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Test - Reveil : Test: In diesem Horror-Spiel ist nichts wie ihr es erwartet

  • PC
  • PS5
  • XSX
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Greift zu, wenn...

… ihr ein visuell berauschendes Horrorerlebnis erfahren wollt, das sich gängigen Klischees bewusst verweigert und überraschende Haken schlägt.

Spart es euch, wenn...

… ihr euch an unlogischen Story-Twists stört und nicht bereit seid, 20 Euro für lediglich vier Stunden an spielerisch seichtem Mindfuck zu zahlen.

Fazit

Matthias Grimm - Portraitvon Matthias Grimm
Der beherzte und grafisch eindrucksvolle Versuch eines etwas anderen Horrorspiels, das sich an seiner eigenen Schlaumeierei verhebt

Reveil ist der kühne und beherzte Versuch eines Horrorspiels, das sich gängigen Klischees und naheliegenden Deutungsmustern verweigert und diese nur als Mittel einsetzt, um seine Spieler bewusst zu narren und in die Falle von Erwartung und Genregewohnheit zu locken. Statt Jumpscares und abgeschmackter Schockmomente spinnt es ein geheimnisvoll schillerndes, surreales Netz aus Assoziationen und erzählerischen Finten und inszeniert dies als visuell berauschenden Albtraum, in dem man sich nie sicher sein kann, was Realität, Erinnerung und Einbildung ist. Spielerisch gibt es sich dabei ganz bewusst seicht und simpel, um sich voll und ganz seinem intellektuell künstlerischen Spiel aus Atmosphäre und Stil, Wahrnehmung und Täuschung, Andeutung und Mindfuck hinzugeben.

Damit macht es sich aber auch ganz und gar abhängig von seiner Auflösung, die man bald zu ahnen meint und dann doch einen Haken schlägt, den man unmöglich vorhersehen kann. Und deshalb ziemlich hanebüchen und verzweifelt um Aufmerksamkeit buhlend wirkt. Statt dem Geschehen im Rückblick eine zusätzliche Ebene zu verleihen, das zur Neubewertung herausfordert, verabschiedet es den Spieler daraus lediglich mit einem schlichten Ätschibätsch, das ich im ersten Moment für eine weitere, irre erzählerische Finte hielt, bis ich erkennen musste, dass es wirklich ernst gemeint war.

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Das führt im Gegenteil dazu, dass man so manche handwerkliche Gameplay-Holprigkeit, dramaturgische Ungenauigkeit oder Zitate offenkundiger Genrevorbilder eben als genau solche wahrnimmt und sie dem Spiel nicht mehr als bewusste ironische Brechung von Klischees oder schelmisches Vexierspiel mit Videospielkonventionen abnimmt, sondern die Vermutung nahe legen, dass seine Entwickler im verbissenen Bestreben, gegen den Strom zu schwimmen, von diesem letztlich mitgerissen wurden.

Überblick

Pro

  • mysteriöse Story, in der Realität, Erinnerung und Traum verschwimmen
  • berauschend schöne Grafik mit ausgeklügelter Lichtdramaturgie
  • Genre-Klischees clever gegen den Strich gebürstet
  • nur 20 Euro

Contra

  • hanebüchene Story-Twists
  • spielerisch holprig und einfallslos
  • nur 4 bis 5 Stunden Spieldauer

Awards

  • Design
    • PS5
    • PC
    • XSX

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