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Test - Sonic X Shadow Generations : Test: Das beste Sonic-Spiel der Neuzeit ist jetzt grandios!

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Benötigen wir unbedingt ein Remaster von Sonic Generations? Kommt drauf an, auf welche Konsole ihr setzt. Xbox-Series-X-Besitzer konnten bisher die Xbox-360-Variante dieses Best-of-Sonic-Meisterwerks ins Laufwerk legen und bekamen durch das automatische Aufbrezeln der Maschine eine hübschere Fassung samt verdoppelter Bildrate. Also 60 FPS statt 30. Playstation-Fans schauten derweil in die Röhre. Für Sega Grund genug, ein offizielles Remaster herauszubringen. Damit es sich für alle lohnt, enthält es zusätzlich die beliebtesten Shadow-Level.

Betrachtet man die Qualitätsachterbahn, unter der Sonics 3D-Auskopplungen seit der Dreamcast-Ära litt, kommen einem fast die Tränen. Ein ständiges Auf und Ab ohne Konstante, aber mit herben Tiefschlägen. Das schrecklich verbugte Sonic´06 schadeten der Marke sogar so gehörig, dass kaum einer an eine Wiederauferstehen glauben wollte.

Es dauerte eine ganze Weile, bis Sonic zu alten Stärken zurückfand. Genau genommen bis zu seinem 20. Geburtstag im Jahr 2011, als Sonic Generations für Xbox 360 und PS3 nach einer langen Durststrecke endlich alle Merkmale vereinte, die ein Sonic zu einem Sega-Knaller machen.

Atemberaubende Geschwindigkeit, schwindelerregende Levelstruktur, Bumper, Loopings, alternative Wege, Korkenzieherbrücken und – das Allerwichtigste – grandiose Spielbarkeit. Vorbei waren endlich die Tage, als man mehr mit der Kamera kämpfte als mit Dr. Robotniks Schergen. Bloße Erinnerung war auf einmal die Zeit, in der mangelhafte Kollisionsabfrage und zweifelhafte Levelführung den Spaß verdarben. Sonic Generations ließ Steine von den Herzen der Fans plumpsen.

Es ging nur teilweise um ein neues Design. Vielmehr schnappte sich Sega viele der beliebtesten Level früherer Sonic-Games und verknüpfte sie zu einem Best-of mitsamt einer übergeordneten Handlung. Darunter nicht nur offensichtliche Lieblinge wie etwa City Escape aus Sonic-Adventure 2, in dem Sonic von einem Truck verfolgt wird, sondern auch das einst verbuggte aber inhaltlich wunderbare Crisis City aus dem erwähnten Shitfest Sonic ´06.

In Teilen ging es also um eine Wiedergutmachung alter Fehler. Und nicht zuletzt um eine Hommage, bei der Sega die Spielbarkeit der Ur-Sonic-Games auf dem Mega Drive der des „neuen“ Sonic der 3D-Ära gegenüberstellte.

Best-of-Universum

Die Rahmenhandlung gab nicht viel her - und sorgt auch heute in der remasterten Version für kaum mehr als ein Schulterzucken. Sonic und seine Freunde feiern den zwanzigsten Geburtstag des blauen Fakirkissens, als plötzlich ein geisterhaftes Ungeheuer buchstäblich durch das Blau des Himmels stößt. Mit einem Schlag vermengen Zeit und Raum, während Sonics Freunde in unterschiedliche Zeitzonen gesaugt und zu Stein verwandelt werden. Nur Sonic entkommt dem Angriff und landet in einem weißen Nichts, das lediglich mehrere Portale zu längst vergessenen und völlig ergrauten Perioden seiner Vergangenheit offenbart.

Allerdings hat auch Sonics jüngeres Ebenbild aus 16-Bit-Tagen den Weg in diesen Nexus gefunden. Ihr Treffen mutet bizarr an, aber sie nehmen es gelassen – typisch Sonic, too cool for school. Beide versuchen auf ihre Weise, den farblosen Welten neues Leben einzuhauchen und Sonics Crew von der Versteinerung zu befreien.

So bekommen Joypad-Akrobaten in zwei Akten je Level auch zwei unterschiedliche Ansätze für gleiche Umgebungen. Betritt man die klassische Green Hill Zone etwa mit Retro-Sonic, rennt man mit ihm in Seitwärtsperspektive durch das Level und nutzt Fähigkeiten aus längst vergangenen Mega-Drive-Tagen. Der moderne Sonic spurtet hingegen in der Verfolgerperspektive durch die Landschaft, wie man es seit den Dreamcast-Episoden gewohnt ist. Wenn auch noch schneller als damals, denn dank der Boost-Funktion gibt er per Knopfdruck extra Vollgas. Das macht ihn zwar manchmal schwer kontrollierbar, aber der Geschwindigkeitsrausch in Kombination mit einigen Reflextests pumpt literweise Adrenalin in den Körper.

