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Test - Ghost Rider : Ghost Rider

  • PS2
  • PSP
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Wenn im Kino eine neue Superhelden-Comicverfilmung ansteht, ist die passende Videospieladaption nicht weit. In ’Ghost Rider’ auf PS2 und PSP dreht sich wie auf der großen Leinwand alles um den feurigen Teufelsfahrer Johnny Blaze.

Hitzkopf

Sowohl das Videospiel als auch der aktuelle Kinofilm mit Nicolas Cage in der Hauptrolle basieren auf den ’Ghost Rider’-Comics, die seit 1972 eine große Fangemeinde unter den Marvel-Comicfans besitzen. Die recht düstere Handlung erzählt die Geschichte des jungen Stuntmans Johnny Blaze, der seine Seele dem teuflischen Mephisto verspricht, wenn der Beelzebub dafür seinen todkranken Vater heilt. Wie man es schon seit ’Faust’ weiß, geht so was selten gut: Der Vater ist tot und Johnny fristet als dämonische Figur mit brennendem Schädel sein Dasein. Immerhin macht er das Beste aus der Lage und wird zum Superhelden. Als eine Art Werkzeug von Mephisto soll er dessen Sohn Blackheart und seine Dämonenbrut aufhalten. Trotz dieser Story folgt das Videospiel nur lose der Handlung des Kinofilms und bringt stattdessen einige andere Aspekte der Comic-Welt ans Licht. Wer sich mit der Vorlage nicht auskennt, kann übrigens ein paar Comic-Ausgaben in digitaler Form freischalten und dort die Geschichte rund um Johnny Blaze nachlesen.

Sehr vertraut

Der Anfang der Spielhandlung setzt in der Hölle ein, die Satan unserem Helden sprichwörtlich heiß machen will. Unzählige Dämonen stürzen sich auf den Ghost Rider. Dieser weiß sich allerdings zu verteidigen – als Lieblingswaffe setzt er eine brutale Kettenpeitsche ein, außerdem verfügt unser Hitzkopf über allerlei Spezialattacken, Nahkampfangriffe und sonstige Tricks. In solcher Art die Peitsche schwingend und in spektakulärer Manier auf die Teufelsbrut einprügelnd, stiehlt er so manchem Actionhelden die Show. Apropos stehlen: Die Entwickler von ’Ghost Rider’ haben sich in puncto Gameplay schamlos bei ’God of War’ und vor allem ’Devil may Cry’ bedient. Entsprechend steuert sich Johnny fast identisch wie Dante und teilt ähnlich wie Kratos brutale Attacken aus. Dabei machen die Entwickler zwar nichts falsch, originell ist die Sache aber auch nicht. Das Upgrade-System bringt immerhin etwas Würze in die Action: Nach und nach verbessern sich die Werte des Helden und er erlernt neue Attacken sowie vernichtende Kombo-Serien. Um diese aber korrekt auszuführen, braucht es das richtige Timing und die richtige Tastenfolge, was Neulinge durchaus frustrieren kann. Darüber hinaus wirken die Kombos etwas unausgewogen und die Tatsache, dass ihr einige Gegner nur auf einem bestimmten Kombo-Level überhaupt vernichten könnt, ist eher nervig als spannend.

Lahme Levels

Das Hauptproblem von ’Ghost Rider’ ist aber das Leveldesign. Anstatt abwechslungsreiche Schauplätze mit interessanten Aufgaben zu kreieren, schicken euch die Entwickler einfach Unmengen an Feinden entgegen, die ihr in Fließbandarbeit vernichtet. Entsprechend kommt rasch Langeweile auf, zumal sich nur eine Hand voll verschiedener Standardgegnertypen im Spiel befindet. Einzig ein paar Boss-Kämpfe und mäßig unterhaltsame Motorradabschnitte lockern das monotone Gemetzel ein wenig auf. Gerade von den Levels auf dem Motorrad hätte man aber mehr erwarten können, schließlich zeigt sich Climax auch für die Hitreihe ’MotoGP: Ultimate Racing Technology’ verantwortlich. Zwar spielen sich die PSP- und die PS2-Version praktisch identisch und sehen etwa gleich aus, allerdings ist die Steuerung auf der großen Konsole etwas besser gelungen. Andererseits spricht für die Handheld-Fassung, dass die Levels etwas übersichtlicher gestaltet sind und dass mehr Inhalt, wie etwa zusätzliche Levels oder ein (eher langweiliger) Mehrspieler-Modus, auf der UMD schlummert. Technisch gibt sich ’Ghost Rider’ durchwachsen: Die Präsentation mit Comic-Zwischensequenzen und effektgeladenen Kämpfen ist ganz ordentlich gelungen, dagegen kann die Umgebungsgestaltung nicht sonderlich begeistern. Und es spricht auch nicht gerade für die PS2-Fassung, dass beide Versionen grafisch praktisch identisch sind. Schade: Die Figuren in den Zwischensequenzen sehen nicht aus wie die Schauspieler der Filmvorlage.

Fazit

von David Stöckli
In der Comic-Umsetzung fehlt einfach das Feuer: Viele Ideen geklaut, der Rest mehr schlecht als recht gestaltet, bleibt ’Ghost Rider’ ein lahmes Action-Spiel ohne Highlights, das rasch langweilig wird. Die PSP-Version bietet mehr Inhalt, dafür geht die Steuerung auf der PS2 einen Tick besser von der Hand.

Überblick

Pro

  • gut geklautes Kampfsystem
  • passable Präsentation

Contra

  • langweiliges Leveldesign
  • zu wenig Abwechslung
  • mäßige Motorrad-Rennabschnitte

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