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Preview - Divinity 2: Ego Draconis : Larian verleiht Flügel

  • PC
  • X360
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Ein Beispiel für die unterschiedlichen Stränge einer Quest: Ihr trefft auf eine verheiratete Frau, die euch bittet, einen Brief zum Schmied zu bringen. Ihr könnt den Brief einfach abliefern, eine kleine Belohnung einsacken und fertig. Oder aber ihr lest den Brief und erfahrt, dass die holde Dame es mit der Treue nicht so genau nimmt und ihren Mann zugunsten des Schmieds verlassen will. Nun könnt ihr trotzdem den Brief überbringen oder aber ihren Mann einweihen oder versuchen, die Frau zu erpressen - mit den jeweiligen Konsequenzen. Nutzt ihr gar bei der Frau das Gedankenlesen, erfahrt ihr etwas über eine Kiste nebst Schlüssel. Dadurch wiederum erfahrt ihr, dass der Ehemann der Dame keinen Deut besser ist, was wiederum neue Möglichkeiten eröffnet.

Unterwegs als Drache

Nach einiger Zeit kommt es im Spiel zu einer kleinen Wende. Ihr trefft nämlich auf die Dragon-Knights, die mit den Drachen eng verbunden sind und dem Krieg gern ein Ende setzen würden, um ihre geflügelten Freunde zu schützen. Im Rahmen dieses Story-Stranges erlernt ihr selbst die Fähigkeit, euch in einen Drachen zu verwandeln und fliegend mit Feueratem und ähnlichen Fertigkeiten durch die Lande zu ziehen. Die Drachenform bildet quasi einen zweiten Charakter mit Ausrüstung und eigenen Fähigkeiten. Der Formwechsel ist zuweilen questrelevant, denn einige Aufgaben sind nur als Drache lösbar, andere nur als Mensch.

Gekämpft wird selbstverständlich ebenfalls. Neben allerlei tierischen und menschlichen Gegnern trefft ihr auf die fiesen Schergen von Oberbösewicht Damian, darunter die Dark-Knights als weitere Fraktion. Das Kampfsystem funktioniert in Echtzeit, kann aber jederzeit zwecks Gegnerwahl und taktischer Entscheidungen pausiert werden. Nah- und Fernkampf werden geboten, ebenso wie zahlreiche Kampffähigkeiten, die per Tastendruck ausgewählt werden können. Neben dem Kampf bringt das Spiel etliche Rätsel, scheut sich aber auch nicht vor ein paar Jump'n'Run-Einlagen, die hoffentlich sinnvoll umgesetzt werden.

Ein Turm, ein eigener Turm

Divinity 2 hat noch ein weiteres Schmankerl, nämlich den Battle-Tower, den ihr im Verlauf des Spiels durch eine Questreihe erlangt. Selbiger ist ein ordentlich großer Turm, der euch unter anderem als Behausung dient, aber auch als Lager, Werkstatt und Trophäenraum. Zugriff auf das Inventar des Turms ist jederzeit möglich, Larian will die Spieler nicht mit ewig langen Wegen nerven. Für euren Turm könnt ihr zudem NPCs anheuern, die euch dort zu Diensten sind. Die Runners könnt ihr beispielsweise aussenden, um euch bestimmte Gegenstände zu besorgen. Für mehr Erfolgschancen dürfen diese sogar mit Ausrüstung ausgestattet werden.

Der Turm bringt euch noch weitere Möglichkeiten. Zur Einrichtung gehören Waffenschmieden, Verzaubererwerkstatt, Alchemielabor oder Trainingsraum. Zudem könnt ihr einen Nekromanten anheuern. Selbiger kann eine Kreatur herbeirufen, die euch helfend zur Seite steht. Der Clou dabei: Durch Körperteile von Gegnern, die ihr im Laufe der Zeit einsammelt, könnt ihr diese Kreatur nach eigenem Geschmack gestalten, um so von den Fähigkeiten her den bestmöglichen Helfer auf die Beine zu stellen.

Fazit

Andreas Philipp - Portraitvon Andreas Philipp
Divinity 2 sieht nach einem durchaus vielversprechenden Nachfolger des Beinah-Klassikers von 2002 aus. Vielschichtige Quests, der eigene Turm und dann auch noch als Drache unterwegs – klingt fast zu schön, um wahr zu sein. Ich hoffe nur, dass sich Larian an diesem doch ziemlich umfangreichen Brocken keinen Bruch hebt und die Mischung der verschiedenen Spielelemente letztendlich überzeugen kann. Die angepeilte Spieldauer von 40 Stunden lässt zudem befürchten, dass bei all den Nebenaufgaben die Hauptstory etwas zu kurz kommen könnte. Aber ich drücke auf jeden Fall die Daumen, denn 2009 ist nicht gerade mit vielen Rollenspielen gesegnet und der Vorgänger gefiel mir persönlich recht gut.

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