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Preview - Mortal Kombat : E3 2010: Mehr Innereien als beim Metzger!

  • PS3
  • X360
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Es gab einmal ein Beat-'em-up, das war ganz fürchterlich brutal. Besonders die Finishing-Moves sorgten dafür, dass einige Charaktere des Spiels ihr Innerstes nach außen kehrten. Im wahrsten Wortsinn. Dann folgten andere Prügelspiele diesem Trend zur überzogen dargestellten Gewalt und plötzlich mussten die Entwickler von Mortal Kombat überlegen, wie sie die Fans bei der Stange halten können.

Es folgte das übliche Prozedere: Hier ein bisschen an der Spielmechanik feilen, dort neue Spielmodi einbauen. Allerdings werden nicht alle als Verbesserungen geplanten Änderungen von der Fan-Gemeinde freundlich aufgenommen.

Zurück zu den Wurzeln

So auch bei Mortal Kombat. Größter Wunsch der Community war die Rückkehr zum typischen 2-D-Gameplay aus der guten alten Zeit. Das bedeutet: Kulisse und Kämpfer werden beim neuesten Teil in zeitgemäßem 3-D-Look dargestellt, allerdings sind keine Ausweichmanöver in die Tiefe des Raumes mehr möglich. Wie bei den ersten Teilen weicht ihr gegnerischen Angriffen nur nach hinten oder vorn aus. Die Spielgeschwindigkeit wurde ebenfalls erhöht, auch das eine Reminiszenz an die glorreiche Vergangenheit. Das Entwicklerteam beteuerte in der Präsentation, dass es sich um das schnellste Mortal Kombat aller Zeiten handele.

Nach vielen Jahrzehnten ist es Imperator Shao Kahn (nicht verwandt oder verschwägert mit Olli Kahn) gelungen, Raiden und dessen Verbündete zu bezwingen. Eine letzte Chance bekommt Raiden aber dann doch noch: Wenn er Herrn Kahn im Rahmen einer Zeitreise in die Vergangenheit besiegt, kann er das schlimme Schicksal abwenden. Ebenso altbekannt wie die Handlung aus der Allerweltsschublade sind auch die Charaktere: Es gibt ein Wiedersehen mit Scorpion, Mileena, Sub-Zero, Reptile Kung Lao, Nightwolf und, und, und. Auch bei den Kulissen hat sich das Entwicklerteam bei vergangenen Schauplätzen bedient. So verkloppen sich die Kämpfer unter anderem in „The Pit", die Fans der Serie aus den ersten beiden Teilen kennen.

Brutalität im Detail

Deutlich aufgemotzt ist die grafische Präsentation der fiesen Klopperei. Von geschmeidigen Animationen über Blutspritzer des Gegners auf dem eigenen Outfit bis hin zur detailliert dargestellten Kette von Scorpion erfreuen viele schnieke Feinheiten das Auge des Spielers. Die Spielmechanik wurde ebenfalls einer Frischzellenkur unterzogen und wartet nun mit der Special-Move-Anzeige auf. Diese füllt ihr durch gelungene Kampfaktionen, etwa Kombos, auf. Aufgeladen ebnet euch die Anzeige dann den Weg zu noch verheerenderen Manövern und fataleren Schlag- und Trittkombinationen. Auch Kombos des Gegners lassen sich mithilfe der Spezialanzeige effektiv brechen.

Eine der neuen Attacken, die euch durch das Special-Move-Meter zur Verfügung steht, ist der X-Ray-Angriff. Bei dem werden die Folgen eines heftigen Körpertreffers anhand einer Röntgenaufnahme drastisch verdeutlicht. Da sieht man dann in schönster Zeitlupe, wie der Kieferknochen bricht oder die Eingeweide durch den derben Punch ordentlich durchgeschüttelt werden. Der Angreifer kichert voller Schadenfreude, das Opfer leidet vor dem Bildschirm mit.

Was wäre Mortal Kombat ohne Fatalities? Nichts, und genau darum haben die Entwickler nicht nur die übelsten Finishing-Moves im Spiel gelassen, sondern auch zahlreiche neue Gemeinheiten spendiert, um ein Match in bester MK-Tradition zu beenden. Der Trailer, der uns zu diesem Thema gezeigt wurde, war wirklich nichts für Leute mit nervösem Magen. Die sollten den Titel aber ohnehin besser meiden.

Teamplayer gefragt

Neben dem Story-Modus, dem Challenge-Tower und dem Zwei-Spieler-Match habt ihr die Möglichkeit, euch im Koop-Modus zu zweit mit einem anderen Duo zu kloppen. Dabei bietet der Titel dann sogar so etwas wie ein strategisches Element, weil die Wahl des Prügelpartners entscheidend für den Kampfausgang sein kann. Manche Charaktere ergänzen sich besser als andere, bei manchen stimmt die Chemie einfach nicht so gut. Wie im richtigen Leben halt, nur viel brutaler. Eingespielte Partner hauen Gegner mit speziellen Team-Kombos aus den Socken. Speziell für den 2-vs.-2-Modus haben die Entwickler den Kämpfern individuelle Eintrittsanimationen spendiert, wenn diese nach dem Wechsel die Arena betreten.

Fazit

von Jens Quentin
Die Mischung aus der guten alten 2-D-Spielmechanik und der technisch sehenswerten, neuen Optik macht einen guten ersten Eindruck. Vor allem die Prügelknaben und deren neue X-Ray-Spezialattacken sind packend in Szene gesetzt. Allerdings bleibt hier die Frage offen, nach wie vielen Stunden man sich an den neuen Manövern sattgesehen hat. Spätestens dann wird entscheidend sein, ob die neue Special-Move-Anzeige der bislang eher schlichten Spielmechanik genug Spieltiefe einhauchen kann. Veteranen der MK-Serie mit stabilem Magen dürfen sich schon jetzt auf Oldschool-Gameplay in optisch ansprechender Aufmachung freuen.

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