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Test - Borderlands 2 : Claptrap Portable

  • PSV
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Mit zwei Analog-Sticks, einem brillanten Bildschirm und starkem Prozessor ist die PlayStation Vita eigentlich prädestiniert für portable Ego-Shooter. Die Ausbeute an hochwertigen Genrevertretern ist bisher aber dennoch recht mager. Da ist ein Titel wie Borderlands 2 ein willkommener Aspirant, um diese Lücke zu schließen.

Um es gleich vorwegzunehmen: Inhaltlich hat sich an Borderlands 2 auf der PlayStation Vita im Vergleich zum Heimkonsolenvorbild nichts geändert. Löblich ist auch, dass sich sogar alle Download-Erweiterungen und die Zusatzcharaktere auf dem Modul befinden. So könnte man im Grunde sogar von einer Game-of-the-Year-Edition des erfolgreichen Shooters sprechen. Dennoch müssen Vita-Spieler einige Abstriche in Kauf nehmen, denn technisch kann die portable Fassung leider nicht ganz mit dem Original mithalten.

Technische Abstriche

Hält man die Vita-Fassung zum direkten Vergleich neben die Xbox-360- oder die PlayStation-3-Version, erkennt man durchaus einige Unterschiede. Die Effekte auf der Vita fallen detailärmer aus und auch die Texturen sind nicht ganz so fein wie beim Original. Nimmt man allerdings Borderlands 2 auf der PlayStation Vita für sich, dann fallen diese kleinen Mankos kaum auf. Die Cel-Shading-Optik kaschiert so manche grobe Textur, sodass der Spielspaß durch die schwächere Optik kaum beeinträchtigt wird.

Dank der etwas abgeschwächten Grafik bleiben uns Ruckler jedoch zum größten Teil erspart. Die Bildrate bricht an einigen Stellen gelegentlich ein, wenn sich arg viele Gegner auf dem Bildschirm tummeln. Glücklicherweise bleiben solche Aussetzer allerdings die Ausnahme. Etwas ärgerlich ist aber, dass die Zwischensequenzen längst nicht mehr so scharf sind wie im Original aus dem Jahre 2012. In der Vergangenheit hat die PlayStation Vita doch schon mehrfach bewiesen, dass sie durchaus in der Lage ist, prachtvolle Zwischensequenzen darzustellen.

Kleiner Bildschirm als Handicap?

Bislang haben sich Handhelds nicht unbedingt als optimale Plattform für Ego-Shooter herausgestellt. Das liegt unter anderem an dem kleinen Bildschirm, der die Übersicht im Gefecht doch deutlich erschwert. Dieses Problem hat die Vita nur zum Teil. Dank des 16:9-Displays in ordentlicher Größe behaltet ihr in der Schlacht meist alles im Blick. Ein wenig anstrengend ist es jedoch, die kleinen Bildschirmtexte zu entziffern. Die hätten sicher etwas größer ausfallen können. Vermutlich wäre dies jedoch nicht möglich gewesen, ohne den Blick auf die Welt von Pandora weiter einzuschränken.

Eine weitere Achillesferse der Handheld-Shooter ist seit jeher die Steuerung. Hierbei kann die PlayStation Vita natürlich auf zwei analoge Sticks zurückgreifen. Wie gewohnt wird mit dem linken Stick die Figur bewegt, während der rechte Steuerknüppel für die Kamera zuständig ist. Damit ist die Steuerung von Borderlands 2 ziemlich gut gelöst für einen Handheld. Mit der Präzision eines Controllers für Xbox 360 oder PS3 können die kleinen Sticks der Vita aber dann doch nicht mithalten, geschweige denn mit der Genauigkeit des hochauflösenden Lasers einer modernen Spielemaus. Somit fällt die Steuerung des Ego-Shooters insgesamt doch nicht ganz zufriedenstellend aus.

Bombastischer Umfang auf kleinem Modul

Trotz der vielen Kritikpunkte sammelt das Spiel auch viele Pluspunkte. Über jeden Zweifel erhaben ist zum Beispiel die akustische Umsetzung des Spiels. Die Sound-Effekte wirken genauso kraftvoll wie beim Heimkonsolenvorbild, zumindest wenn man geeignete Kopfhörer an den Handheld anschließt. Auch die vielen gesprochenen Passagen gehen voll in Ordnung. Weiterhin bietet der Shooter einen wahrhaft bombastischen Umfang. Schon das Hauptspiel selbst dürfte mobile Spieler für viele lange Zugfahrten unterhalten. Da sich auch die Erweiterungen auf dem Modul befinden, habt ihr erst mal genug Material für Sonys Handheld.

Eine tolle Option ist auch, dass ihr die Spieldaten auf eure PlayStation 3 übertragen könnt. Damit könnt ihr eure Spielsitzung zu jeder Zeit auf der heimischen Konsole fortsetzen und natürlich später auch unterwegs weiterspielen. Eingeschränkt ist hingegen die Mehrspielerkomponente. Konnten auf dem PC sowie der Xbox 360 und der PlayStation 3 noch bis zu vier Spieler gleichzeitig ins Spiel einsteigen, erlaubt die Vita-Version lediglich zwei Teilnehmer.

Fazit

Sebastian Hamers - Portraitvon Sebastian Hamers
Portabler Shooter mit Licht und Schatten

Natürlich lassen sich an der Vita-Version von Borderlands 2 Kritikpunkte finden, dennoch ist der Shooter von Gearbox ein gutes Spiel. Der tolle Humor, die bunte Welt und viele andere Qualitäten des Originals wurden auf das kleine Modul gerettet, in dem etliche Stunden Spielspaß stecken. Viele Kritikpunkte haben ihre Ursache wohl in den limitierenden Faktoren der Hardware. Mankos wie zu kleine Texte oder die etwas ungenaue Steuerung liegen schlicht und ergreifend an den technischen Gegebenheiten. Treue Fans von Borderlands 2 werden sicherlich auch mit der Vita-Version schnell warm werden. Einsteiger in die Reihe sind mit der PC- oder einer Heimkonsolenfassung aber wohl besser beraten. Wenn ihr einen unterhaltsamen Shooter zum Mitnehmen für eine lange Zugfahrt oder einen Flug braucht, dann ist Borderlands 2 ein sehr guter Begleiter.

Überblick

Pro

  • alle DLCs enthalten
  • Spielstände auf PS3 übertragbar
  • Mitspieler können komfortabel über PSN einsteigen
  • gute Sound-Effekte

Contra

  • lange Ladezeiten
  • nur zwei Spieler gleichzeitig
  • Texte zu klein dargestellt
  • Steuerung nicht ganz präzise
  • gelegentliche Ruckler

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