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Special - Nintendo 2DS : Der kleine Bruder

  • 3DS
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Dass Nintendo den Preis der Wii U senkt, war angesichts enttäuschender Verkaufszahlen abzusehen. Dass der Konzern allerdings einen neuen Handheld ankündigt, kam für uns alle etwas überraschend. Nach der ersten großen Welle der Entrüstung via Facebook und Twitter wollen wir kurz ein wenig Luft holen und darüber nachdenken, warum Nintendo trotz mittlerweile starker Verkaufszahlen des 3DS diesen Weg geht. Außerdem wollen wir noch ein paar Worte darüber verlieren, wie der 2DS in den Händen liegt.

Der Nintendo 3DS hatte bekanntlich erhebliche Startschwierigkeiten. Ein überschaubares Software-Angebot und ein mehr als happiger Preis von 250 Euro sorgten zunächst für ernüchternde Absätze. Der Traditionshersteller reagierte mit einer massiven Preissenkung und dem rundum verbesserten Nintendo 3DS XL. Das immer üppiger werdende Spieleangebot tat sein Übriges, um die anfänglichen Probleme letztendlich zu ersticken. Nun steht der Handheld seit Kurzem an der Spitze der weltweiten Hardware-Verkäufe. Warum veröffentlicht Nintendo also gerade jetzt den 2DS, wenn zurzeit alles so gut läuft?

Der Nintendo DS ist zusammen mit der PlayStation 2 die mit Abstand am meisten verkaufte Spielekonsole der Welt. Dementsprechend waren und sind die Erwartungen Nintendos, die seit jeher den Handheldmarkt dominieren, an das Gerät entsprechend groß. Auch wenn sich der Nintendo 3DS mittlerweile über 33 Millionen Mal verkauft hat, mit dem immensen Erfolg des DS kann der Nachfolger derzeit nicht mithalten. Das Unternehmen vermeidet immer wieder Äußerungen, in direkter Konkurrenz zu Smartphone und Tablet-PCs zu stehen. Dass kostenlose oder erheblich günstigere Spiele für iOS und Android zum Teil Einfluss auf die Verkäufe dedizierter Geräte wie 3DS und PlayStation Vita haben, wird jedoch niemand ernsthaft bestreiten .

Grund genug, eine weitere kostengünstige Alternative anzubieten. Durch die fehlende 3-D-Technologie, die für einen Teil der Nutzer ohnehin nicht von Belang ist, spart Nintendo laut eigenen Angaben erhebliche Produktionskosten ein und könnte allein durch den Verkauf des Geräts Profit erwirtschaften. Mit Wii U und 3DS machte der Konzern kurz nach der Veröffentlichung hingegen erst mit zusätzlich verkauften Spielen Gewinn. Die Unternehmenskassen dürften also wieder etwas besser gefüllt werden.

Die Frage nach dem Warum

Für viele ältere Spieler ist durch das Fehlen der 3-D-Funktion und das kontroverse Design der Konsole ein Kauf ausgeschlossen. Nun sollten wir aber alle nicht vergessen, dass es neben dem klassischen Zocker, der ohnehin immer seltener wird, auch andere Zielgruppen gibt. Die Stärke des japanischen Riesen war schon immer, seine Kunden und Fans fernab des gängigen Gamer-Klischees zu rekrutieren. Der 2DS richtet sich offensichtlich an die Jüngsten unter uns und damit zugleich auch an deren Erziehungsberechtigte. Das Gerät besticht nicht gerade durch eine besondere Ästhetik. Das wird angesichts der angepeilten Kundschaft aber auch nicht die zentrale Intention Nintendos gewesen sein. Vielmehr wird der Konzern das Ziel verfolgt haben, ein robustes und für Kinderhände geeignetes Produkt zu schaffen.

Durch den Verzicht auf stereoskopisches 3-D werden sicherlich auch viele Eltern ein schlechtes Gewissen vermeiden. Wer auf der Verpackung einer Spielkonsole liest, dass die 3-D-Funktion zur Schädigung von Kinderaugen beitragen kann, überlegt womöglich zweimal, ob er dem eigenen Spross dieses Gerät schenkt. Mit der parallelen Veröffentlichung von Pokémon X / Y ist dem Nintendo 2DS ein anfänglicher Erfolg jedenfalls garantiert.

Nintendo 2DS - Wir stellen euch den neuen Handheld vor
Wir stellen euch Nintendos neuste Handheld, den Nintendo 2DS, ausführlich im Studio vor.

Größter Kritikpunkt am Gerät selbst scheint hingegen der Name. Bereits nach dem Marktstart des 3DS hatte Nintendo große Probleme damit, auf verständliche Art und Weise zu kommunizieren, dass es sich dabei um keine Erweiterung des Nintendo DS handelt. Diese Zweifel sind mit Sicherheit selbst heute noch nicht bei jedem ausgeräumt. Der Konzern steht also in der Pflicht, für genügend Klarheit zu sorgen und den Unterschied zwischen DS, 2DS und 3DS deutlich zu machen. Otto Normalverbraucher treibt sich schließlich nicht auf Seiten wie dieser herum und weiß nichts von den Eigenheiten des jeweiligen Geräts.

Eindrücke nach dem Anspielen

Um sich ein finales Urteil zu bilden, muss man den Handheld in den eigenen Händen halten. Glücklicherweise hat uns Nintendo einen kurzen Besuch abgestattet, damit wir uns selbst einen Eindruck verschaffen können. Trotz der eigenwilligen Form liegt der 2DS angenehm in den Händen. Führte die Standardvariante des 3DS bei häufigem Gebrauch der Schultertasten noch zu einigen Verkrampfungen, scheint dies beim 2DS nicht der Fall zu sein. Zwar ist der 2DS durch sein Design weniger kompakt als 3DS und 3DS XL, die ihr jederzeit zuklappen könnt, dafür macht der Neue jedoch einen robusten Eindruck, er dürfte speziell für Kinder die geeignetere Variante sein.

Schiebepad und Knöpfe befinden sich nun neben dem oberen Bildschirm. Den Stand-by-Modus aktiviert ihr, indem ihr einen dafür vorgesehenen Regler nach vorne schiebt – die Möglichkeit, das Gerät zuzuklappen, gibt es beim 2DS ja  nicht. Die drahtlose Verbindung schaltet ihr über das Home-Menü an oder aus. Alle anderen Funktionen – mit Ausnahme des 3-D-Effekts – entsprechen eins zu eins dem 3DS/3DS XL. Zu beachten ist, dass der 2DS lediglich über einen Lautsprecher verfügt und daher Musik lediglich mono wiedergibt. Nur mit Kopfhörern kommt ihr in den Genuss der Stereoqualität.

Wie schon beim 3DS XL gibt Nintendo keinen konkreten Preis für das Gerät an und verweist auf die Händler, die letztendlich bestimmen, wie viel es am Ende kostet. Da der 2DS in den USA zu einem Preis von 129 US-Dollar angeboten wird, kann man davon ausgehen, dass ihr ca. 129 Euro dafür zahlen müsst – etwa 30 Euro weniger als für den gewöhnlichen 3DS. Im Lieferumfang sind neben dem Gerät noch Netzteil und eine 4-GB-Speicherkarte enthalten. Die Akkulaufzeit gibt Nintendo mit 3,5 bis 5,5 Stunden an, wenn ihr 3DS-Titel damit spielt. DS-Spiele laufen laut offiziellen Angaben etwa fünf bis neun Stunden.

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