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Test - ASUS ROG Zephyrus G15 GA503QS : Notebook mit AMD-CPU und RTX 3080

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Es war absehbar, kam aber schneller als erwartet. Nur wenige Monate nach Ankündigung der RTX-30-Grafikkarten von NVIDIA werden diese auch in Gaming-Notebooks eingesetzt – mit ein paar Besonderheiten. Als gutes Beispiel für die neuen Notebooks konnten wir für unseren Test das ASUS ROG Zephyrus G15 ergattern, welches gleich mehrere Besonderheiten aufweist: Neben der RTX 3080 kommen nämlich auch eine AMD-Ryzen-CPU sowie ein 1440p-Display zum Einsatz. Eine überaus interessante Kombination.

Na das ist ja mal ein formschönes Schnuckelchen, das uns auf den Testtisch geflattert ist. Beim Zephyrus G15 handelt es sich um ein 15-Zoll-Notebook mit überaus kompakten Abmessungen von 35,5 x 24,3 x 1,99 cm – also weniger als 2 cm dick. Auch beim Gewicht wird die 2 unterschritten, mit 1,9 kg ist das G15 wunderbar transportabel. Und schick schaut es aus mit seinem mattweißen Gehäuse, Moonlight White nennt sich die Farbe. Lediglich der Display-Rahmen ist schwarz, was aber auch Sinn ergibt, um Reflexionen und Einstrahlungen zu vermeiden. Ein Notebook, das vom Innenleben her zwar auf Gaming ausgelegt ist, aber auch als Businessbegleiter für bewundernde Blicke sorgt.

Interessant ist die Scharniermechanik des Display-Deckels. Aufgeklappt, hebt die Kante das Notebook um einige Millimeter an. Keine dumme Idee, denn so wird ein besserer Lufteinzug gewährleistet. Weniger schön, zumindest für Linkshänder, ist die Anordnung der Anschlüsse, denn die befinden sich an der Seite im vorderen Bereich. Wer eine Maus am Notebook nutzt, wird das nicht gerade begrüßen.

Dafür ist das Zephyrus G15 mit Anschlüssen gut bestückt. Während die rechte Seite lediglich auf einen MicroSD-Cardreader und einen USB 3.2 Gen 2 Type-A Port setzt, findet ihr links neben dem Stromanschluss für das kompakte Netzteil zwei USB 3.2 Gen 2 Type-C Anschlüsse, einen weiteren Type-A-Port, RJ-45, HDMI 2.0b und einen 3,5-mm-Audioport für Kopfhörer und Headsets. Das Netzteil füttert einen 90-Wh-Akku, der über eine sehr gute Laufzeit verfügt, dank der sparsamen Komponenten.

Bei der Tastatur wird auf ein Layout ohne Zahlenblock gesetzt, es gibt aber ein paar ungewöhnliche Aspekte, die nicht jedem gefallen werden. So sitzen Shift- und <>-Taste sehr eng beisammen, die Enter-Taste ist recht klein geraten, die Richtungstasten sind vergleichsweise winzig. Dafür gibt es oberhalb der F-Tasten noch dedizierte Medientasten, sowie als Doppelbelegung etliche Optionen als Zweitfunktion auf den Funktionstasten. Richtig gut gefällt uns das große, zentral angeordnete Touchpad mit seiner glatten, flinken Oberfläche. Links und rechts daneben ist zudem genug Raum, um die Handgelenke bequem abzulegen. Weniger gut gefällt uns die Beleuchtung der Tastatur, welche die Beschriftung je nach Raumbeleuchtung schlecht erkennen lässt. Die Beleuchtung verträgt sich nicht so ganz toll mit den weißen Tasten.

Beim Display setzt ASUS auf ein mattes IPS-Panel mit einer Auflösung von 2.560 x 1.440 Pixeln bei 3 ms Reaktionszeit (grey-to-grey) und einer Bildwiederholrate von starken 165 Hz. Die Farbabdeckung mit 100% DCI-P3 angesetzt, zudem ist das Display Pantone-zertifiziert, was Bildbearbeiter freuen wird. Helligkeit und Kontrast sind allerdings eher Mittelmaß, mehr als die üblichen 300 Nits nebst Kontrastverhältnis von 1.000:1 dürft ihr nicht erwarten. Richtig fein ist, dass das matte Display so gut wie keine störenden Reflexionen zeigt.

Kommen wir zum Innenleben. Das Zephyrus G15 verfügt über einen AMD Ryzen 9 5900HS Prozessor, der sich als enorm starkes Herz entpuppt und durchaus mit den Top-Intel-CPUs wie dem Core i9-10980HK mithalten, oder sie gar übertreffen kann – und das bei einem geringen TDP von 35W. Es handelt sich um einen 8-Kerner mit 16 Threads, der allen aktuellen Spielen und Anwendungen gut gewachsen ist. Hinkte AMD bei den Notebook-CPUs bisher noch etwas hinterher, so wurde mit der Ryzen-5000-Serie der Rückstand auf Intel nun absolut vernichtet. Wir gehen davon aus, dass wir allein auch schon aus preislichen Gründen in der Zukunft wesentlich öfter AMD-CPUs in Notebooks sehen werden.

