Länderauswahl:
Du wurdest von unserer Mobile-Seite hierher weitergeleitet.

Test - Call of Duty: Black Ops Cold War : Die volle Shooter-Dröhnung

  • PC
  • PS5
  • PS4
  • XSX
  • One
Von  |  |  | Kommentieren

„Perseus“ ist kein Teil der griechischen Mythologie, sondern die größte Bedrohung für die westliche Welt. Hinter dem Decknamen steckt ein russischer Terrorist, der den Amerikanern seit dem zweiten Weltkrieg Sorgen bereitet. Seine Vorliebe sind Atomwaffen, mit denen er den Kapitalismus und alles, was dazugehört, zerstören will. 1981 hat er sein Ziel fast erreicht...

Der US-Geheimdienst bekommt Wind davon, dass „Perseus“ erneut aktiv geworden ist. Nun wird es Zeit zu handeln: Auf direkten Befehl von Präsident Reagan zieht eine Spezialeinheit los, um den Irren unschädlich zu machen. Russell Adler, Alex Mason und Frank Woods bilden den Kern der kleinen Truppe, die unter dem Kommando von Jason Hudson steht.

Spieler der Black-Ops-Reihe kennen diese Namen natürlich längst. Obwohl es sich nach normaler Zählung um den vierten Serienteil handelt, ist Cold War chronologisch gesehen der Nachfolger des ersten Black Ops, das vor zehn Jahren erschienen war – und darin spielten Hudson, Woods und Mason bereits wichtige Rollen.

Ruhig anfangen ...

So dreht sich die Kampagne um die Jagd auf „Perseus“, dessen Plan die Spezialeinheit über Mittelsmänner und gesammelte Informationen nach und nach auf die Schliche kommt. Erneut steht dabei eine Rundreise auf dem Plan: Nächtliche Schießereien auf den Dächern von Amsterdam gehören ebenso dazu wie der Sturm auf ein Flugfeld in der Türkei sowie ein Abstecher nach Ost-Berlin.

Kurz nach dem Auftakt ergänzt ein Agent mit dem Codenamen „Bell“ die kleine Gruppe. Wie sich dieser spielt, legt ihr teilweise selbst fest: Ein psychologisches Profil bestimmt über zwei Kampffähigkeiten, beispielsweise schnelleres Nachladen und erhöhten Kugelschaden. Diese verändern den Ablauf zwar nicht grundlegend, ermöglichen aber zumindest eine gewisse Anpassung an euren Spielstil.

Auch einige Missionen weichen vom gewohnten Ablauf der CoD-Reihe ab. Bestimmte Aufgaben lassen sich nicht mit Kugeln lösen, sondern erfordern den Schleichgang. Teilweise erinnert es angenehm an Stealth-Spiele, wenn ihr euch hinter Wachleuten vorbeipirscht oder in Deckung Fotos von Zielpersonen macht. Mitunter bietet die Kampagne sogar Entscheidungsmöglichkeiten, die den Verlauf der Geschichte beeinflussen und zu einem anderen Ende führen. Ebenfalls gelungen sind Nebenmissionen, die sich erst dann lösen lassen, wenn ihr in den anderen Einsätzen bestimmte Infos gefunden habt.

... und dann voll draufhalten!

Es sind ungewohnte, aber erfrischende Ansätze, die Cold War zeigt. Hier blitzt auf, dass ein Call of Duty tatsächlich mehr sein könnte als ein geradliniger Shooter. Aber statt sie durchweg anders zu gestalten, enden auch diese Ausflüge fast immer mit Schießereien und Explosionen. Und auch sonst knallt und kracht es auf altbekannte Art und Weise.

