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Test - A. O. T. Wings of Freedom : Titanenhafter Welterfolg als Action-Spiel

  • PS4
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Nach Links Schlachtenfest Hyrule Warriors und dem dritten Abenteuer der Strohhutbande in One Piece: Pirate Warriors 3 widmen sich die Macher der Warriors-Spiele den Titanen von Manga-Autor und -Zeichner Hajime Isayama. Unter dem Titel A. O. T. Wings of Freedom präsentieren Omega Force und Koei Tecmo eine Umsetzung der ersten Staffel der Anime-Serie „Attack on Titan“ als Action-Spiel für PlayStation 4. Mit dem Release Ende August erscheint der Titel knapp zwei Monate vor der ersten Staffel der Anime-Serie in Deutschland.

„Attack on Titan“ ist in einer Welt angesiedelt, in der die Menschheit nicht mehr die herrschende Spezies ist. Vor etwa 100 Jahren sind plötzlich die Titanen aufgetaucht: riesenhafte Kreaturen, die ausschließlich Menschen fressen. Die Menschheit hat sich hinter 50 Meter hohe Mauern zurückgezogen. Fünf Jahre vor dem Einsetzen der Spielhandlung beschädigte ein kolossaler Titan die äußere Mauer. Dem folgenden Angriff fiel ein Fünftel der Bevölkerung zum Opfer. Darunter befand sich auch die Mutter von Eren Jäger, der sich mit seinen Freunden Mikasa und Armin dem Militär angeschlossen hat, um gegen die Titanen zu kämpfen. Genau einen Tag nach ihrem Abschluss taucht der Titan wieder auf und der Kampf um die mittlere Mauer beginnt.

3-D-Manöver

Als Spieler schlüpft ihr in der Kampagne von A. O. T. Wings of Freedom in die Rolle von Eren, seiner Freunde und des außergewöhnlichen Soldaten Levi. Die Story folgt der Handlung der ersten Staffel der Anime-Serie, geht aber durch zusätzliche Missionen auch darüber hinaus. Die größte Besonderheit des Spiels ist das schnelle Kampfsystem. Mittels der 3-D-Kampfmanöverausrüstung schwingt ihr euch wie Spider-Man durch die Lüfte und greift die Titanen an. Das ist spielerisch überraschend gut umgesetzt und geht dank Lock-on-Funktion und simpler Tastenbelegung nach kurzer Zeit locker von der Hand. Allerdings ist es wichtig, auf Gasmenge und Klingenzustand zu achten sowie genügend Ersatz bei sich zu tragen.

Das gezielte Angreifen der verschiedenen Körperregionen wird durch Anvisieren mit dem rechten Stick ermöglicht und gelingt intuitiv. Dennoch kann es bei vielen Gegnern zu Hektik oder falsch anvisierten Feinden kommen, worunter die Übersicht leidet. Ein wenig Schuld daran hat die ansonsten gute Kameraführung, die gelegentlich an Titanen oder Mauern hängen bleibt oder schlichtweg nicht den Blick auf euren Charakter ermöglicht. Das nervt besonders in späteren Missionen, wenn die Herausforderung auf allen drei Schwierigkeitsgraden deutlich anzieht.

Es ist wichtig, in den als Episoden bezeichneten Schlachten nicht nur die Hauptaufgaben zu erledigen, sondern auch Nebenmissionen zu erfüllen und Titanen zu töten. Nur wenn ihr schnell genug seid, genügend Feinde vernichtet und euren Kameraden beisteht, winkt eine gute Bewertung. Die hat wiederum Einfluss auf die erlangte Erfahrung, durch die das Regiment und eure Charaktere im Level aufsteigen, und die Materialien, die ihr als Belohnung erhaltet. Auch das Geld, das ihr verdient, wird von eurer abschließenden Wertung und möglichst zielgenauen Angriffen auf die Titanen und damit verdienten Medaillen beeinflusst. Levelaufstiege gewähren neue Fähigkeiten für die Figuren oder bessere Ausrüstung im Lager.

Freie Missionen

Größtes Manko von A. O. T. Wings of Freedom ist die mangelnde Abwechslung. Auch wenn die Geschichte immer gute Grundlagen für die Schlachten gegen die Titanen liefert und euch mit diversen Zielen unterschiedliche Aufgaben gegeben werden, bleibt der grundlegende Spielablauf gleich. Stets tretet ihr gegen Titanen an und tötet sie und erfüllt rudimentäre Nebenmissionen, in denen ihr meist einen Verbündeten retten müsst, und die Hauptziele, bis ein Bosstitan auftaucht. Nur wenige Episoden weichen von diesem Prinzip ab, sind dann aber eine umso willkommenere Abwechslung. Hierbei stehen an oberster Stelle die Kämpfe als Titan, die jedoch viel zu selten im Verlauf der Kampagne vorkommen.

