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Special - Nintendo-NX-Spekulationen : Aufbruchstimmung

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Es war zu erwarten, dass Square Enix am gestrigen Tag Dragon Quest XI ankündigt, das bekanntermaßen für PlayStation 4 und Nintendo 3DS erscheinen wird. Die Plattformwahl mag auf den ersten Blick ungewöhnlich anmuten, ist aber angesichts des japanischen Videospielmarktes nur die logische Konsequenz. Square Enix beließ es zur Überraschung vieler jedoch nicht nur bei dieser Ankündigung. Die Japaner gaben kurzerhand bekannt, dass Dragon Quest XI auch für Nintendos neue Konsole, die derzeit noch den Projektnamen NX trägt, in Betracht gezogen wird. Das gibt Anlass zu neuen Spekulationen.

Um dem Ganzen etwas näher auf den Grund zu gehen, hilft es, sich noch einmal mit den Details auseinanderzusetzen, die Square Enix im Laufe des Live-Streams rund um Dragon Quest XI verkündete. Den Japanern zufolge wird Dragon Quest XI auf der PlayStation 4 auf Basis der Unreal Engine 4 laufen. Die Vermutung liegt also nahe, dass NX technisch dazu in der Lage sein wird, die Engine aus dem Hause Epic zu stemmen. Das setzt aber wiederum voraus, dass die NX-Version des Rollenspiels mit der PlayStation-4-Fassung gleichzusetzen ist. Nun arbeitet Square Enix bekanntlich auch an einer 3DS-Version von Dragon Quest XI, die aufgrund der technischen Voraussetzungen logischerweise nicht nur anders aussieht, sondern auch anders funktioniert.

Die Handheld-Variante nutzt die beiden Bildschirme des 3DS aus, um das Spiel sowohl in 3-D als auch in 2-D darzustellen. Bis dato ist noch völlig unbekannt, ob NX eine stationäre oder portable Konsole wird – ein Hybrid aus Heimkonsole und Handheld gilt unter manchen ebenfalls als wahrscheinlich. Es ist also nicht auszuschließen, dass die NX-Version eine technisch aufgebohrte 3DS-Umsetzung wird. Doch wäre das in Nintendos Interesse? Wäre es für den Konsolenhersteller nicht von Vorteil, eine Version anzubieten, die mit der PlayStation-4-Fassung gleichzusetzen ist, um so noch mehr Käufer anzusprechen?

Wenn man diese Überlegung mit einfließen lässt, scheint es weitaus wahrscheinlicher, dass NX technisch dazu in der Lage sein wird, Unreal-Engine-4-Spiele zum Laufen zu bringen. Das klärt aber wiederum nicht die Frage, was für eine Art Konsole NX schlussendlich wird. So recht würde es nicht ins Bild passen, wenn Nintendo, ausgerechnet das Unternehmen, das dem Wettrüsten einst entsagte, einen derart leistungsfähigen Handheld entwickeln würde. Eine stationäre Konsole scheint in dieser Hinsicht einfach plausibler – vor allem in Anbetracht des ausbleibenden Wii-U-Erfolgs.

Déjà-Vu

Der angesetzte japanische Veröffentlichungstermin von Dragon Quest XI könnte ein Indiz dafür sein, wann die NX-Konsole erscheinen könnte. Angepeilter Release des Rollenspiels ist das Jahr 2016. Nintendo wird bekanntlich auf der E3 2016 NX zum Thema machen. Es wäre folglich gar nicht so abwegig, wenn die Konsole noch im gleichen Jahr erscheinen würde. Gestützt wird diese Vermutung zudem vom einem Bericht der Kollegen von Digitimes, die durch eine nicht näher genannte Quelle in Erfahrung gebracht haben wollen, dass Nintendo bereits mit Foxconn in Verhandlungen steht, um allmählich die Produktion der Hardware in Angriff zu nehmen.

Die mutmaßlich für 2016 angepeilte Veröffentlichung könnte auch ein Grund dafür sein, dass sich Nintendo bezüglich The Legend of Zelda für Wii U so sehr zurückhält und bereits im Stillen an einer NX-Umsetzung des Action-Adventures arbeitet, um entsprechend gut aufgestellt zu sein, wenn die Konsole auf den Markt gebracht wird. Dass dieser Gedanke nicht abwegig ist, bewies das Unternehmen vor circa neun Jahren, als The Legend of Zelda: Twilight Princess sowohl für Wii als auch für GameCube erschien.

Auch wenn es Nintendo bereits dementierte, so hält sich weiterhin hartnäckig das Gerücht, dass NX auf ein Android-basiertes Betriebssystem setzt (das Unternehmen dementierte auch einst, ein neues 3DS-Modell zu veröffentlichen und in Südkorea Fuß fassen zu wollen). Auch wenn die Idee anfangs abwegig erscheint, so könnte sie sich im Endeffekt als wahr herausstellen. Die Benutzeroberflächen von 3DS und Wii U stoßen aufgrund vergleichsweise langer Ladezeiten und der zuweilen umständlichen Bedienung immer wieder auf Kritik. Außerdem würde Nintendo so ohne große Probleme seine künftigen Mobile-Spiele auch für Konsolenbesitzer zugänglich machen.

Noch umgibt die zwei Buchstaben ein dichter Nebel aus Gerüchten, Wunschvorstellungen und der womöglich einen oder anderen Halbwahrheit. Bis dieser sich schlussendlich lüftet, werden wahrscheinlich noch einige Monate vergehen. Bis dahin ist wohl weiter Rätselraten angesagt.

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