Genau deswegen muss der moderne Sonic beim Instant-Sprint auf das Anvisieren vorbestimmter Zielmarkierungen zurückgreifen. Per Kommando springt er alle markierten Objekte an, als würde er magnetisch zu ihnen hingezogen. Das erleichtert die Navigation im Raum immens.

Bei der Retroversion von Sonic läuft es genau andersherum. Weil sämtliche Level auf 3D-Designs fußen, verlaufen die 2D-Level schlicht auf einem schmalen linearen Pfad innerhalb der Polygonkonstrukte. Klingt nach einer Sparmaßnahme, ist aber eine witzige Eigenschaft. Retro-Sonic düst dadurch an denselben Stellen vorbei wie sein modernes Gegenstück, stellt sich den Hindernissen aber auf andere Weise. Kleine Déjà-vu-Erlebnisse vermengen sich mit interessanten Levelstrukturen, die sowohl in Verfolgeransicht als auch in der Sidescroller-Kamera Sinn ergeben. Die Stärken aus den Mega-Drive-Episoden treten dabei automatisch hervor. Ihr sollt mehr erkundenden und nach klassischen Jump-and-Run-Regeln handeln als nur reflexartig zu reagieren.

Nach jedem dritten Level wartet dann ein Boss auf eine Abreibung. Erreichen kann man ihn allerdings erst, wenn man in jedem der drei zugehörigen Level eine Spezialherausforderung gemeistert hat. Mit einem einzigen Ring durchkommen, schneller ans Ziel kommen als ein Sonic-Doppelgänger, vorbestimmte Ziele passieren – sowas eben.

Jetzt auch mit Shadow

Kenner des Originals mögen sich fragen: Warum sollte ich mir dasselbe Spiel noch einmal kaufen? Ist doch alles wie gehabt. Stimmt! Selbst grafisch hat sich nicht viel getan. An einigen Stellen wurde die Beleuchtung verbessert oder der arg übertriebene Tiefenschärfe-Effekt von damals abgemildert. Sein Alter kann Sonic X Generations auf grafischer Seite dennoch kaum verbergen, würde es doch selbst der Nintendo Switch kaum mehr als ein müdes Lächeln entringen.

Damit Sonic-Fans trotzdem genügend Grund für einen Neukauf finden, enthält Sonic X Shadow Generations einen neuen Spielmodus, der parallel zu Sonics Abenteuer bestritten wird. Schon im Titelmenü müsst ihr zwischen beiden Varianten wählen, weil sie überhaupt nichts miteinander zu tun haben.

Shadows Modus folgt einer ähnlichen Prämisse wie Sonics. Ihr startet also in einer ausgegrauten Welt, knackt Level, um sie wieder mit Farbe zu füllen, und löst Herausforderungen, die euch Schlüssel für den Endboss einbringen. Anfangs liegt der einzige nennenswerte Unterschied in der Ansicht. Bei Sonic seht ihr die Levelauswahl in einer Seitwärtsperspektive, während ihr Shadow in 3D herumdirigiert und sogar kleine Geschicklichkeitsaufgaben innerhalb der „Leere“ angeht.

Teils sogar mächtig anspruchsvolle, die darauf vertrauen, dass ihr im Spielverlauf neu erlernte Fähigkeiten mit Bedacht einsetzt. Shadow kann irgendwann zum Beispiel auf einem Manta-Rochen über Wasser gleiten oder in Splatoon-Manier über tintenartigen Schleim an Wänden hinaufgleiten, wodurch er sich neue Wege zu weiteren Levels ebnet.

Apropos: Selbstredend folgen die sieben zusätzlichen Shadow-Level den Regeln früherer Shadow-Episoden, wie sie erstmals bei Sonic Adventure 2 eingeführt und später in seinem eigenen Spiel vertieft wurden. Soll heißen: der schwarze Igel, der schon bald im dritten Kinofilm sein Zelluloid-Debüt feiert, rennt auf seinen Rollschuhen noch flinker als Sonic, genießt dabei aber auch weniger Bewegungsfreiheit. Er hangelt sich buchstäblich von Angriffsziel zu Angriffsziel und setzt dabei kaum zwei Sekunden am Stück auf dem Boden auf.

