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Test - Crimson Sea : Crimson Sea

  • Xbox
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Mit ’Crimson Sea’ schickt der japanische Entwickler Koei die Xbox-Spieler in ein Science-Fiction-Abenteuer, das sich als Mix aus Action-Adventure und Rollenspiel entpuppt. Ob die Mischung gefallen kann, lest ihr in diesem Review.

Crimson Sea
Die sexy Anführerin Live-D.

Angriff der Mutanten
Die Spieleschmiede Koei ist hier zu Lande vor allem für ihre zahlreichen ’Dynasty Warriors’-Titel für PS2 und Xbox bekannt. Im Gegensatz zu dieser Reihe habt ihr es bei ’Crimson Sea’ für Microsofts Konsole nicht etwa mit historischen Schlachten Japans und mit unzähligen Soldaten zu tun, sondern werdet in eine ferne Zukunft entführt. In der Galaxie Theophilus herrschen seit kurzem Angst und Schrecken: Eine schreckliche Alien-Invasion tötet unzählige Bewohner der verschiedenen Planeten. Die IAG (Intelligence Agency of the Galaxy) versucht, die gegnerische Armee zu erkunden und zu bekämpfen, doch bislang sind diese Bestrebungen von wenig Erfolg gekrönt. Eines Tagen taucht die geheimnisvolle Schönheit Live-D auf dem Raumschiff des Söldners Sho auf, um ihn in einer Probemission zu testen. Nachdem er dies geschafft hat, wird er von Live-D, welche die Anführerin von IAG ist, auf ihr Hauptschiff eingeladen, um in der Truppe G-Squad gegen die feindlichen Aggressoren zu kämpfen und diverse Missionen zu absolvieren.

Crimson Sea
Ein Angriff der Rieseninsekten.

Kampf und Alltag im Team
Die Zentrale der IAG stellt das Zentrum des Spiels dar. Hier treffen Sho und seine vorlaute Geschäftspartnerin Yangqin ein und müssen sich gleich gegen Angreifer zur Wehr setzen. Allerdings finden sie hier auch bald die mehr oder weniger hilfreichen anderen Mitglieder der G-Squad. Je nach Mission seid ihr als Sho alleine unterwegs oder habt einen bis vier Gefährten an eurer Seite. Diese werden dann stets vom Computer gesteuert und greifen selbstständig Gegner an, nutzen Items und folgen euch durch die Levels. Die Missionen sind zumindest in der Theorie recht abwechslungsreich ausgefallen. Mal müsst ihr beispielsweise Verletzte finden, einen ängstlichen Bürgermeister durch Gefahrenzonen lenken, einen speziellen Gegenstand bergen, eine bestimmte Anzahl Gegner töten, kleinere Rätsel lösen oder unter Zeitdruck eine bestimmte Art Gegner aufspüren und besiegen. Ähnlich unterschiedlich sind auch die Levels aufgebaut - mal sind sie bloß ein bis zwei Räume groß, mal müsst ihr ein weit reichendes Höhlensystem oder eine verwinkelte Stadt erkunden oder euch sogar durch Anlagen bewegen, deren Böden aus Fließbändern bestehen. Das Gameplay ist allerdings wenig abwechslungsreich: Ihr steuert jeweils Sho aus der Third-Person-Ansicht durch die Levels. Er kann auf Knopfdruck springen, mittels Dash-Manövern gegnerischen Attacken ausweichen und seine beiden Waffen einsetzen. Sho verfügt nämlich sowohl über ein Schwert als auch über eine Laserpistole - so bleibt wenigstens die Frage, ob ihr nun aus der Distanz oder im Nahkampf angreifen wollt. Des Weiteren kann Sho verschiedene brachiale Spezialattacken ausführen, falls er genügend Energie hat. Praktischerweise könnt ihr durch Combos ähnlich wie in einem Rollenspiel eure Spezialfähigkeiten aufleveln. Außerdem könnt ihr in der AG-Basis nicht nur herumlaufen und mit verschiedenen Charakteren reden, sondern auch Shops aufsuchen, wo ihr euer verdientes Geld in unzählige Waffen-Upgrades und Items investiert. Allerdings lassen sich Energiepacks, Wiederbelebungs-Extras & Co. nur begrenzt mit sich herumtragen.

Crimson Sea
Shos Laserwaffe im Einsatz.

Licht und Schatten
Was sich ganz interessant anhört, hat allerdings das eine oder andere Manko. Vor allem die Steuerung kann nur wenig gefallen, da sich der Charakter nur sehr träge und steif bewegen lässt. Immerhin verfügt Sho über die Möglichkeit, mittels Lock-On einzelne Gegner anzuvisieren. Trotzdem bewegt sich der Held für ein actionorientiertes-Spiel viel zu ungenau. Ebenfalls nicht für Begeisterung sorgen die wenig abwechslungsreichen Levels, die sehr spartanisch, eckig wirken und kaum Details zu bieten haben. Für Laune sorgen hingegen Levels, in denen schier Hunderte an Gegnern wie zum Beispiel Mutanten-Käfer anstürmen und ihr im Sekundentakt gleich Dutzende solche Viecher tötet. Allerdings hätten es ruhig etwas mehr, unterschiedliche und vor allem intelligentere Gegner geben dürfen. Schade ist zudem, dass die Story abseits der interessanten Charaktere kaum für Spannung sorgt und die dialoglastigen Zwischensequenzen oftmals unfreiwillig komisch wirken. Auch die technische Gestaltung kann nicht begeistern. Die Grafik erinnert mit ihren polygonarmen Umgebungen und den sauberen, aber langweiligen Texturen mehr an ein Dreamcast-Spiel als an einen zeitgemäßen Xbox-Titel. Immerhin sehen die Charaktere in ihren detaillierten und teils farbenprächtigen Kostümen ganz nett aus, auch wenn sie im Spielgeschehen mager animiert sind. Einen weiteren Kritikpunkt stellt die nervöse Perspektivenführung dar, aufgrund der man hin und wieder Gegner zu spät erblickt. Der Sound ist sowohl in puncto Musik als auch bei den Soundeffekten sehr unauffällig gehalten, erklingt aber immerhin in Surround. Die englische Sprachausgabe ist als mittelmäßig zu bezeichnen, während die deutschen Untertitel in Ordnung gehen.

Fazit

von David Stöckli
Anfangs wirkt ’Crimson Sea’ wie eine Seegurke aus den Tiefen der Massen an Actionspielen. Die hakelige und ungenaue Steuerung, die wenig berauschende Grafik und das langweilige Leveldesign deuten nicht gerade auf einen zeitgemäßen Xbox-Titel hin. Hat man sich aber etwas eingespielt, bietet der Mix aus Action-Adventure und Rollenspiel durchaus seine Reize, wenn man zum Beispiel seine Waffen upgradet, sich mit den CPU-Teamkollegen in die Missionen stürzt, und zuweilen gegen Dutzende gleichzeitig anstürmender Alien-Bugs sein Schwert schwingt. Alles in allem hat es ’Crimson Sea’ aber aufgrund der diversen Mängel sehr schwer, aus der Masse an Actionspielen herauszuragen.  

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