Zur weiteren Innenausstattung gehören 16 GB DDR4-3200 als Arbeitsspeicher, Aufrüstung auf 32 GB ist möglich. Als Laufwerk lauert eine flinke, 1 TB große M.2 NVMe SSD via PCIe 3.0 auf euch. Ein weiterer M.2-Slot zur Aufrüstung ist auch hier vorhanden. Für kabellose Konnektivität sorgen BlueTooth 51. sowie WiFi 6. Falls wir es übrigens noch nicht erwähnt haben: in dieser Ausstattung nebst der RTX 3080, um die wir uns gleich noch kümmern, ist das Notebook zu einem Preis von 2.699 Euro gelistet. Wir reden hier also schon von einem Gerät, das Richtung High-End schielt.

Kommen wir zur NVIDIA GeForce RTX 3080, die als Grafikkarte verbaut ist. Dafür müssen wir ein wenig ausholen, denn es gibt doch so einige Unterschiede zur früheren Generation und den Desktop-GPUs. Übrigens ist die MaxQ-Bezeichnung der Mobile-GPUs nun ebenfalls Geschichte, das Ganze nennt sich nun GeForce RTX 3080 Mobile.

Okay, legen wir mal los. Basis der RTX 3080 ist nicht, wie bei der Desktop-Version, der GA102-Ausbau, sondern die GA104-Variante, die auch in der RTX 3070 steckt. Bei den Shadern wurde kräftig eingespart. Statt 8.704 Kernen stecken in der Mobile-Variante nämlich nur noch 6.144 Shader. Für weitere Verwirrung sorgt, dass es die Mobile-3080 in zwei Speichervarianten gibt, nämlich mit 8 GB GDDR6 oder 16 GB GDDR6 – in unserem Modell stecken lediglich 8 GB mit 256-Bit Interface und 384 GB/s. Damit ist schon mal auf den ersten Blick klar, dass die Leistung der Mobile-3080 nicht an die der Desktop-GPU heranreichen wird.

Soweit klar? Dann wird es nun richtig kurios. Die RTX 3080 Mobile gibt es nämlich zudem noch in verschiedenen Varianten, was den TDP angeht. Falls wir gerade nicht völlig auf dem Holzweg sind, gibt es satte sieben Varianten, nämlich 80, 90, 115, 125, 135, 145 und 150+ Watt, was natürlich auch Einfluss auf die Leistung der GPU hat. Blöderweise kennzeichnen derzeit viele Notebook-Hersteller noch nicht, welche TDP-Version verbaut ist. Auch bei unserem Exemplar mussten wir raten. Aufgrund des Power Draw von etwas über 120W gehen wir mal davon aus, dass bei uns die 115W-Version im Gehäuse steckt. Wir hoffen, dass da schnell Lösungen gefunden werden, um die Kennzeichnungen kundenfreundlich zu gestalten, damit niemand die Katze im Sack kauft.

Schlussendlich entdecken wir auch beim GPU-Takt eine deutliche Abspeckung gegenüber der Desktop-Variante. Die RTX 3080 Mobile läuft lediglich mit 780 MHz, bzw. 1.245 MHz im Boost. Unterm Strich bedeutet das, dass die RTX 3080 Mobile in etwa auf dem Niveau einer RTX 2080S landet und keinesfalls in den Regionen der Desktop-Monster agiert. Das sind natürlich Zugeständnisse, die hinsichtlich Kompaktheit, Kühlung und Energieverbrauch durchaus sinnvoll sind.

Im Gesamtpaket ist die Zusammenstellung des Zephyrus G15 aber durchaus stimmig. Angesichts der Tatsache, dass ein 1440p-Display verbaut ist, liefern CPU und GPU so ziemlich genau das benötigte Ergebnis. Die Spieleleistung ist genau für diese Auflösung gemacht und lässt die meisten Titel ohne Zugeständnisse bei den Einstellungen auf 50-60 fps laufen. Da aufgrund der hohen Pixeldichte bei 15 Zoll und 1440p gewisse Effekte gedrosselt werden können, wie beispielsweise Antialiasing, und zudem DLSS (sofern unterstützt) für Framerate-Optimierungen sorgt, ist prinzipiell alles mit 60 Bildern pro Sekunden spielbar, ohne dass es sichtbare Einschränkungen der Grafikqualität gibt.

