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Test - Alienware M18x : Die Wiedergeburt greift an!

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Leider wird bei zu vielen externen Geräten schnell der Kabelsalat sichtbar, weil sämtliche Anschlüsse auf dem linken und rechten Seitenteil ihren Sitzplatz einnehmen mussten. Auf der Rückseite, also dort, wo ihr das Kabelwirrwarr schön verstecken könntet, ragt aus Platzmangel nur der Stromanschluss heraus. Die restliche Fläche wird komplett von dringend benötigten Belüftungsschlitzen besetzt.

Lange Akkulaufzeit möglich

Eine Besonderheit zeigt sich bei der Akkulaufzeit: Das M18x kann bei alltäglichen Arbeiten über vier Stunden ohne Steckdose durchhalten. Zum Deaktivieren der beiden Grafikkarten bietet der Spielewürfel eine Extrafunktion (Systemneustart nötig), mit der die Bilderbomber durch den Intel-Grafik-Chip HD 3000 ersetzt werden. Praktisch. Mit den beiden aktivierten Grafikkarten könnt ihr immerhin bis zu zwei Stunden arbeiten, beim knallharten Zocken schrumpfen die Reserven dann massiv auf 60 bis 90 Minuten zusammen.

Die wirkliche Überraschung erlebt man erst beim Zocken. Selbst bei fordernden 3-D-Grafiken und wenn beide Grafikkarten aktiviert sind, bleiben die Lüfter auf einem nur leicht wahrnehmbaren Niveau, obwohl das System beim Spielen satte 180 Watt vernascht. Nur etwa 30 dB kriechen im Schnitt beim Spielen aus dem Gerät, was angesichts der enormen Leistung rekordverdächtig erscheint. Nur unter Volllast aller Komponenten, die im Alltag bisher kaum erreicht wird, klopfen die Lüfter mit bis zu 50 dB an euer Trommelfell. Der Stromverbrauch liegt dann bei hohen 250 Watt.

Alienware darf sich beim Kühlsystem klar Fleißpunkte abholen, noch nie war ein bei uns getestetes Gaming-Notebook so leise beim Hardware-fordernden Spielen.

Was leistet die Kiste?

Die Kombination aus den beiden HD 6970QM und Intels starkem Vierkerner gehört zur derzeit flottesten im Notebook-Bereich, sofern die Spiele Crossfire unterstützen. Wie immer ist also auch bei diesem Grafikkartenduo der Grafikkartentreiber mit seinen aktuellen Profilen das wichtigste Werkzeug. Ohne von AMD angepasste Spielprofile bricht die Performance dagegen massiv ein.

Besonders bei DirectX-11-Effekten wie Tessellation zeigt das feurige Gespann seine echten Vorzüge. Das seht ihr vor allem bei den synthetischen Benchmarks. Im DirectX-11-Benchmark 3DMark 11 sichert sich das M18x starke 1.908 Punkte im Extreme-Modus und 5.448 Punkte im Performance-Benchmark, teilweise weit vor älteren mobilen Grafikkarten. Dagegen schrumpft bei älteren synthetischen Benchmarks, wie dem 3DMark 06, der Abstand zu älteren Bildermachern deutlich zusammen.

Bei den Spiele-Benchmarks zeigt der aktuelle Grafikkartentreiber, wie wichtig eine gute Profilanpassung wirklich ist. In einigen Spielen setzt sich das Hardware-Paket klar von älteren Grafikkarten ab, in anderen, wie Far Cry 2, Crysis 2 und Call of Duty: Black Ops, schrumpft der Vorsprung deutlich zusammen, da hier von AMD die Treiberanpassung vernachlässigt wird. Die Folge: In den drei genannten Shootern schneiden die theoretisch wesentlich flinkeren HD 6970QM im Doppelpack nur wenige Frames pro Sekunde schneller ab als eine eigentlich schwächere Geforce GTX485 im Einzelbetrieb, zeigen sich aber trotzdem auf einem hohen Niveau mit flüssigen Frameraten. AMD muss also dringend gute Treiberprofile nachreichen, um das volle Potenzial der eigenen Karten ausschöpfen zu können. Nvidia leistet in diesem Bereich aktuell bessere Arbeit.

Spiele-Benchmarks Alienware M18x
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Sind die Treiber optimiert, dann ziehen die HD 6790QM allem bisher Dagewesenen davon. Das Strategiespiel World in Conflict beispielsweise bleibt selbst bei höchsten Grafikdetails und aktivierter Kantenglättung bei 60 Frames pro Sekunde und mehr, weit vor bisherigen Grafikkarten. Andere 3-D-Spiele zeigen ähnliche Werte, wobei sich die Kantenglättung oft als größte Herausforderung entpuppt. Sie kann schon bei zweifacher Glättung für Performance-Einbrüche sorgen. Unterm Strich liefert die Konfiguration aber eine gewaltige Leistung für aktuelle Spiele in hohen Details ab. Eine noch höhere Performance wäre mit den von Alienware angebotenen Nvidia Geforce GTX 580M im SLI-Gespann möglich, allerdings müsstet ihr hierfür 1.230 Euro zusätzlich bezahlen.

Fazit

Andreas Ludwig - Portraitvon Andreas Ludwig
Alienwares Mutterschiff M18x bläst zum Krieg der Welten und könnte ihn tatsächlich gewinnen, sofern es in die Pötte kommt. Dummerweise kann Alienware das Hauptproblem kaum selbst bewältigen, sondern ist auf AMDs Treiberverbesserungen angewiesen. Nimmt man diesen Punkt aus der Gleichung, dann kann man der Kreatur eigentlich nur zwei Dinge negativ ankreiden: ihr hohes Gewicht von 5,7 Kilogramm und der etwas geringe vertikale Blickwinkel eines sonst hervorragenden Bildschirms. Auf der Habenseite tummeln sich jede Menge pralle Kaufargumente, wie eine gewaltige mögliche Leistung, sofern AMD die Treiber noch weiter anpasst, eine hohe Akkulaufzeit durch das einfache Deaktivieren der Grafikkarten sowie die tolle Verarbeitung und Peripherie. Kleinere Mankos, wie der leicht schwache Bass bei voller Lautstärke und die seitwärts angebrachten Anschlüsse, könnt ihr dabei fast schon unter den Tisch fallen lassen. Was euch am sofortigen Zuschlagen hindern könnte, ist der Preis. Mindestens 1.999 Euro werden für eines der Aliens fällig, für die doppelte Portion Grafikkarten und den flotten Prozessor sogar 2.650 Euro. Bis zu 7.000 Euro könnt ihr theoretisch in die Hardware buttern, wobei bei der maximalen Ausstattung jegliche Bodenhaftung verloren geht. Spielt der Preis hingegen eine untergeordnete Rolle, erhaltet ihr mit dem Alienware M18x ein sehr gutes Zockerflaggschiff mit hochwertiger Ausstattung und hervorragenden Eigenschaften.

Überblick

Pro

  • hohe mögliche Spieleleistung
  • exzellente Verarbeitung
  • Grafikkarten ausschaltbar
  • hohe Akkulaufzeit möglich
  • Individualisierbarkeit
  • guter Sound und Bildqualität

Contra

  • sehr hohes Gewicht
  • schwächelnder Bass bei hoher Lautstärke
  • geringe vertikale Blickwinkel

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