beieinander liegen, sonst müsste ich mir ein neues Möbel kaufen. Zu den Seiten hat die Box dafür mehr als genug Raum, um frei zu atmen.

Schon wenige Minuten nach dem Einschalten war alles eingerichtet, denn die Benutzeroberfläche ist identisch zur Vorgängerkonsole. Somit fand ich mich sofort zurecht. Nach dem Download wurden Forza Horizon 4, Gears 5 und Ori and the Will of the Wisps ausprobiert: Alle sehen dank erhöhter Auflösung und verbesserter Bildrate noch etwas hübscher aus als auf der Xbox One X. Seit einigen Wochen zocke ich zudem Assassin’s Creed: Valhalla, bei dem ich mich über eine sehr saubere 4K-Optik, feinen HDR-Einsatz und stabile 60 Bilder pro Sekunde freue.

Dass die Series X genauso funktioniert wie ihr Vorgänger, mag unspektakulär sein. Doch gerade diese Kontinuität gefällt mir. Ich muss mich nicht umgewöhnen, sondern kann dank des Cloudspeichers direkt auf alle meine Spielstände zugreifen und nahtlos weiterzocken. Dazu installiert die Xbox Series X automatisch die beste Version des jeweiligen Spiels. Und weil der interne SSD-Speicher gut bemessen ist, verspüre ich trotz mehrerer großer Titel bisher keinerlei Platzprobleme.

PlayStation 5: Probleme zum Start

Leider lief es bei der PlayStation 5 nicht so reibungslos. Bereits kurz nach dem Auspacken gab es das erste kleine Ärgernis: Die Installation des Standfußes ist bei liegender Konsole etwas fummelig, da keine Möglichkeit besteht, das Plastikteil richtig zu verankern. Bis ich das drin und die Konsole richtig platziert hatte, vergingen einige Minuten. Glücklicherweise muss ich die PS5 künftig nur noch beim Putzen anfassen.

Deutlich schlechter verliefen die ersten beiden Tage mit der PS5-Software. Zunächst schockierte mich der geringe Speicherplatz: Nach der Installation von Call of Duty: Black Ops – Cold War und NBA 2K21 war schon die Hälfte der verfügbaren 667 Gigabyte belegt! Um die Lage zu entspannen, schloss ich meine externe HDD-Festplatte an, auf der einige PS4-Spiele installiert waren. Das sorgte leider dafür, dass die Konsole mitten im Betrieb abschmierte. Nach dem fünften Absturz hatte sich das Thema Festplatte erledigt. Gleiches galt für den Ruhemodus, der mir nach dem Hochfahren ebenfalls mehrfach hintereinander die PS5 lahmlegte. Inzwischen haben Updates der System-Software diese Probleme glücklicherweise behoben.

Ein Dauerthema bleibt hingegen der knappe Speicherplatz. Weil nur die SSD der PlayStation 5 schnelle Ladezeiten garantiert, muss ich regelmäßig Spiele löschen, installieren oder von der externen Festplatte kopieren. Das kostet angesichts der meist großen Datenmengen viel Zeit. PS5-Titel darf ich erst gar nicht auslagern, so dass mir in diesem Fall nur der erneute Download übrig bleibt.

Nicht ganz zufrieden bin ich auch mit der aktuellen Benutzeroberfläche. Ich vermisse vor allem die Funktion, Spiele in Ordnern zusammenzufassen – das empfand ich auf der PS4 als sehr nützlich. Dazu werde ich mit dem neu strukturierten PlayStation Store nicht warm: Ich finde ihn aufgrund der riesigen Kacheln überladen und muss mit kleinteiligen Filtern arbeiten, um Inhalte wie neu veröffentlichte Spiele zu finden.

Im eigentlichen Spielbetrieb macht die fünfte PlayStation jedoch eine sehr gute Figur. Regelmäßig werden FIFA 21 und NBA 2K21 gezockt, die im Vergleich zu ihren PS4-Fassungen besser aussehen und sich geschmeidiger spielen. Dazu gesellen sich Spider-Man Remastered und ein paar Download-Games wie Streets of Rage 4. Die allgemein sehr kurzen Ladezeiten sind super und auch der Wechsel zwischen den Spielen klappt, genau wie auf der Series X, rasend schnell.

Der neue DualSense-Controller liegt gut in der Hand, hat eine ordentliche Akkulaufzeit und bietet mit den adaptiven Triggern eine schöne Neuerung: Der Widerstand beim Drücken von L2 und R2 lässt mich etwa bei Sprints in FIFA 21 spüren, dass ein Spieler müde ist. In Spider-Man Remastered ist es dagegen einfach ein cooler Effekt beim Verschießen der Netze.

Ein Versprechen an die Zukunft

Im Großen und Ganzen bin ich also zufrieden mit den neuen Konsolen. Doch so schön Verbesserungen wie höhere Auflösungen, Bildraten und kurze Ladezeiten auch sind: Next-Gen-Stimmung kommt bei mir bislang nicht auf. Es fehlen die großen, exklusiven Spiele, die mir früher den Kauf eines neuen Systems versüßt haben. Die wenigen reinen PS5-Games wie Demon’s Souls oder Astro’s Playroom sind gelungen, aber sicher keine optischen Aushängeschilder. Auf der Xbox Series X/S sieht es noch schlechter aus, denn dort gibt es derzeit nichts Neues und Exklusives, sondern nur ältere Software mit ein paar technischen Extras.

Schlimm finde ich das nicht, nur ziemlich unbefriedigend. Ich habe zwei Kraftpakete daheim, aber kein einziges Spiel, das die Leistung ansatzweise nutzt. Früher gab es pro Plattform zumindest ein oder zwei grafisch vorzeigbare Titel zum Launch, etwa Ryse: Son of Rome auf der Xbox One oder Killzone: Shadow Fall für die PS4. In dieser Generation scheint sich der technische Sprung dagegen gehörig nach hinten zu verschieben. Hoffentlich fordern kommende Spiele wie Far Cry 6 und Returnal die neue Hardware zumindest etwas stärker. Denn so langsam dürfen PlayStation 5 und Xbox Series X/S mal in die Gänge kommen ...

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