Ihr ballert unzählige Sowjets und andere Kommunisten über den Haufen, die sich in der Regel brav in eure Schusslinie bewegen oder regelmäßig den Kopf aus der Deckung stecken. Selbst auf höheren Schwierigkeitsgraden geht es nur darum, die Feinde schnell zu erkennen und noch schneller zu erledigen. Zwar wechseln die Schauplätze angenehm häufig, jedoch bleibt es bis auf die erwähnten Ausnahmen bei der üblichen Schießbude. Zudem spart auch Cold War nicht mit fragwürdigen Motiven und unangenehmen Momenten, die etwa schreckliche Kriegshandlungen wie eine lästige Randnotiz erscheinen lassen.

In Sachen Technik zeigt Cold War ebenfalls zwei Seiten. Auf der PlayStation 5 gefallen die höhere Auflösung und Raytracing-Effekte, die für einige schöne Lichtspiegelungen sorgen. Texturen erscheinen knackig scharf und selbst kleinste Schriften lassen sich gut ablesen. Dazu gibt es starke Kontraste und satte Farben. Die neuen Möglichkeiten des DualSense werden ebenfalls genutzt: Die adaptiven Trigger leisten beim Zielen und Schießen einen Widerstand, der sich im PS5-Menü anpassen oder aussschalten lässt. 

Dagegen befinden sich Gesichter, Animationen und Spielablauf nicht auf Next-Gen-Niveau. Die steife Mimik beim Sprechen und oftmals hakelige Bewegungen wirken aus der Zeit gefallen. Zudem folgen die Missionen weiterhin einem strengen Skript: Die KI-Kollegen gehen vor und sagen euch an, was zu tun oder zu lassen ist – schießt ihr zur falschen Zeit, geht es zurück zum letzten Checkpoint. Dieses angestaubte Konzept raubt einigen verheißungsvollen Einlagen viel Dynamik und Spannung, weil ihr nie lange von der Leine gelassen werdet.

Mein erstes Mal mit ... - Call of Duty: Black Ops - Cold War

Unser neuer Kollege Pirmin ist zurück mit seinem nächsten "Ersten Mal". Dieses Mal spielt er das neue Call of Duty: Black Ops - Cold War. Wie er sich wohl in der Kampagne schlägt?

Selbst Mindfuck-Momente und überraschende Wendungen können nicht darüber hinwegtäuschen, dass sich Entwickler Raven Software am Ende offenbar davor scheute, konsequent neue Wege zu beschreiten. Scheinbar war das Team an das Handbuch für CoD-Spiele gebunden. Und darin steht vermutlich geschrieben, dass es immer scheppern muss – aber nicht länger als fünf bis sechs Stunden.

Ein dickes Paket

Der Mehrspieler-Part von Cold War haut euch einmal mehr alles um die Ohren, was die CoD-Serie ausmacht. Ihr spielt Klassiker wie Team Deathmatch, Abschuss bestätigt, Herrschaft oder Frei für alle. Dabei habt ihr Zugriff auf allerlei Waffen wie Sturm- und Scharfschützengewehre, Maschinenpistolen, Schrotflinten und Raketenwerfer. Abschüsse und gewonnene Runden bringen euch Erfahrungspunkte ein, dank der ihr die Ränge hochklettert und ständig neue Knarren und passende Aufsätze freischaltet. Jeder, der irgendwann einmal ein Call of Duty gespielt hat, findet sich also ganz schnell zurecht.

Es gibt aber auch Neuzugänge in Form dreier Spielmodi. VIP-Eskorte macht abwechselnd einen Spieler aus den beiden Teams zur Zielperson. Diese muss zu einem Abholpunkt gebracht und mit dem Hubschrauber ausgeflogen werden, um die Runde zu gewinnen. Das andere Team versucht indes, genau das zu verhindern. Der Ablauf erinnert an Suchen und Zerstören, gibt sich jedoch eine Spur dynamischer.