Für reflexschwache Spieler kann das fast schon zu viel des Guten sein. Manchmal bleiben nur Sekundenbruchteile, um auf besondere Hindernisse und Feindformation zu reagieren. Noch öfter als mit Sonic seid ihr mitten in der Luft vom Erreichen weiterführender Ringe, Gegner und Grindrails abhängig, ohne die ihr den Bildschirmtod im Abgrund erleidet. Nicht, dass das viel ausmachen würde. Am Ende schadet es doch nur eurer Abschlusswertung, die sich hauptsächlich an der benötigten Zeit für den Levelabschluss orientiert.

Alles in allem wirken die Shadow-Level ein wenig runder als die aus Sonics Episode. Ist vielleicht nur ein Bauchgefühl, aber sie folgen offenbar konstanter einem Muster, an das man sich halten kann. Technisch stechen sie nicht heraus, aber sie bringen ein paar schöne optische Eigenschaften, denn der Bösewicht, den Shadow jagt, verzerrt regelmäßig die Spielwelt in bester Dr.-Strange-Manier.

Hochhäuser biegen und spiegeln sich in Mandala-Effekte, dass es eine wahre Freude ist. Eine Spitzen-Ausrede, um Shadow entgegen jeder physikalischen Logik an Decken und Wänden entlangflitzen zu lassen, aber wer will sich bei so viel Spektakel schon beschweren.

Sonic X Shadow Generations - Launch-Trailer zum Release

Anlässlich der Veröffentlichung von Sonic X Shadow Generations gibt es hier den Launch-Trailer für euch.

Greift zu, wenn...

… ihr die besten Sonic-und Shadow-Level noch einmal in einem adrenalintreibenden Abenteuer Revue passieren lassen wollt.

Spart es euch, wenn...

… ihr Sonic Generations schon zigmal durchgespielt habt und zusätzlich nichts mit Shadow anfangen könnt.

Fazit

Denis Brown - Portraitvon Denis Brown
Eher DLC als Remaster, aber dank verbesserter Technik und neuer Inhalte einfach nur grandios

Dass Sonic X Shadow Generations auch heute noch den Ansprüchen der meisten Sonic-Fans gerecht wird, verwundert niemanden. Nicht umsonst wird die Xbox-360-Version von Sonic Generations als Geheimtipp gehandelt, seitdem sie auf den neueren Xbox-Konsolen in aufgemotzter Form gespielt werden kann. Für Igel-Liebhaber mit einer Playstation entfällt nun der Zwang, sich eine Zweitkonsole zuzulegen.

Ich hatte meine Zweifel, ob Shadow ordentlichen Zusatzinhalt mitbringt, denn das Shadow-Spiel auf der PS2 fand ich damals grausam. Allein schon wegen der bescheuerten, viel zu düsteren Story, die auch in Sonic X Shadow Generations einige unnötig finstere Wellen schlägt. Zum Glück ergeht es diesem Modus inhaltlich ähnlich wie der Sonic-Episode. Bekannte Levelstrukturen bleiben grundsätzlich gleich, wurden aber aufpoliert, damit sie heller und fröhlicher wirken, und von sämtlichen Kanten befreit, die Frust erzeugen könnten.

Ich war also überrascht, wie viel Spaß ich am Ende mit dem Düster-Igel hatte, muss aber auch gestehen, dass sich der Shadow-Spielmodus ein wenig wie künstlich gestreckter DLC anfühlt. Allein, weil jeder Endboss-Schlüssel zwangsweise zwei Herausforderungen mit sich bringt.

>> Mit Volldampf zum Spielspaß: Die 10 besten Sonic-Spiele <<

Spielt am Ende keine Rolle. Wer Segas Maskottchen zu schätzen weiß und im Bestfall Generations noch nicht kennt, kommt um die Anschaffung nicht herum. Es geht um das beste Sonic-Spiel der Neuzeit, das die schönsten Level aller 3D-Games einerseits auflegt und zugleich in jeder Hinsicht verbessert. Kein anderes Hüpfspiel beschert euch einen so krassen Geschwindigkeitsrausch. Ob ihr Shadow mögt oder nicht, kann euch bei so viel Spielspaß im Sonic-Modus schnuppe sein. Kenner wissen eh schon, dass sie es haben wollen. Also schlagt zu!

Überblick

Pro

  • eine adrenalinschwangere Hommage an die besten Sonic-Episoden
  • hervorragende Spielbarkeit
  • minimal schönere Beleuchtung, höhere Auflösung und felsenfeste 60 FPS
  • zwei Grafikmodi wählbar
  • zum Teil kultgeladener Soundtrack
  • guter Zusatzcontent im Shadow-Spielmodus
  • ein Sammelsurium an Collectibles für echte Sonic-Fans

Contra

  • grafisch etwas altbacken
  • Shadow-Modus fühlt sich künstlich gestreckt an
  • noch immer (seltene) Pop-ins – vor allem bei Spielegelungen auf Hausfassaden

Awards

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