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Test - Assassin's Creed : Mörderische Grafikpracht

  • PC
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Assassin's CreedUm Verfolgungen zu entgehen, stehen euch verschiedene Mittel zur Verfügung. So könnt ihr den Kopf senken und in Bethaltung durch die Menge wandern, zwischen einer Gruppe Gelehrter Schutz suchen und euch mit gesenktem Haupt auf eine Bank setzen. Wichtig ist bei einer eventuellen Verfolgung, dass ihr aus dem Sichtfeld der Verfolger kommt, um dann in einem Unterschlupf unterzutauchen, zum Beispiel in einem Dachpavillon oder einem Heuhaufen, bis sich die Aufregung gelegt hat. Auch Ablenkung ist möglich, indem ihr per Stealth-Kill beispielsweise eine Wache erstecht und dann kurz wartet, bis andere Wachen reagieren und möglicherweise vorher versperrte Durchgänge freigeben. Eine Signalmarkierung im HUD zeigt euch zu jeder Zeit, wie euer Status in Bezug auf die Wachen aussieht - sprich, ob ihr beobachtet werdet, Verdacht erregt, verfolgt werdet oder außerhalb des Sichtfelds der Verfolger seid.

Makellose Schönheit?

Bleibt zum Abschluss noch die Frage nach der technischen Umsetzung. Hier hat sich Ubisoft wirklich selbst übertroffen, sieht man von kleineren Grafikfehlern ab, die bei der Konsolenversion nicht zu erkennen waren. Die Gestaltung der Spielwelt, insbesondere der Städte, sucht derzeit ihresgleichen und ist von derart umwerfend schöner Authentizität und Ästhetik, dass man sich oft genug dabei erwischt, einfach nur den Anblick zu genießen. Ob ihr nun aus einer engen Schlucht in die Ebene reitet und ganz Damaskus in seiner gigantischen Größe vor euch erblüht oder ihr nur durch ein kleines Dorf wandert, den Staubschwaden über dem Boden zuseht, dem Rauch, der sich aus den Schornsteinen der Hütten kräuselt, oder den Schatten, welche vor der gleißenden Sonne ziehende Wolken auf den Boden werfen. Es gibt fast zu jeder Sekunde irgendwo einen echten Hingucker und man kann sich an der Grafikpracht kaum satt sehen. Dazu das Gewimmel der zahllosen Bewohner in den Straßen, die ihrem Tagewerk nachgehen und dank eines gelungenen Algorithmus auch nicht so arg wie Klone ausschauen. Und das in den einzelnen Städten komplett ohne Ladezeiten, mit vorbildlicher Skalierung und sehr gutem Streaming, ohne im Fernbereich zu viel Detailgrad einzubüßen. Das ist meisterhaft, nagt allerdings mit hohen Systemanforderungen an euren Rechnern. Schade ist auch, dass ihr bei 4:3-Auflösungen kein Vollbild habt, sondern mit dicken schwarzen Balken leben müsst.

Doch damit ist das Ende noch nicht erreicht, ein weiterer Hingucker sind die unglaublich geschmeidigen Animationen von Altair, die ungemein flüssig und glaubwürdig rüberkommen. Auch hier wurde viel Wert auf Details gelegt, zum Beispiel wenn Altair im Gewühl die Schultern etwas dreht, um sich durch die Menge zu quetschen, oder selbst bei kleinen Drehungen der Oberkörper und die Schultern einzeln animiert werden. Dazu noch die ungemeine Liebe zum Detail, die man überall spürt. Und nicht zu vergessen die tollen Kampfanimationen. Das hat jede Menge Stil und lief - zumindest in unserer Redaktion - entgegen der Aussage von Ubisoft auf unserem 64bit-Vista-Rechner problemlos.

Auch bei der Vertonung gibt es wenig zu bemängeln. Die Dialoge wurden nahezu durch die Bank gut übersetzt und von passenden und guten Sprechern umgesetzt. Die Hintergrundmusik ist wundervoll und passt perfekt zum Ambiente der Zeit. Und in den Straßen wimmelt es von Geräuschen, Rufen und Stimmengewirr. Einziges Manko: Die Sprüche der Neben-NPCs wiederholen sich ein bisschen zu oft.

Fazit

Andreas Philipp - Portraitvon Andreas Philipp
'Assassin's Creed' musste schon als Konsolenversion viel Schelte einstecken in Anbetracht der arg wiederholungslastigen Missionsabläufe und der zu leichten Kämpfe und Klettereien. Daran hat sich auch bei der PC-Version trotz einiger neuer Aufgabentypen nichts geändert. Und dennoch bleibt es ein Spiel, in das man sich schon in der ersten Sekunde verlieben kann. In kaum einem anderen Titel wurde die Spielwelt so authentisch, glaubwürdig und detailreich umgesetzt. Trotz spielerischer Schwächen haben Altairs Abenteuer einfach eine Menge Stil und Ästhetik. Erfreulich, dass die Umsetzung zur PC-Version bis auf kleinere Macken hervorragend gelungen ist. Einen kräftigen Rechner solltet ihr allerdings haben, damit ihr die volle Pracht des Spiels erleben könnt.

Überblick

Pro

  • unglaublich schöne Grafik
  • butterweiche Animationen
  • gute Lokalisierung
  • schöne Hintergrundmusik
  • sehr umfangreiche Städte
  • neue Nebenmissionen
  • gelungenes Crowd-KI-Feature
  • überraschende Story
  • spannende Kämpfe
  • gelungenes Kampfsystem
  • kaum Ladezeiten

Contra

  • Sprüche der NPCs wiederholen sich oft
  • sporadische Kameraprobleme
  • ab und zu unsaubere Sprungerkennung
  • ein Hauch zu viel Automatisierung
  • viel Wiederholung
  • Steuerung gewöhnungsbedürftig
  • schwarze Balken bei 4:3-Auflösungen
  • recht häufige Pop-ups
  • keine Antialiasing-Option

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