Test - Animal Crossing : Animal Crossing
- GCN
Das ist natürlich noch längst nicht alles. Dank einem witzig umgesetzten Zeitsystem nutzt das Spiel die interne Uhr des GameCubes und kann so erfassen, wann ihr zuletzt im Städtchen gewesen seid. Spieler, die nur selten vorbeischauen, werden von den Stadtbewohnern gerügt. Leute, die sich oft in dem Gebiet aufhalten, werden beliebter und kommen mit den tierischen Gestalten besser zurecht. Überhaupt spielt das soziale Verhalten in ’Animal Crossing’ eine wichtige Rolle. Die Bewohner wollen sich mit euch unterhalten, sind manchmal besser und manchmal schlechter drauf, bitten euch um Hilfe, schenken euch Gegenstände und erzählen euch den neusten Tratsch. Außerdem solltet ihr Briefe an sie verschicken – tatsächlich erkennt das Spiel einige Worte, so dass die Figuren auf euer Geschreibsel entsprechend reagieren.
Darüber hinaus gibt es immer mal wieder besondere Events in der Stadt, wie etwa Halloween- oder Silvester-Partys (am entsprechenden Datum), Frühlingsfeste, Tombola-Tage und neue Charaktere, die in die Stadt ziehen. Außerdem könnt ihr beispielsweise NES-Klassiker als Mini-Spiele entdecken, simple Melodien komponieren, eigene Texturmuster designen, Bäume fällen, Pflanzen setzen oder das örtliche Museum besichtigen. Besonders gefallen haben uns die Multiplayer-Ideen. So können bis zu vier Spieler in die Stadt einziehen, wobei euch die Charaktere auf die gerade abwesenden Spieler ansprechen und ihr deren Aktionen wie das Setzen von Blumen sehen könnt. Des Weiteren könnt ihr per Memory Card die Stadt eines Freundes besuchen oder per Codes Gegenstände tauschen. Wer einen Game Boy Advance plus Link-Kabel besitzt, kommt in den Genuss einer Bonusinsel sowie eines komfortablen Textureditors und kann die NES-Spiele auf seinen GBA laden.
Leider fehlt es ’Animal Crossing’ aber an Spieltiefe. Wie ihr anhand unserer Aufzählung sehen könnt, gibt es im Spiel allerhand zu tun. Leider sind die Möglichkeiten aber schnell ausgereizt, zumal viele Aktivitäten wie das Fischen oder das Insekten sammeln fast schon zu simpel ausgefallen sind. Ebenfalls etwas ärgerlich sind die sich schnell wiederholenden Antworten der Figuren. So fällt mit der Zeit die Motivation und man schaut nach einiger Zeit nur noch kurz in der Stadt vorbei um zu sehen, ob man neue Post erhalten hat oder ob es bald einen Spezial-Event gibt. Spiele wie ’Die Sims’, ’Harvest Moon’ oder ’Fable’ zeigen, dass deutlich mehr und komplexere Aktionen in einer solchen Lebenssimulation möglich sind. Ebenfalls etwas schade ist, dass man nicht per Online-Funktion zum Beispiel andere Städte besuchen und Gegenstände tauschen kann. Außerdem verpasst man einige Sachen, wenn man keinen Game Boy Advance mit der Konsole verbinden kann.
Altbackene ZuckertechnikWährend das Spielprinzip von ’Animal Crossing’ trotz aller Mankos Spaß macht, kann die technische Umsetzung beim besten Willen nicht mehr begeistern. Die zuckersüße Optik erinnert an eine Kleinkinder-Software – das wäre ja noch nicht so schlimm, wenn die Texturen, die Details, die Animationen und die Polygonmenge zumindest ansatzweise auf GameCube-Niveau wären. Immerhin kann man bei der Optik noch von ’zweckmäßig’ sprechen. Noch schlechter sieht es beim Sound aus. Die furchtbaren Geräusche als Sprachausgabe-Ersatz, die debile Musikuntermalung und die mäßigen Soundeffekte gehen einem schnell auf die Nerven.
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