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Test - Shinobido : Shinobido

  • PS2
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Die ’Tenchu’-Experten vom Team Acquire lassen Rikimaru, Ayame & Co einmal zu Hause und versuchen sich an einem neuen Spiel namens ’Shinobido’. Inwiefern sich die Ninja-Hatz mit Stealth-Schwerpunkt von ’Tenchu’ unterscheidet, klären wir im Review.

‘Tenchu’ heißt jetzt ‘Shinobido’

Für Acquires neuesten Streich müssen Rikimaru und Ayame daheim bleiben, trotzdem ist wieder schleichen angesagt. Der neue Held wird allerorts "Die Krähe" genannt und hat sein Gedächtnis verloren. Mithilfe von Seelensplittern möchte er sein Erinnerungsvermögen zurückbekommen, doch vorher muss er den drei ansässigen Herrschern ein paar Gefälligkeiten erweisen.

Das Konzept ist zweigeteilt: Ihr benötigt von jedem Herrscher Geld und vor allem Respekt, weshalb ihr euch eine Mission aussucht. Die Auswahl der Aufträge scheint zufallsgeneriert, woraufhin sich das gravierendste Problem des gesamten Spieles offenbart: Die Missionen führen euch immer wieder zu den gleichen Orten, manchmal wiederholen sich sogar die Ziele.

Und täglich grüßt der Auftrag

So etwas nennt man Spielzeitstrecker: Es dauert in der Tat ein ganzes Weilchen, bis ihr bei ‘Shinobido’ genug Respekt erhaltet, um den ersten Hinweis für einen der Seelensplitter zu bekommen. Doch im Endeffekt spielt ihr eine Mission gleich ein halbes Dutzend Mal, dies allenfalls in unterschiedlichen Varianten. Da hilft auch die Masse an verschiedenen Gegenständen nichts, allen voran Heiltränke, Kletterhaken oder Wurfsterne.

Auf der anderen Seite schafft es Acquire mit ihrer simplen Schleichen-und-töten-Mechanik, ein ordentliches Level-Design auf den Bildschirm zu zaubern. Der offene Kampf ist so gut wie nie zu empfehlen, dafür hopst ihr mit Freuden von Dach zu Dach, um im richtigen Moment einem Gegner ungesehen den Todesstoß zu versetzen. Die Warnanzeige am oberen Bildschirmrand ist übersichtlicher als jene aus ‘Tenchu’, da für jeden einzelnen Feind ein eigenes Icon aufleuchtet.

Die Missionsziele reichen vom skrupellosen Attentat über Lieferaufträge bis hin zum Befreien von Gefangenen. Die cleversten Szenarien besucht ihr während der Seelensplittersuche, der Rest ist leider Einheitsbrei, der schnell langweilig wird. Womit wir zu einer Schwäche kommen, welche Acquire wohl für ewig verfolgen wird: Die Schauplätze sehen sehr nach Baukasten aus, als Ausgleich können fleißige Fans mit dem Editor ihre eigenen Levels basteln.

Nette Ideen im Detail

Ein paar Kleinigkeiten sollen dem Spiel zu mehr Atmosphäre verhelfen, viele davon sind Teilelemente der Missionswahl. Ihr bekommt regelmäßig Nachrichten, welche beispielsweise Gegenständen beigelegt wurden, oder ein klein wenig Story in Form von Zwischensequenzen erzählt. Zudem ist die Idee mit den drei Herrschern im Ansatz clever umgesetzt, so haben eure Aktionen Einfluss auf deren Machtverteilung. Ein anderes Feature hingegen nervt mehr, als es Spaß bereitet: Ihr müsst ab und an euer Versteck vor heranstürmenden Barbaren verteidigen, weshalb ihr euren so genannten Garten auch mit Fallen bestücken dürft.

Grau-brauner Ninja

Grafisch war ‘Tenchu’ nie der Überhit und ‘Shinobido’ sieht noch zwei Klassen schlechter aus. Ganz schwer wiegen der pixelige Untergrund sowie die schwache Weitsicht. Allerdings wird das Optikgrauen etwas versüßt, denn im Spiel steckt immerhin eine ordentliche Physik-Engine. Sie zeigt zwar nichts Revolutionäres, doch das herumpurzeln von Kisten und Gegnern macht einen hübschen Eindruck.

Auch die Spielbarkeit ist qualitätstechnisch zweigeteilt: Das Gefühl des Schleichens ist gelungen und die Buttonbelegung macht Sinn, dafür treiben euch Sprünge sowie Kamerafehlfahrten phasenweise in den Wahnsinn.

Fazit

Andreas Altenheimer - Portraitvon Andreas Altenheimer
Viel gewollt, wenig erreicht: Die Missionsstruktur gaukelt eine Epik vor, welche durch die ständig gleichen Aufträge kaputt gemacht wird. Spaß macht die Schleicherei zwar schon, aber die Probleme bezüglich Grafik und Steuerung werden nur Genre-Fans verzeihen können.

Überblick

Pro

  • nette Physik-Engine
  • gute Ideen im Ansatz
  • Missions-Editor
  • guter Soundtrack

Contra

  • schlechte Grafik
  • dreistes Szenario-Recycling
  • Steuerung und Kamera nerven gelegentlich

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