Test - Smash Court Pro Tournament : Smash Court Pro Tournament

Fast alle Spielmodi dürft ihr im Multiplayer bestreiten.

Easy Gameplay für maximalen Spaß?
Wie zu erwarten war, ist das Gameplay von 'Smash Court Tennis Pro Tournament' arcadetypisch sehr einfach ausgefallen - Simulationsfreaks werden keineswegs auf ihre Kosten kommen. Es gibt nur die Schlagvarianten Topspin, Slice sowie einen Lob- und Stoppball, die per Tastenkombination in Sachen Effet und Richtung beeinflusst werden dürfen. Insgesamt müsst ihr also nur sechs Tasten beherrschen, wovon nur eine doppelt belegt ist. Somit lassen spektakuläre Aktionen auf sich warten. Sprünge oder Sprints sind nicht möglich. Netzspieler neigen allerdings selbst dazu, Hechtsprünge anzusetzen, selbst beeinflussen dürft ihr das Ganze jedoch nicht.

Gegen leichte und mittlere Gegner ist diese Art der Steuerung ausreichend. Spätestens bei den schwierigen Spielmodi kommt der Wunsch auf, die Schläge gezielter spielen zu können oder seinen Charakter kurzweilig sprinten oder springen zu lassen. Die Computer-Gegner spielen nämlich in diesen Fällen die Bälle sehr gezielt und schnell, so dass ihr teilweise einfach unmöglich hinterherkommen könnt, auch wenn es in der Realität durchaus denkbar wäre. Klar, wie bei vielen Tennis-Spielen kommt dann sehr schnell Frust auf. Dem wirkt aber die Möglichkeit des Abspeicherns nach jedem Match entgegen. Außerdem bekommt ihr nach einer Niederlage beliebig viele Versuche, um den Gegner doch noch zu bezwingen.

Gegen leichte Gegner werdet ihr schnell die so genannten Hotspots ausmachen. So gibt es bestimmte Aufschläge und Laufwege, die immer in einem Punktgewinn enden, wenn sie richtig kombiniert und getimt werden. Damit wird das Spiel in den leichteren Schwierigkeitsgraden enorm schnell langweilig. Beispiel: Im Doppel, wenn ihr aufschlagen sollt, spielt ihr den Ball in die Mitte möglichst weit nach hinten. Euer Partner rennt ans Netz, ebenfalls fast mittig und wartet nur auf den Ball. Der Computer spielt meistens einfach gerade zurück, worauf eurer Partner schmettern darf. Von solchen Dingen gibt's noch andere Variationen, die sich etwas negativ auf die Gesamtwertung niederschlagen.

Gute Aktionen werden im Replay gezeigt.

Falls ihr allerdings mit oder gegen menschliche Spieler zocken wollt, steht dem Spielspass kaum etwas im Wege. Die Steuerung ist sehr schnell erlernt und Erfolge im Doppel einfach spannender. Dann ist Teamplay angesagt, wobei sich die Teilnehmer darauf verlassen müssen, was der Mitspieler so treibt. Vor allem gilt es ständig beide Seiten des Platzes blockiert zu halten und zu wissen, wer welchen Ball schlagen wird. So entstehen mit Sicherheit spaßige Situationen, die zumindest unterhaltsam sind. Daher ist 'Smash Court Tennis' besonders für Mehrspieler-Fans ein lohnender Kauf.

Bei reinen Single-Playern ist der Spaß jedoch schnell vorbei. Die erwähnten freizuspielenden Features reichen nicht aus, um dauerhaft zu motivieren. Als Bonus winken nämlich nur Bilder von den lizenzierten Spielern, ein paar grafische Effekte, einige Spieltipps weitere Soundtracks oder neue Kameraperspektiven, wobei sich letztere als unspielbar erweisen.

Technische Gestaltung und Sound
In der eigentlichen technischen Realisierung hat Namco wieder typischem Spielhallen-Flair geschaffen - ob gewollt oder nicht, sei dahingestellt. Ein Grossteil trägt dazu die Musik bei, die eben klar Namco-typisch ausfällt: etwas fernöstlich angehaucht, elektronisch und kurz mit vielen Wiederholungen der Melodie, so dass einem die Tracks schnell auf die Nerven gehen können. Ist das der Fall, lohnt sich der Weg in die Optionen, um die Musik auszuschalten. Alternativ könnt ihr im Spiel auch zwischen den Tracks hin- und herschalten.

Insgesamt vier verschiedene Belagarten werden angeboten.

Unterhalten werdet ihr im Menü, während des Spiels und auch in den enorm vielen Zwischensequenzen. Standardmäßig ist eine Fernsehkamera aktiviert, die gute Aktionen in einer Wiederholung, untern anderem mit Pause, anzeigt. Anfangs scheint die Kamera noch einen Sinn zu haben. Sobald ihr aber das Gameplay verinnerlicht habt und laufend gute Aktionen an den Tag legt, wird's ebenfalls nervig. Teilweise dauern diese Wiederholungen länger, als die Ballwechsel. Aber auch diese Option kann deaktiviert werden.

Was dann bleibt, ist aber keineswegs eine Atmosphäre wie auf dem richtigen Tennisplatz. Dazu sind auch die Geräusche zu schwach. Die Zuschauer jubeln zu kurz nach gewonnenen Punkten und vor allem immer gleich. Und selbst die Ballwechsel und das Gestöhne der Tennisspieler klingen im richtigen Leben frischer. Grafisch wurde dafür solide Arbeit verrichtet. Sanft animierte Spielfiguren, die auch einigermaßen den Vorbildern entsprechen. Hier wurde ein wenig an Polygonen gespart, was aber nur in Grossaufnahmen auffällt. Sämtliche Bewegungen der Spieler gehen nahtlos ineinander über und die Schauplätze sind solide nachgebildet worden. Wenn nicht gerade so viele Werbebanner die Umgebung zieren würden, wüsste man allerdings nicht, dass es lizenzierte Plätze darstellen sollen. Optisch sieht das alles solide aus, die Bodentexturen hätten aber doch besser ausfallen können. Auch haben die verschiedenen Beläge keinerlei Auswirkungen auf die Ballphysik – jedenfalls haben wir das nicht bemerkt. Ansonsten gibt es kaum noch Sehenswertes zu berichten. Die Zuschauer sind nur wenig animiert, die Balljungen bewegen sich auch gelegentlich mal, um ihrem Job nachzukommen. Was außerdem fehlt, sind verschiedene Wetterbedingungen - es herrschen immer die gleichen Lichtverhältnisse und von Wind im Hintergrund ist nie etwas zu sehen.

Fazit

von Jan Krause

In 'Smash Court Tennis Pro Tournament' ist solides Arcade-Gameplay ohne großen Tiefgang angesagt. Wer also eine Simulation erwartet hat, der sollte aufgrund der einfachen Steuerung auf jeden Fall erst einmal probezocken. Leider ist der Umfang ziemlich mager ausgefallen, da vier Plätze und die geringe Anzahl an Tennisspielern zu wenig Abwechslung bieten. Auch die Spielmodi verfehlen ihre Aufgabe, längerfristig zu motivieren. Für Mehrspielfans loht sich ein Kauf aber auf jeden Fall, vor allem wenn vier menschliche Spieler gegeneinander antreten.