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Test - Hitman: Episode 2 : Sapienza im Test

  • PS4
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Endlich bekommt Agent 47 Nachschub! Nach dem soliden Hitman Intro-Pack reist der Glatzkopf in der zweiten Episode in das italienische Küstenstädtchen Sapienza. Mit Sonnencreme, Polohemd und fiesen Ideen im Gepäck beweist der Vorzeigeglatzkopf, dass er auch im ungewohnten Episodenformat zur Höchstform auflaufen kann.

IO-Interactive wagte mit Hitman den Umbruch und stellte das Abenteuer auf ein Episodenformat um. Das seit März erhältliche Intro-Pack entführt Agent 47 in einer Tutorial-Mission auf ein Kreuzfahrtschiff, eine geräumige Militärbasis und eine Pariser Fashion-Show. Obwohl alle Aufträge überzeugten, blieb ein fader Beigeschmack. Es fehlten nämlich dieser morbide Touch und die Freiheiten, die die Hitman-Serie seit jeher auszeichnen.

Glücklicherweise kriegt IO-Interactive mit der im italienischen Sapienza spielenden zweiten Episode die Kurve. Das malerische Küstendorf strotzt nämlich vor verwinkelten Gassen und fiesen Attentatsgelegenheiten, die mächtig schwarzen Humor ins Spiel bringen. Agent 47 muss ein Anwesen infiltrieren und seine zwei Zielpersonen ausschalten: Gangster-Boss Silvio Caruso lässt in dem unterirdischen Labor von seiner Chefchemikerin Francesca De Santis einen tödlichen Virus züchten. Ihr müsst nicht nur die beiden Tunichtgute erledigen, sondern auch die Virusstämme zerstören.

Viele Wege zum perfekten Mord

Die Sapienza-Episode steht vor allem grafisch im krassen Kontrast zum Intro-Pack. Während ihr in Paris durch düstere Gänge schleicht, erstrahlt das bezaubernde Küstendorf in saftigen Farben und schönstem Sonnenschein. Da ist es nur passend, dass Agent 47 seinen schwarzen Anzug anfangs gegen ein weißes Polohemd eintauscht.

Die Ortschaft ist ungemein weitläufig. Die vielen Straßen, Balkons und Dächer erschaffen geradezu einen Irrgarten aus Ebenen und Plätzen. Nach dem erstmaligen Starten des Spiels werdet ihr daher viel Zeit mit dem bloßen Auskundschaften des Gebiets verbringen. Denn was wie italienische Dorfidyll wirkt, ist in Wahrheit ziemlich verkorkst. Erfreut euch an toll in die Spielwelt integrierten Attentatsgelegenheiten: Beispielsweise hatte ein Blumenkurier vor den Toren der Stadt einen Unfall. Vielleicht könnte man ja Agent 47 als Blumenbote in das Caruso-Anwesen schmuggeln? Oder ihr nutzt die Verschlafenheit des neuen Kochs aus, mopst ihm die Klamotten und vergiftet das Essen des Mafiosos.

Gleichzeitig aber schenkt euch Sapienza auch viele tragikomische Momente, bei denen ihr euch ein Schmunzeln nicht verkneifen können werdet. Einen Butler etwa entsorgt ihr kurzerhand im Gartenhäcksler. Der Dame des Hauses versaut ihr gar das Schäferstündchen mit dem Golflehrer und überrascht sie im Schlafgemach. Mit der zweiten Episode greift IO-Interactive endlich wieder die Stärken der Hitman-Reihe auf und überzeugt damit deutlich mehr als noch im Intro-Pack.

Hitman - Episode #2: Sapienza Launch Trailer
Anlässlich der Veröffentlichung der zweiten Episode des aktuellen Hitman namens Sapienza gibt es hier den passenden Launch-Trailer für euch.

Weiterhin technische Schwierigkeiten

Allerdings läuft Hitman auch in der zweiten Episode nicht ganz rund. Die Ladezeiten waren bei der getesteten PS4-Version viel zu lang. Dazu kam es immer wieder zu Musikaussetzern. Äußerst störend wirkten sich schwere Ruckler nach dem Neuladen eines Spielstands aus.

Grafikfehler wie in einanderstehende NPCs und merkwürdig zuckende Computer-Leichen gehören ebenfalls zum Alltag. So hübsch Sapienza sein mag, so ernüchternd sind diese Patzer. Sie sind ein Hinweis darauf, dass IO-Interactive mit der Produktion der Teile zu kämpfen hat.

Fazit

Olaf Bleich - Portraitvon Olaf Bleich
Mediterraner Meuchelmörder

Die erste Hitman-Episode überzeugte mich noch nicht vollends. Denn gerade Paris war für meinen Geschmack zu überschaubar. Hier hatte ich mich schnell zurechtgefunden und wusste, wie ich meine Zielpersonen abfertigen kann. In Sapienza ist das allerdings anders: Das Areal ist gigantisch groß und so verbrachte ich allein die erste Stunde damit, die Außenbereiche des Caruso-Anwesens abzusuchen.

Schnell fand ich erste Attentatsgelegenheiten und traf dabei immer wieder morbide Entscheidungen. Dieses zynische Zusammenspiel von Tod und Spielfreude machte Hitman für mich schon immer aus. In Sapienza finde ich es wieder. Je länger ich mich in dem geradezu malerischen Städtchen umschaue, desto tiefer stürze ich in die Abgründe der kriminellen Machenschaften des Caruso-Clans.

Nach dem eher soliden Auftakt dreht IO-Interactive mit der zweiten Hitman-Episode mächtig auf. Wer von der Pilotepisode noch nicht überzeugt war, der wird spätestens in Sapienza seine Erfüllung finden. Denn diese Mission strahlt die Essenz von Hitman aus – trotz technischer Patzer. Zu schade, dass ich jetzt wieder einen Monat auf den nächsten Teil warten muss!

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