Verbundene Waffen lässt 24 Spieler in zwei großen Gruppen aufeinander los. Dieser Modus ist zweigeteilt: Bei „Sturm“ wird versucht, nach und nach Zonen auf der Karte einzunehmen. Durch das Besetzen der Bereiche und Abschüsse baut sich Momentum auf, mit dem das Einnehmen der nächsten Zone schneller gelingt. In „Herrschaft“ kämpfen beide Teams um die Kontrolle über feste Gebiete auf der Karte. Je länger ein Bereich gehalten werden kann, desto mehr Punkte bekommt die jeweilige Truppe dafür. Beide Varianten bieten Fahrzeuge wie Panzer oder Schneemobile, die dem Ganzen einen kräftigen Battlefield-Anstrich verleihen.

Feuerteam: Schmutzige Bombe wiederum erinnert an den Battle-Royale-Modus Warzone, der im Dezember zu Cold War stoßen soll. Vierzig Spieler teilen sich in zehn Teams auf und springen zu Beginn aus dem Flugzeug ab. Nach der Landung geht es darum, kleine Atombomben zur Explosion zu bringen. Dafür müssen sie zunächst mit Uran aufgeladen werden, das sich in Kisten befindet oder von erledigten Spielern geborgen werden kann. Ist eine Bombe bestückt, kann sie scharfgemacht werden. Die anschließende Explosion bringt nicht nur viele Punkte ein, sondern verstrahlt auch das umliegende Gebiet und beeinträchtigt die Gesundheit der Spieler. Das Ziel ist es, als erstes Team 500 Punkte zu sammeln und damit das Match zu gewinnen.

Während es bei Waffen und Modi gut bestückt ist, gibt sich Cold War in Sachen Karten etwas sparsam. Acht sind es insgesamt, davon bleiben zwei jedoch dem Modus Verbundene Waffen vorbehalten. Die Palette reicht vom Flugzeugwrack in der Wüste über eine Kartellbasis im Dschungel bis zum Schlachtschiff im Nordatlantik. Der Aufbau der Karten sorgt für Abwechslung, aufgrund der geringen Anzahl wiederholen sie sich jedoch häufig. Am 24. November kam Nuketown ‘84 hinzu – abgesehen vom veränderten Anstrich geht es dabei gewohnt wild zur Sache. Weitere kostenlose Maps und Spielmodi sollen mit dem Start der ersten Season am 10. Dezember folgen.

Kills und sonst nichts!

Grundsätzlich bietet der Mehrspielermodus ein umfangreiches Paket, das euch mit Waffen, Herausforderungen und Rängen lange beschäftigen kann. Doch ähnlich wie in der Kampagne werden einige gute Ansätze nicht konsequent verfolgt. Einsteiger freuen sich zunächst über die Möglichkeit, erreichte Punkte auch nach dem Respawn zu behalten – damit werden Punkteserien wie Spionageflugzeug der Geschütz auch weniger versierten Spielern zugänglich. Auf der anderen Seite haben besagte Punkteserien eine Abklingzeit, die dafür sorgen soll, dass Topspieler nicht permanent den Luftschlag oder Kampfheli herbeirufen können. Auch die Option, Punkteserien zu kontern, klingt nach einem besser abgestimmten Spielablauf.

In der Praxis merkt man von all dem aber wenig bis nichts. Weil es kein ausgewogenes Matchmaking gibt, werden Anfänger und Gelegenheitsspieler noch immer mit absoluten Cracks zusammengeworfen, die natürlich leichtes Spiel haben. Wer keine stattliche Frusttoleranz mitbringt, dürfte Maus oder Controller mehrfach entnervt in die Ecke pfeffern. Der Fokus auf objektbasierte Modi wie Herrschaft oder Stellung bringt wenig, weil sich viele Spieler nicht um die eigentliche Aufgabe scheren, sondern auch dabei nur auf Abschüsse aus sind.

Die prinzipiell gute Crossplay-Option leidet unter PC-Cheatern und der generell schwierigen Abstimmung – wer einigermaßen mit Maus und Tastatur umgehen kann, ist den meisten Konsoleros mit Controller einfach überlegen. Einen Filter, der euch nur nach Gegnern mit Gamepad suchen lässt, gibt es nicht. Die Deaktivierung von Crossplay sorgte in unserem Fall dafür, dass wir auf der PS4 und der PS5 teils kein Match fanden (Feuerteam) oder sehr lange darauf warten mussten.

