Test - Shin Megami Tensei: Persona 3 : Ungewöhnlicher Rollenspielgeheimtipp
- PS2
Aggressionsabbau
In der so genannten "Dark Hour" streunt ihr durch einen riesigen Turm, den ihr Level für Level weiter erforscht. Weil beide Spielkonzepte nicht linear sind und ihr mehr oder weniger die Entscheidung selber fällt, zu welchem Zeitpunkt ihr welchen Schwerpunkt legt, gibt es diverse Knotenpunkte oder, genauer gesagt, Blockaden. Diese öffnen sich erst dann, wenn ein bestimmter Tag im Spiel erreicht ist. Der Nachteil an dieser Idee: Oftmals seid ihr mit dem Erforschen viel zu früh fertig und sitzt dann die folgenden Tage mit dem noch zu erledigenden Schulkram aus, was ab und an etwas langatmig ist.
Eine weitere Schwäche des Spiels ist das Design des Turmes, welcher aus zufallsgenerierten Räumen und Gängen besteht. Entsprechend blockig und langweilig wirkt das Szenario, zudem sehen die auf dem Feld sichtbaren Schattenwesen arg mickrig aus. Der Kampf selber ist dafür recht motivierend.
Ihr steuert nur euren Hauptcharakter, wobei die restliche Party, bestehend aus bis zu drei weiteren Teilnehmern, vom Computer gelenkt wird. Während Standardaktionen, wie angreifen oder Gegenstände benutzen, noch zu den normalen Dingen gehören, ist das Nutzen einer Persona-Fähigkeit mit einer makaberen Idee verbunden: Der betreffende Charakter muss sich dafür mit einer pistolenähnlichen Waffe in den Kopf schießen. Mit dieser Waffe wird er, physisch gesehen, nicht verletzt, jedoch erfährt er nur so den benötigten emotionalen Schub, um mit der Persona magietypische Angriffe oder Verteidigungsmaßnahmen zu aktivieren.
Sound, Steuerug und Umfang
Die Präsentation wird nicht nur vom Charakterdesign getragen, sondern auch von der tadellosen Sprachausgabe. Diese ist, genau wie auch alle Texte abseits der Anleitung, komplett auf Englisch. Steuerungstechnisch erinnert 'Persona 3' an typische Rollenspiele, allerdings ist das Aussuchen der Personas selber etwas fummelig. Am Umfang gibt es kaum etwas auszusetzen, allenfalls die Beschränkung auf einen riesigen Turm und eine Stadt sorgt auf Dauer für einen Hauch von Monotonie.
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