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Test - Die Gilde : Die Gilde

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Die Gilde
Neue Zimmer ermöglichen neue Aktivitäten.
Ausflug zu den Rollenspielen
Ein Aktionspunkte-System beschränkt eure Möglichkeiten in jeder Spielrunde, die einem Jahr entspricht. Diese Aktionspunkte benötigt ihr zum einen für Weiterbildungsmaßnahmen, mit denen ihr eure Fähigkeiten verbessern könnt, zum anderen für besagte subversive Aktivitäten. Nebenher gibt es noch weitere Elemente aus dem Rollenspielbereich. So können auf dem Marktplatz verschiedene benutzbare Gegenstände erworben werden. Ihr könnt Waffen und Bomben für eure Diebe kaufen, Gegenstände wie Ringe oder Schmuck, die euch Ansehen verschaffen, aber auch Gehstöcke, die euch für mehrere Runden einen zusätzlichen Aktionspunkt verschaffen. Zudem gibt es Tränke und Chemikalien, mit denen ihr gegnerische Betriebe lahm legen oder Zwietracht zwischen anderen Charakteren säen könnt. Ein interessantes Feature, das für einiges an zusätzlicher Spieltiefe sorgt. Einziger Haken bei der Sache ist, dass euch oftmals Gegenstände auf dem Markt, die ihr bereits angewählt habt, noch aus den Fingern gerissen werden.

Grafik, Sound und Bedienung
'Die Gilde' bietet im Gegensatz zu Konkurrenzprodukten lupenreine 3D-Grafik. Die Stadtübersicht zeigt euch schöne Gebäude und animierte Bewohner. Das Wachstum der Stadt ist auch optisch erkennbar, zudem ist nahezu jedes Haus betretbar. Auch werden Wetter und Tageszeitenwechsel hübsch kenntlich gemacht. Die Grafik ist zudem zoom- und rotierbar. Aus der Nähe betrachtet, verliert die Grafik einiges an Glanz. So wirken die Charaktere sehr grob, und auch die Schattendarstellung ist nicht durchgängig. Ausbauten und Erweiterungen an Häusern werden nicht dargestellt, lediglich in den Betrieben sind die neuen Einrichtungen in den Räumen erkennbar. Die Animationen der Arbeiter bei ihrer Beschäftigung wirken hölzern, zudem ist nie erkennbar, was eigentlich gemacht wird, meist hantieren die Gesellen mit unsichtbaren Objekten. Wahlen und Duelle, ebenso wie andere Ereignisse, werden in 3D-Zwischensequenzen dargestellt, wobei ihr Interaktionsmöglichkeiten habt.

Die Gilde
Pech gehabt, unser Wagen wird überfallen.

Die 3D-Grafik hat ihren Preis, nämlich in der unübersichtlichen Bedienung des Spieles, die einiges an Einarbeitung erfordert. Ohne Blick ins Handbuch dürften hier viele Spieler erst einmal überfordert sein, denn die zahlreichen Optionen und Aktionsmöglichkeiten verstecken sich an den unterschiedlichsten Stellen. Unverständlich zum Beispiel, warum Warenlager und Warenversand im Betrieb in zwei Parts getrennt sind. Hilfreich wäre auch, wenn in der Übersicht der Amtsinhaber gleich Aktionen zu den jeweiligen Personen aktivierbar wären. So muss man sich erst wieder ins sein Privathaus hangeln, dort die Aktion auswählen und dann in der dort zugeordneten Amtsübersicht agieren. Auch die Zuteilung von Arbeitern entpuppt sich oftmals als recht sperrig. So arten einige Aktionen in unnötige Klickorgien aus.

Die Soundausgabe setzt sich aus mittelalterlicher Musik und mittelprächtiger Sprachausgabe, die oftmals zu überzogen klingt, zusammen. Hinzu kommen zahlreiche Umgebungsgeräusche, die insgesamt in Ordnung gehen und recht gut die mittelalterliche Stimmung ergänzen.

Die Gilde
Arbeitsverteilung im eigenen Betrieb.

Nicht ganz problemfrei
Glänzte die vor einiger Zeit angespielte Preview-Version noch durch zahlreiche Bugs, so hat sich diese Situation mittlerweile deutlich verbessert, ein Optimum ist aber noch lange nicht erreicht. Vor allem die Unterstützung von Windows XP scheint ihre Macken zu haben, so kam es immer wieder zu sporadischen Abstürzen, die oft so gravierend waren, dass ein Reboot fällig war. Unter Windows 98 SE war das Problem beim Test nicht zu beobachten. Aber auch innerhalb des Spieles haben sich einige Macken eingeschlichen. So fehlen bei den Wahlsequenzen und Duellen gelegentlich die Hintergründe, Wagen verschwinden auf dem Weg zum Marktplatz, beim Generationswechsel wird die Werbung um einen Ehepartner übernommen, so dass gleichgeschlechtliche Werbungen vorkommen. Bei Wahlen stimmen manchmal selbst die besten Freunde gegen einen und als Dieb kann man ein einfaches Leben führen, indem man Runde für Runde immer in dasselbe Haus einbricht und damit reichlich Geld macht. Im Netzwerk kommt es dafür immer wieder zu Synchronisationsfehlern. Bleibt zu hoffen, dass 4Head so schnell wie möglich einen Patch nachliefert, um wenigstens die gröbsten Probleme zu beheben.

 

Fazit

Andreas Philipp - Portraitvon Andreas Philipp
'Die Gilde' ist wieder mal eines der Spiele, an denen sich die Geister scheiden. Auf der einen Seite gestalten sich viele Aufgaben als recht eintönig und gerade Gelegenheitsspieler, die nur wenige Stunden in der Woche am Rechner sitzen, erleben eine langweilige Aufbauphase, die kaum enden will, bevor es dann endlich zur Sache geht. Wer sich jedoch ausgiebig und lange mit dem Spiel und der unnötig unübersichtlichen Bedienung beschäftigt, entdeckt eine tiefgehende Simulation, die deutlich mehr zu bieten hat, als nur reinen Handel und Produktion und durch zahlreiche Elemente aus anderen Genres aufgepeppt wird. Speziell die Intrigen und subversiven Aktivitäten sorgen für eine Menge Spaß, ohne selbige würde das Spiel doch eher in Langeweile versinken, denn der Produktions- und Handelsteil allein gibt nicht genug her. Für Spieler mit viel Zeit und Geduld ist 'Die Gilde' sicher nicht die schlechteste Wahl, Gelegenheitsspieler sollten allerdings lieber zu etwas rasanteren Simulationen greifen und in jedem Fall einen ersten Patch abwarten.  

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