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Test - Sam & Max Episode 5: Reality 2.0 : Abenteuer in der virtuellen Realität

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Wovon lassen wir uns dermaßen häufig ablenken, dass wir kaum noch zum Arbeiten kommen? Richtig, vom bösen Internet. Die Entwickler von ‘Sam & Max’ haben genau dies erkannt und verarbeiten das Thema in Form einer weiteren Episode rund um Hund und Hase.

Virtueller Feind

Mal ganz ehrlich: Was ist für uns Menschen die größte Gefahr auf Erden? Was stiehlt gerade uns technikverliebten Zockern die meiste Zeit? Wovon lassen wir uns dermaßen häufig ablenken, dass wir kaum noch zum Arbeiten kommen? Richtig, das böse Internet ist die Antwort auf all diese Fragen. Die Entwickler von ‘Sam & Max’ haben genau dies erkannt und verarbeiten das Thema in Form einer weiteren Episode rund um Hund und Hase.

Es fängt mal wieder in der allseits bekannten Straße an, dort wo Sam und Max ihr Büro stehen haben. Schnell erfahren die beiden, dass sämtliche Computeranlagen verrückt spielen und ein kurzer Besuch bei Sybil, welche nun ihr Geld als Beta-Testerin verdient, erklärt, was hier los ist: Das Internet will die Welt erobern. Im Laufe der Episode erhaltet ihr Zugang zur so genannten Reality 2.0, einem virtuellen Abbild der Realität, welches allen Nutzern vorgaukelt, es sei besser als unsere bekannte "Reality 1.0". Doch in Wahrheit treibt sie eine hypnotisierende Kraft dazu, diese neue Welt nicht mehr aus freien Stücken verlassen zu wollen.

Idee brillant umgesetzt

Weitere Storydetails zu verraten, käme einem Sakrileg gleich, denn die fünfte Episode ist mit großem Abstand die cleverste und witzigste. Allein in der virtuellen Realität wimmelt es nur so vor putzigen bis grandios erdachten Anspielungen auf unser allerliebstes Hobby. Vor allen Dingen Veteranen, welche schon seit den 80er-Jahren an der Tastatur hocken, dürften aus dem Lachen kaum herauskommen. Das Finale von ‘Reality 2.0’ ist zudem einer der innovativsten und, auf seine Weise, spektakulärsten Showdowns, welche wir je in einem Computer- oder Videospiel zu Gesicht bekommen haben.

Deshalb verzeihen wir diesmal Telltale Games, dass das Szenario-Recycling im Prinzip besonders frech daherkommt: Ihr besucht fast nur von vorherigen Episoden bekannte Orte und deren parodistische Abbilder in 'Reality 2.0'. Die Rätsel pendeln sich in puncto Anspruch irgendwo im mittleren Bereich aller 'Sam & Max'-Episoden ein und sind erneut größtenteils logisch wie nachvollziehbar designt.

Kleines, neues Problem bei der Benutzerführung

Nur bei der Steuerung gibt es etwas Neues zu bemängeln: Ihr könnt ab einem bestimmten Punkt jederzeit zwischen beiden Realitäten hin und her schalten, jedoch unsinnigerweise auf unterschiedliche Weisen. Von Reality 1.0 zu Reality 2.0 benutzt ihr ein Objekt im Inventar, andersherum drückt ihr auf ein extra am Bildschirm platziertes Icon. Dieses befindet sich in der rechten unteren Ecke und uns ist es mehrmals passiert, dass wir es versehentlich gedrückt haben, obwohl wir Sam eigentlich nur zum Laufen in jene Richtung bewegen wollten.

Davon abgesehen müssen wir erneut über die mangelnde Komplexität motzen, denn nach zwei bis drei Stunden ist der Spaß auch schon wieder vorbei. Damit ist zwar der ständig zu verzeichnende Rückgang der Spielzeit von Episode zu Episode eingedämmt, aber an den bislang umfangreichsten ersten Teil kommt auch ‘Reality 2.0’ nicht heran.

Grafisch und musikalisch bleibt alles beim Alten, nur dass die virtuelle Realität bezüglich „Art Design“ und Sound-Kulisse extra freakig wirkt. Die vielen Neonlichter und das absichtlich infantile Gepiepse strahlen einen sonderbaren Charme aus, den man einfach lieb haben muss.

Fazit

Andreas Altenheimer - Portraitvon Andreas Altenheimer
Ja, es ist die bislang beste Episode: ‘Reality 2.0’ nutzt den viel versprechenden Ansatz und setzt ihn in ein geniales Story- sowie Spieldesign um. Damit kommt es einer 80er-Wertung gefährlich nahe, trotz erneut extrem kurzer Spieldauer.

Überblick

Pro

  • hervorragender Storyansatz, brillant umgesetzt
  • Humor auf bewährtem Niveau
  • Präsentation gewinnt Extrapunkte dank freakiger Szenario-Idee

Contra

  • immer noch extrem kurz, selbst für ein Episodenspiel
  • Bedienung bezüglich Wechsel der Realitäten ist nicht perfekt gelöst
  • erneut kleine Kaufwarnung für Leute ohne Englisch-Kenntnisse

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