Preview - Command & Conquer : Alles auf Anfang
- PC
Bei der Vorstellung des neuen Command & Conquer in München sieht man während der Präsentation der Strategiereihe einen kleinen Film, in dem Anhänger voller Freude darüber berichten, dass die Rollenspielexperten von BioWare die Marke ins rechte Licht rücken. Nachdem wir nun selbst Hand anlegen durften, stellt sich vorsichtige Vorfreude ein: Command & Conquer geht spielerisch zurück zu den Wurzeln. Spielerisch zumindest. Endlich wieder Basen bauen.
Da sind diese drei Wörter: free to play. So sehr sich die Entwickler auch auf die alten spielerischen Stärken zurückbesinnen, so konsequent anders ist das Vertriebsmodell. Vollkommen traditionell läuft Command & Conquer auch dieses Mal nicht vom Stapel. Allerdings ist Senior Development Director Tim Orton stets bemüht, auf die zahlreichen Vorteile aufmerksam zu machen. So würde das vorhandene Bezahlmodell den Konsumenten keine spielerischen Vorteile geben, sondern lediglich Zeit ersparen. Sämtliche Inhalte sind freischaltbar, sofern man die nötige Zeit investiert.
Für den Anfang konzentrieren sich die Entwickler auf drei Fraktionen. Ihr wählt zwischen der Asia Pacific Alliance, der European Union und der Global Liberation Army. Orton betont, dass es nicht dabei bleibt. BioWares Plan sieht vor, dass neue Gruppen hinzugefügt werden. Doch beschränkt sich das Team nicht zwangsläufig auf ein Universum. Es ist durchaus möglich, dass später auch Elemente aus der Tiberium- oder Alarmstufe-Rot-Epoche in Form von Parteien, Einheiten oder Kampagnen reaktiviert werden. BioWare bastelt aktiv am Aufbau einer sozialen Community. Es wird Freundeslisten geben, eine Chat-Funktion, Erfahrungspunkte und Ränge.
Denkmalgeschützt
Ressourcen sammeln, Basis bauen, Armee aufstellen und den Gegner in Grund und Boden stampfen: Darum dreht sich Command & Conquer seit jeher, mit Ausnahme von Tiberium Twilight. BioWare beherzigt diese Tradition. Tatsächlich fühlt sich der neue Free-to-play-Teil vertraut an. Am Anfang wird sich um die Wirtschaft gekümmert. Erste Gebäude werden errichtet, die Stromversorgung wird sichergestellt und kleinere Truppen erkunden die Umgebung. So weit, so gut, so bekannt.
Eine wichtige Rolle spielen die Generäle. Sie bilden quasi eine Subfraktion. Je nach Wahl des Oberhaupts bekommt ihr Zugriff auf unterschiedliche Einheiten und Fähigkeiten. Jeder Kommandant verfügt über ein Spezialgebiet. Die gewonnene Erfahrung aus den Schlachten steckt ihr in verschiedene Fähigkeiten. Dadurch beeinflusst ihr ebenfalls ihr Erscheinungsbild. So gewährleisten die Entwickler, dass die Vielfalt unter den Generälen entsprechend groß ist, ihr die Armee eurer Spielweise anpassen könnt und im Kampf nicht so schnell auf den gleichen Feind trefft.
Die Ego-Shooter-Engine
Bekanntermaßen greift BioWare auf die Frostbite-2-Engine zurück. Erstmalig wird damit das DICE-Grafikgerüst in einem Strategiespiel eingesetzt. Das Ergebnis macht schon jetzt einen guten Eindruck. Detaillierte Schauplätze, krachende Explosionen und umherfliegende Trümmer prägen das Bild. Während Panzer kleinere Hindernisse einfach aus dem Weg räumen, zerstört die geballte Feuerkraft eurer Kriegsmaschinerie ganze Häuserblöcke und Stützpunkte. Die Trümmer verteilen sich ansprechend in der Gegend. Eine gute Entscheidung: So bekommen die Schlachten einen wuchtigen Einschlag. Ihr habt das Gefühl, mit schwerem Geschütz zu hantieren.
Allerdings merkt man an vielen Ecken und Enden, dass der Strategietitel sich noch in einer frühen Produktionsphase befindet. Probleme mit der Wegfindung, KI-Aussetzer und Clipping-Fehler stören gegenwärtig den Spielspaß. So wehrte sich der Feind in einer Partie irgendwann nicht mehr und ließ sich einfach ausschalten. Außerdem waren noch nicht alle Spielfunktionen aktiviert. Deshalb fühlte sich Command & Conquer eher wie eine Demoversion als ein komplettes Spiel an.
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