A.O.T. Wings of Freedom - gamescom 2016 Launch Trailer
Kurz vor dem Release von A.O.T. Wings of Freedom gibt es hier schonmal den Launch-Trailer für euch.

Abseits der Hauptmissionen gibt es allerlei zu tun. Im Lager unterhaltet ihr euch mit euren Kameraden, verbessert eure Ausrüstung, stellt neue Waffen her oder kauft ein besseres Pferd. Weitaus interessanter sind die Erkundungsmissionen, die auch im Expeditionsmodus online mit bis zu drei Mitspielern und offline zur Verfügung stehen. Dort können sogar mehrere direkt hintereinander absolviert werden, um die erlangte Erfahrung sowie Belohnungen zu erhöhen. Allerdings bieten die Erkundungsmissionen keinen Unterschied zum üblichen Spielablauf, sondern nur mehr von der üblichen Action.

Freischaltbares

Das gilt auch für die nach Beenden der Kampagne freigeschalteten Zusatzziele, die einen besonderen Gegner in allen Missionen gewähren, sowie die Anfragen eurer Kameraden, die lediglich das Töten von Titanen oder Abschließen von Nebenmissionen erfordern. Minimale Abweichungen bei den Kämpfen bringen die spielbaren Charaktere mit sich, da sie unterschiedliche Fähigkeiten und Werte haben. Allgemein bietet A. O. T. Wings of Freedom zahlreiche zusätzliche Inhalte, die von Musikstücken über Hintergrundinformationen bis hin zu den erwähnten spielbaren Charakteren reichen.

Technisch erinnert A. O. T. Wings of Freedom stark an andere Omega-Force-Spiele. Die Charaktermodelle stechen durch einen schönen 3-D-Anime-Look hervor, weisen aber teilweise etwas hölzerne Animationen auf. Auch die Umgebungen können nicht vollends überzeugen. Unschöne Texturen, klobige oder karge Landschaften und Städte bestimmen die Level. Aufgrund der schnellen Action fällt das aber kaum auf, da meist keine Zeit bleibt, auf Details zu achten.

Greift zu, wenn...

… ihr Gefallen an schneller Action findet, euch nicht an mangelnder Abwechslung stört und/oder „Attack-on-Titan“-Fans seid.

Spart es euch, wenn...

… ihr mit Anime oder „Attack on Titan“ nichts anfangen könnt und/oder mehr Abwechslung beim Gameplay haben wollt.

Fazit

Alexander Geisler - Portraitvon Alexander Geisler
Schnelles Action-Spiel mit spaßigem Kampfsystem

Besonders aufgrund der 3-D-Manöverkampftechnik aus der Manga- und Anime-Vorlage war ich bezüglich des Kampfsystems von A. O. T. Wings of Freedom skeptisch. Doch den Entwicklern ist es überraschend gut gelungen, die schnelle Action gut spielbar umzusetzen. Die Steuerung geht nach kurzer Eingewöhnungszeit gut von der Hand, wodurch sich die Kämpfe intuitiv anfühlen und Spaß machen. Dadurch fällt auch der abwechslungsarme Spielablauf weniger ins Gewicht.

Zudem motiviert der Action-Titel mit seiner spannenden Story, die die Handlung der ersten „Attack-on-Titan“-Anime-Staffel nacherzählt. Kenner der Serie wissen also, was auf sie zukommt. Es ist lediglich etwas schade, dass das offene Ende der Anime-Serie beibehalten wurde. Somit wäre ein zweiter Teil des Spiels für all diejenigen, die die Vorlage nicht kennen, wünschenswert.

Darüber hinaus kann A. O. T. Wings of Freedom durch die zahlreichen zusätzlichen Missionen und Aufgaben sowie den Online-Modus auch nach Beenden der Kampagne noch an die Konsole fesseln. Es sind die simplen und schnellen Kämpfe, von denen das Spiel am meisten profitiert. Allerdings ist es dadurch nicht für jeden geeignet. Wer mit den bisherigen Omega-Force-Titeln nichts anfangen konnte oder kein Anime-Anhänger ist, sollte erst einmal Probe spielen.

Überblick

Pro

  • schnelles Action-Kampfsystem
  • spannende Story mit Wendungen
  • ordentlicher Umfang
  • zahlreiche spielbare Charaktere
  • gelungene Charaktermodelle

Contra

  • auf Dauer wenig Abwechslung
  • unschöne Texturen und klobige Gebäude
  • gelegentliche Übersichts- und Kameraprobleme

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