Letztendlich unterscheidet sich der Mehrspielermodus von Cold War also kaum von seinen Vorgängern. Abgesehen vom neuen Setting und einigen Waffen bleibt vieles beim Alten. Das gilt für positive Aspekte wie die exzellente Steuerung und den sauberen Spielfluss genauso wie für bescheidenes Matchmaking und regelmäßig auftauchende Cheater.

Zombies und Parallelwelten

Der dritte Spielmodus in Cold War heißt Zombies. Wie in den vorherigen Teilen bekommt ihr es mit einer Mischung aus heftiger Action, Rätseln und Geheimnissen zu tun. Schauplatz ist ein Nazi-Bunker in Polen: Die Brutstätte der Untoten entpuppt sich als weitläufiger Komplex, der über Portale mit anderen Welten verbunden ist. Im Endlos-Modus versucht ihr, möglichst lange durchzuhalten, während ihr die Geheimnisse der Anlage entschlüsselt und in die anderen Dimensionen abtaucht. Alternativ spielt ihr eine knackige Variante über 20 Runden.

Call of Duty: Black Ops - Cold War - Zombies First Look

Die Entwickler erzählen euch alles Wichtige zum neuen Zombie-Modus aus Call of Duty: Black Ops - Cold War.

Schön ist, dass euer Fortschritt einheitlich verläuft: Waffen und Aufsätze, die ihr im Multiplayer erspielt habt, könnt ihr in Zombies nutzen und umgekehrt. Im Kampf setzt ihr zudem spezielle Feldausrüstungen ein, mit denen ihr die Hirnfresser beispielsweise einfriert oder euch und euer Team heilt. Neue Munition, bessere Schießprügel und kurzfristige Charakter-Upgrades holt ihr euch mit erspielten Punkten an Kisten, Werkbänken und Terminals, die sich an verschiedenen Stellen auf der Karte befinden.

Die Untoten werden mit jeder Runde stärker und bringen neue fiese Arten hervor, die euch das Leben schwermachen. Gutes Zusammenspiel und gegenseitige Hilfe sind erneut das A und O, wenn euer Vierertrupp weit kommen will. Belohnt werdet ihr mit Erfahrungs- und Waffenpunkten sowie speziellen Kristallen, dank derer sich eure Waffen, Fähigkeiten und Feldaufrüstungen verstärken lassen.

Hinter Ansturm steckt eine einfacher gestrickte Variante. Zu zweit versucht ihr auf einer der normalen Maps, möglichst lange am Leben zu bleiben. Dabei dürft ihr einen beschränkten Bereich nicht verlassen, ansonsten geht eure Lebensenergie rasch verloren. Zwar müsst ihr mit euren normalen Waffen auskommen, allerdings werden in diesem Modus die Zombies nicht stärker. Nach jeder Runde wechselt der Kampfbereich zu einer neuen Position, an der die nächste Zombie-Welle wartet. Wirklich spannend ist das nicht gerade, aber für ein paar flotte Runden zwischendurch echt in Ordnung und Erfahrungs- sowie Waffenpunkte erzielt ihr bei Ansturm ebenfalls. Allerdings könnt ihr diesen Modus nicht im Crossplay spielen. 

Noch kurzweiliger gibt sich Dead Ops Arcade. Hierbei zockt ihr keinen 3D-Shooter, sondern eine Twinstick-Ballerei aus der Draufsicht. Mit bis zu drei Kameraden und unbegrenzter Munition schießt ihr Unmengen von Zombies zu Klump und versucht erneut, so lange wie möglich durchzuhalten und unterschiedliche Routen zu entdecken. Das ist eine wirklich erfrischende Abwechslung zur sonstigen First-Person-Action.

Kommentarezum Artikel