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Test - Majesty 2: The Fantasy Kingdom Sim : Mehr Helden, mehr Selbstironie

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Sobald ihr die Anfangsprobleme überwunden und es euch auf der Karte bequem gemacht habt, läuft alles leider nach dem immer gleichen Schema ab: Forschung abklappern, Gegner niederschlagen und das Ganze noch mal von vorn. Eure Lieblingshelden werden immerhin zum Lord der gewonnen Karte erklärt und können bei Bedarf in späteren Karten herbeigerufen werden.

Sollte euer Favorit im Verlauf einer Schlacht das Zeitliche segnen, braucht ihr keine Tränen vergießen: Mittels Zauberspruch oder dem automatisch gebauten Friedhof wird er schnell wiederbelebt und steht erneut zu euren Diensten. Der Friedhof spendiert eurer Stadt außerdem einen nie enden wollenden Vorrat an feindlichen Skelettkriegern. Wer es dagegen haariger mag, wird von den Kanaleingängen der Stadt mit regelmäßigen Rattenangriffen bedient.

Kleines Manko übrigens für die Kenner des Vorgängers: Außer kämpfen, kaufen und schlafen machen die Helden nahezu nichts mehr. Waldläufer pflücken keine Blumen, Krieger zechen nicht und Elfen spielen keine Liedchen mehr. Dadurch leidet der Simulationsaspekt des Spiels ein wenig.

(Un-)Endliche Weiten

Damit euch nach dem Meistern der Kampagne nicht langweilig wird, haben die Entwickler gnädigerweise sechs (!) Szenarien beigelegt. Die eine Hälfte bietet normale Missionskost, wie man sie aus der Kampagne kennt. Die andere Hälfte fordert euch mit Überlebenskarten heraus: Wie lange haltet ihr bei einer immer stärker werdenden Belagerung durch?

Wer darüber hinaus auf etwas Konkurrenzdruck steht, darf sich bis zu drei Mitspieler schnappen und sich dem Mehrspielermodus zuwenden. Acht Karten werden hierfür geboten, und alle haben das gleiche Ziel: Den gegnerischen Palast zu zerstören und den Regenten zu vertreiben. Zusätzlich zum Geldmanagement des Einzelspielermodus ist hierbei die Loyalität der Helden wichtig: Willensschwache Helden, wie zum Beispiel Schurken, greifen mitunter den eigenen Palast an, wenn eine große Belohnung lockt. Die weniger aggressiven Naturen unter euch werden dagegen enttäuscht: Koop-Karten gegen die KI fehlen ebenso wie ein freies Spiel oder ein Karteneditor.

Grafisch leistet sich das Spiel keine großen Schwächen. Gut, es gibt prächtigere Spiele auf dem Markt, aber solange das Gras saftig grün ist, die Rüstungen glänzen und die Zaubersprüche funkeln, ist doch alles in Ordnung. Ein zwiespältiges Bild liefert dagegen der Sound: Einerseits haben wir hier einen gut komponierten Fantasy-Soundtrack, andererseits beglückt uns Paradox mit jeder Menge grottiger Laiensprecher. Zu allem Überfluss wurde der königliche Berater, die Hauptsprecherrolle, mit einem extrem gekünstelten Akzent versehen, dass es selbst dem dicksten Zwerg die Stiefel auszieht. In ein paar Jahren kann man darüber vielleicht lachen - heute ist uns allerdings eher zum Weinen zumute.

Kleines Manko noch zum Schluss: Bevor ihr loslegen könnt, müsst ihr eine Online-Aktivierung über euch ergehen lassen. Dafür läuft das Spiel dann ohne die DVD.

Fazit

Dennis Dünkel - Portraitvon Dennis Dünkel
Majesty 2 bringt das Spielprinzip des Vorgängers erfolgreich in die 3. Dimension, schafft es aber nicht, nennenswerte neue Akzente zu setzen. Zu schnell hat man alles gesehen und die Missionen spielen sich am Ende alle gleich. Fans des ersten Teils können allerdings nahezu bedenkenlos zugreifen, während alle anderen sich erst einmal die (knüppelharte) Demo anschauen sollten.

Überblick

Pro

  • unverbrauchtes Steuerungskonzept
  • herausfordernde Kampagne
  • gewisses Maß an Selbstironie
  • Helden gewinnen an Erfahrung und Ausrüstung
  • lieb gewonnene Helden dürfen benannt und mitgenommen werden

Contra

  • Missionen lassen Abwechslung vermissen
  • kein regelbarer Schwierigkeitsgrad
  • kein Karteneditor und kein freies Spiel
  • deutsche Sprachausgabe mit Trash-Faktor
  • keinerlei Zwischensequenzen

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