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Test - Metal Slug Anthology : Kultige 2D-Ballerei im großen Paket

  • Wii
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Klassische Action mit seltsamer Steuerung

Wie schon erwähnt, handelt es sich bei den sieben Spielen von ’Metal Slug Anthology’ um direkte Umsetzungen der Vorlage. Ihr erhaltet also die mittlerweile legendäre Shoot’em-up-Action, bei der ihr diverse Levels aus der Seitenperspektive erkundet und unzählige Feinde abballert. In bester ’Contra’- oder ’Turrican’-Manier sammelt ihr begrenzte Extra-Waffen, Granaten und Punkte-Boni ein, schaltet verschieden bewaffnete Kontrahenten aus und stellt euch alle paar Minuten einem besonders spektakulären und zähen Zwischen- oder Endgegner. Der Reiz der Spielserie liegt nicht nur in dem klassischen Gameplay in hoher Qualität, sondern auch in den vielen witzigen Ideen: Auf Schritt und Tritt trefft ihr auf abgedrehte Gegner, schräge Anspielungen auf Filme und seht so manches Kriegsshooter-Klischee durch den Kakao gezogen. Ebenfalls typisch für die Reihe sind die so genannten Slugs, kleine Fahrzeuge, die ihr kurze Zeit steuern dürft: vom Panzer und U-Boot über eine Art Mech-Spinne bis hin zur mechanischen Raubkatze und zum Esel mit Kanonen-Anhänger. Zwar hat sich das Spielprinzip von ’Metal Slug’ von Episode zu Episode kaum weiterentwickelt, es gibt allerlei Recycling in den Spielen, neue Bewegungen wie etwa eine sekundäre Attacke oder ein Rutsch-Manöver wurden erst spät eingeführt, alternative Routen nur selten angeboten, und auch die Qualität des Leveldesigns ist nicht in allen Episoden gleich überzeugend. Trotzdem machen alle Teile Spaß. Dies gilt vor allem dann, wenn ihr einen Kumpel zur Hand habt und gemeinsam losballern dürft.

Das größte Manko von ’Metal Slug Anthology’ auf Wii ist leider die Steuerung. Dies ist allerdings unverständlich, schließlich gibt sich die Arcade-Steuerung eigentlich sehr genügsam. Die Entwickler bieten sieben verschiedene Varianten an, deren Qualität von passabel bis unspielbar schwankt. Am meisten kann die Standardsteuerung überzeugen, in der ihr die Wiimote waagerecht haltet, mit Digi-Kreuz steuert und per Button schießt. Nervig allerdings: Granaten müsst ihr per Controller-Gerüttel werfen, was in der Hitze des Gefechts nicht so toll ist. Ähnliche Schwierigkeiten verursachen auch die anderen Steuerungsvarianten, egal ob ihr nun auch noch zur Nunchuk-Erweiterung greift oder mittels Bewegungssensoren versucht, eure Helden über den Bildschirm zu manövrieren. Der Classic-Controller wird nicht unterstützt, mittels GameCube-Pad wird euch der Einsatz des Digi-Kreuzes verwehrt. Grafisch und Soundtechnisch gibt sich der Titel gewohnt altbacken: Die Optik und der Sound wurden direkt vom Original übernommen, Erstere wirkt entsprechend pixelig. Trotzdem sieht die detailverliebte Bitmap-Grafik ganz nett aus und bietet sogar eine 16:9-Unterstützung. Die Chance für Verbesserungen, wie etwa eine höhere Auflösung oder eine Pixelglättung, wurde aber verpasst. Sogar eine Verschlimmbesserung hat sich eingeschlichen: Die Trefferblitze bei den Bossen sind nicht mehr vorhanden, sodass ihr manchmal nicht erkennen könnt, ob ihr gerade eine verletzbare Stelle des Hünen bearbeitet. Ebenfalls schade: Eine progressive Bildausgabe ist nicht verfügbar. Dafür bleibt immerhin die Framerate meist konstant und die kurzen Ladeunterbrechungen stören nicht weiter.

Fazit

von David Stöckli
Inhaltlich tolle, steuerungstechnisch aber dezent misslungene Sammlung von sieben kultigen Action-Highlights. Wen die altbackene 2D-Optik und der Dudelsound nicht stören, der sollte sich die Shoot’em-up-Klassiker nicht entgehen lassen. Das Preis-Leistungs-Verhältnis im Hinblick auf den Umfang stimmt hier immerhin mehr als in den früheren Umsetzungen.

Überblick

Pro

  • detailverliebte 2D-Action
  • spaßiger Kooperativmodus
  • vergleichsweise guter Umfang

Contra

  • fehlende Trefferanzeigen
  • keine Progressive-Bildausgabe
  • durchwachsene Steuerung

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