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Test - SimAnimals : Kindgerechter Tiergarten

  • Wii
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Nachdem die Sims-Reihe immer noch erfolgreich boomt, bietet Electronic Arts mit SimAnimals eine sehr kindgerechte Variante der beliebten Simulation. Ob diese lediglich ein billiger Abklatsch von Viva Pinata ist oder durchaus alleine glänzen kann, haben wir für euch herausgefunden.

Wir erinnern uns: In Viva Pinata muss der Spieler einen Garten pflegen, in dem sich bunte Tiere und Pflanzen tummeln. Nach und nach wird alles immer chaotischer und enger, schon allein, weil ihr alle Tiere in einem einzigen Garten unterbringen müsst. In unregelmäßigen Abständen müsst ihr Herausforderungen bestehen und euch zusätzlich um eure Gegenspieler kümmern. Während ihr nach und nach immer mehr über eure Tiere lernt, stellt ihr bald fest, dass es mit dem Realismus nicht allzu weit her ist.

Lehrgut

SimAnimals hingegen versucht, möglichst nah an den Tatsachen zu bleiben. Ihr erkundet eine Welt in einem weitläufigen Wald, wo euch zahlreiche Waldtiere begegnen. Ob Eichhörnchen, Wolf oder Braunbär - alles ist dabei. Hinzu kommen etliche Pflanzenarten, die ebenso erforscht werden wollen. In der Wii-Version steht euch hierfür ein hilfreiches Lexikon zur Verfügung, das euch zahlreiche nützliche Informationen liefert. Euer Ziel ist es, den Wald zu einem Paradies für Tiere zu machen. Wenn ihr ein Gebiet schon habt aufblühen lassen, könnt ihr euch das auch zunutze machen. Befreundete Tiere und Jungpflanzen lassen sich nämlich bequem im Rucksack von Gebiet zu Gebiet transportieren. Vorsicht aber bei der Landschaftsgestaltung: manche Eingriffe wirken sich auf den gesamten Wald aus!

Rettet die Bäume!

Eure Hauptaufgabe besteht eigentlich darin, den Wald von Müll zu befreien und die Pflanzen zu pflegen. Diese locken dann die jeweiligen Tiere an, die sich notfalls auch selbst versorgen können. Habt ihr jedoch ein wenig Zeit für sie, so dürft ihr sie mit ihren Lieblingsspeisen füttern. Dadurch gewinnen sie Vertrauen zu euch, lassen sich auf Spielchen ein und fressen euch aus der Hand. Diese Hand steuert ihr mit der Wii-Fernbedienung. Zeigt auf die Tiere, schüttelt die Hand etwas und die Tiere rollen sich erfreut umher. Hier offenbart sich schon das erste Problem, denn die Wii-Fernbedienung ist herrlich ungenau, sodass das Greifen einer Waldmaus durchaus mal eben zehn Minuten oder länger dauern kann.

SimAnimals - GameTV Review
Beitrag aus GameTV Folge 06/09.

3D - Fluch oder Segen

Im Gegensatz zur putzig zweidimensional ausgearbeiteten DS-Variante, müht sich die Wii mit Polygon-Darstellung ab. Wer in letzter Zeit ein 3D-Spiel auf der Wii gespielt hat, wird vermutlich gleich panisch - und das zu Recht. Während die Grafik zwar nicht extrem schlecht ist, so hat sie doch ihre Schwächen. Die Tiere, Pflanzen und sonstige Objekte wirken ziemlich kantig und alles bleibt ein bisschen leer. Letzteres ist vermutlich der Übersicht zuliebe gewollt.

Der größte Schwachpunkt ist jedoch die Kamera. Es gibt zwei Ansichten: nah und fern. In der weiter entfernten Ansicht könnt ihr zwar viel von den großen Tieren und Pflanzen sehen, aber gerade die kleinen sind schwer auszumachen - und schon gar nicht greifbar. Zoomt ihr heran, könnt ihr mittels Nunchuk und Steuerkreuz die Kamera auch noch drehen. Das hilft euch jedoch nicht bei der Suche, denn in dieser Ansicht seht ihr sozusagen den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr. Obendrein ruckelt es beim Drehen der Kamera mittels Nunchuk doch sehr.

Pädagogisch wertvoll

Abgesehen davon ist SimAnimals ein sehr gutes Spiel, das Kindern auch moralische Werte beibringt. Werden Tiere umhergeworfen, ist es gut möglich, dass sie euch bei der nächsten Begegnung angreifen werden. Andere wiederum finden Gefallen daran, dass ihr euch mit ihnen beschäftigt. Demgegenüber lassen nur diejenigen Tiere mit sich spielen, die Vertrauen zu euch gefasst haben, was nicht immer so einfach ist. Denn was zu Anfang sehr leicht erscheint - die ersten Gebiete dienen eher als Tutorial-Level und Eichhörnchen lassen sich leicht begeistern -, wird nach und nach ziemlich fordernd. Selbst das Einstiegsgebiet, der Garten, verlangt immer mehr vom Spieler ab, je weiter dieser gekommen ist.

SimAnimals glänzt als pädagogisch wertvolles Kinderspiel, das vor allem Jüngere lange zu unterhalten weiß. Ältere und erfahrene Spieler dürften sich vermutlich besonders in den ersten Gebieten sehr unterfordert fühlen, können aber sehr wohl in späteren Bereichen Herausforderungen finden. Wer beide Konsolen hat, sollte lieber zur DS-Variante greifen, da diese wesentlich liebevoller gestaltet und einfach angenehmer zu spielen ist.

Fazit

von Alicia Radke
Im Gegensatz zu den Viva-Pinata-Spielen hält sich SimAnimals sehr nah an realistische Vorgaben, was die Bedürfnisse von Tieren und Pflanzen betrifft. Die Wii-Variante glänzt mit ausführlichen Beschreibungen der Fauna und Flora in der digitalen Enzyklopädie und ist dadurch erheblich informativer als die DS-Version. Leider wird dies stark durch die problematische Kamera, die ungenaue Steuerung und die insgesamt etwas leere Gestaltung beeinträchtigt. Positiv ist wiederum, dass die Möglichkeiten der Interaktion mit den Tieren weitreichender sind. Alle Aktionen, seien es „gute“ oder „schlechte“, ziehen Folgen nach sich. Wirft man Tiere umher, wird man von diesen entweder gemieden oder sogar angegriffen. Verwöhnt man sie, lassen sie sich kraulen und rollen sich fröhlich auf den Rücken oder spielen mit euch. Zählt man noch die Tier- und Pflanzeninformationen dazu, ergibt das ein pädagogisch und moralisch wertvolles Spiel, das Kinder auch nach Stunden noch begeistern kann.

Überblick

Pro

  • kein störendes Gedudel
  • Soundeffekte realitätsnah
  • Reaktionen der Tiere schön animiert
  • sämtliche Bedürfnisse der Tiere sind von Anfang an klar
  • informative Erklärungen zu Tieren und Pflanzen
  • gute Übersetzung

Contra

  • altbackene Grafik
  • sprunghafte Steuerung
  • Kamera steht eher im Weg

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