Das Ergebnis ist ein guter Mix aus Leistung, Wirksamkeit der Kühlung und geringem Stromverbrauch zugunsten der Akkulaufzeit. Mehr geht auch fast nicht, denn die Kühlung ist zwar effektiv, lässt aber nicht mehr allzu viel Raum nach oben. Die Temperaturen sind mit knapp 80 Grad bei der GPU und um 90 Grad bei der CPU moderat. Die Lüfter haben allerdings ordentlich was zu tun. Unter Volllast konnten wir doch eine Geräuschemission von etwa 55 dB im Bereich zwischen Tastatur und Display messen, hörbar als eher unangenehmes Pfeifen.

Auch die Gehäusetemperaturen sind am Limit. Im oberen, mittleren Gehäusebereich konnten wir bis zu 52 Grad messen, im mittleren Tastenbereich um die 40 Grad. Das ist natürlich auch dem kompakten Gehäuse geschuldet. Mehr geht da einfach nicht, ohne dass es für den User unangenehm oder deutlich teurer wird. Jedenfalls nicht, ohne die geringen Gehäuseabmessungen deutlich zu überschreiten.

Bezüglich der Spieleleistung unter 1440p, jeweils mit maximalen Einstellungen in den jeweiligen Spielebenchmarks, gibt es aber schlussendlich nicht viel zu nörgeln. Shadow of the Tomb Raider schaffte lockere 82 fps, The Division 2 knabberte mit 57 fps knapp an der magischen 60-fps-Grenze, gleiches gilt für Borderlands 3 in der Badass-Einstellung. F1 schaffte im strömenden Regen von China immer noch lockere 103 fps. Dicke Open-World-Brocken stemmte das Notebook ebenfalls ziemlich souverän – Assassin's Creed: Valhalla lief munter mit 52 fps, Watch Dogs: Legion schaffte immerhin ebenfalls die 50er-Grenze mit 54 fps.

Greift zu, wenn...

… ihr ein kompaktes Notebook mit starker CPU und guter Spieleleistung bei 1440p-Auflösung sucht.

Spart es euch, wenn...

… euch ein 15-Zöller generell zu klein ist.

Fazit

Andreas Philipp - Portraitvon Andreas Philipp
Gute Leistung, formschön verpackt

Das ASUS ROG Zephyrus G15 GA503QS entpuppt sich als überaus formschönes und kompaktes Notebook, das auch unter der Haube so einiges zu bieten hat. Die Ryzen-CPU bewegt sich auf dem Niveau der Top-CPUs von Intel bei sehr geringem Stromverbrauch. Die RTX 3080 wird ihrem Namen zwar nicht ganz gerecht und kommt nicht über die Leistung der RTX 2080S hinaus, was aber auch an der verbauten Variante mit vergleichsweise niedrigem TDP und der deutlich geringeren Shaderanzahl gegenüber der Desktopvariante liegt. Dafür passt sie leistungstechnisch zu dem guten 1440p-Display und kitzelt auch aufwendigen AAA-Blockbustern um die 60 fps bei maximalen Einstellungen heraus. Einen Leistungssprung wie bei den Desktop-GPUs solltet ihr allerdings nicht erwarten.

Da sind wir allerdings bei einem heiklen Thema, denn die jeweils verwendete TDP-Variante muss und sollte von den Notebook-Herstellern wesentlich klarer kommuniziert werden. Sonst kann es passieren, dass ihr die Katze im Sack kauft und statt dem erwarteten Powerpaket eine deutlich schwächere Variante kauft. Bei (nach unserem Kenntnisstand) sieben TDP-Varianten kann es durchaus gravierende Unterschiede geben. Achtet also darauf, welche TDP-Variante ihr erwischt und ob ihr die GPU mit 8 oder 16GB VRAM haben wollt.

Mit dem Zephyrus G15 seid ihr jedenfalls für aktuelle Spiele und aufwendige Anwendungen bestens gewappnet und auch die moderne Ausstattung nebst schicker Optik kann überzeugen. Kleinere Makel sind das Tastatur-Layout, die teils recht hohen Gehäusetemperaturen bei Volllast und die Lautstärke der Lüfter, was angesichts der Leistung und den kompakten Abmessungen aber noch im verschmerzbaren Rahmen bleibt.

Überblick

Pro

  • schlankes, kompaktes und leichtes Notebook
  • hübsches Design
  • gute Spieleleistung unter 1440p
  • effiziente (wenn auch nicht gerade leise) Kühlung
  • moderne Anschlüsse
  • sparsame, aber kraftvolle CPU
  • gutes Display
  • großes Touchpad mit flinker Oberfläche

Contra

  • unter Volllast ziemlich laute Lüfter
  • verwirrende TDP-Unterschiede bei den RTX-Grafikkarten
  • Tastatur-Layout und -Beleuchtung nicht optimal gelöst

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