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Special - Glosse: Da werden sie geholfen : Der ganz normale Telekom-Horror

  • Multi
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„Und wenn ich nun ein paar Euro mehr zahle und sage, ich will das, dann kriege ich das ... auch in München?"
„Aber natürlich, bei Ihnen in Berlin geht das noch nicht."
„Danke, reicht. Bestellen, machen und ordern. Keine weiteren Fragen euer Ehren, ich will das haben!"

Ich glaube, das brachte sie erneut aus dem Konzept.

„Soll das auch auf Frau Sven Siemen laufen?"
„Ja! Von mir aus auch auf die!"
„Gut, dann gebe ich das so ins System ein. Sie erhalten in Kürze eine schriftliche Bestätigung und werden Entertain dann zum 1. April nutzen können, da dies immer nur zum Anfang des Monats funktioniert. Zusätzlich erhalten Sie neue Hardware, da ihr jetziges Modem nicht für VDSL ausgelegt ist. Haben Sie sonst noch Fragen?"
„Nein", brülle ich etwas unmotiviert ins Telefon und legte schnell den Hörer auf, bevor die Telekomtante es sich doch noch anders überlegt.

Inzwischen vergingen die Wochen, die Tage wurden länger und der Frühling zog ins Land. Doch von meiner versprochenen Hardware kam nichts an. Zwar erhielt ich gefühlte drei Dutzend Auftragsbestätigungen der Telekom, doch keine Spur von der Hardware und übermorgen soll der neue Anschluss freigeschaltet werden. Also wähle ich die mir bekannte Nummer: 0-8-0-0-3-3-0-1-0-0-0. Willkommen im Land der Warteschleifen und Computer-Navigation.

Aber nein, ich werde nicht direkt zum Kundenberater weitergeleitet - warum auch, das wäre zu einfach -, man möchte erst meine Telefonnummer, um mein „Anliegen fachgerecht bearbeiten zu können." Verdammt, wo zur Hölle ist nun meine neue Telefonnummer? In Zeiten der Handy-Telefonbücher merkt sich doch kein Mensch mehr irgendeine Telefonnummer. Leider habe ich meine Telefonnummer auch noch nicht in mein Handy eingespeichert, denn so lange habe ich sie noch nicht. Wie im Rausch wühle ich mich durch die Schubladen und Umzugskartons, stoße dabei eine Lampe um (sorry, Mama, ich klebe das gute Stück), um nach einer halben Stunde endlich den Drecksbrief zu finden, in dem meine neue Nummer angegeben wird. Auch der Telekomcomputer scheint befriedigt und stellt mich gütig zu einem Kundenberater durch.

„Guten Tag Frau Siemen, wie kann ich Ihnen behilflich sein?"
„Hallo, hier ist der Sohn von Frau Siemen, diese liegt gerade im Krankenhaus und lässt sich umoperieren. Ich habe eine Frage zu ihrem Auftrag bezüglich T-Home Entertain ..."
„Gute Besserung an ihre Mutter, wenn Sie nicht Frau Siemen sind, dann brauche ich aber erst die Telefonnummer von dem Anschluss, um den es geht."

Ich glaube, ich habe den Bruder der letzten Dame am Apparat.

„Diese habe ich doch gerade erst ins System eingegeben, bevor ich bei Ihnen gelandet bin ..."
„Tut mir leid, das wird mir hier nicht angezeigt, aber die Postleitzahl und Ihr Nachname tun es auch."

Gut, es reicht. Dies ist der Moment, an dem ich beschlossen habe, dass ich jeden Menschen, der bei der Telekom arbeitet, aus meinem Adressbuch streichen werde - und auch nie wieder dort jemanden aufnehmen werde. Und wenn es Ms. Sexbombe persönlich ist, die mit ihrer heißen Schwester meine Leitung prüfen will.

„Wir haben vor einigen Wochen Entertain bei Ihnen geordert und nun habe ich zwar so viele Briefe von Ihnen bekommen, dass etliche Eichhörnchen das Einwohnermeldeamt belagern, aber die Hardware zu diesem Technikwunder ist noch nicht da."
„Uhhhh ..."

Nicht gerade die Antwort, die man von einem Telekommitarbeiter hören möchte ...

„Was zur Hölle meinen sie mit uhhhh?"
„Ich glaube, dazu verbinde ich Sie mal mit unserer Entertain-Abteilung. Das kann aber einige Minuten dauern, da ich mich dafür durch einen Sprachansage-Computer kämpfen muss."

Wie gut, dass der Telekom-Konzern so gut geschulte Mitarbeiter hat. Leider muss ich meinen Gedanken schnell revidieren, denn aus den wenigen Minuten Warteschleife ist inzwischen eine Viertelstunde geworden. Vermutlich nutzt die Telekom ihre eigenen Anschlüsse und morst mein Anliegen gerade ins Nachbarbüro.

Tatsächlich meldet sich weitere fünf Minuten später eine „Hallo Herr Siemen. Der Mitarbeiter von eben traute sich vermutlich nicht, es Ihnen zu sagen, aber wir haben im Moment eine enorme Retour an fehlerhafter Hardware. Wir schicken die neue Hardware frühestens am 1. April raus, sodass Sie sich noch einige Tage gedulden müssen. Als Entschuldigung erhalten sie einen Fünf-Euro-Gutschein ..."

Mit dem ich sicherlich Farbballons kaufe, die ich der nächsten Telekom-Filiale ans Fenster schmeiße.

Mir reicht's! Ich habe keine Lust mehr, mich über die Telekom zu ärgern. Letztendlich erwartet man doch, dass es bei der Telekom eh schief geht. Alles andere würde einen Schockzustand bei mir hervorrufen. Mir bleibt nichts anderes übrig als zu warten - und eine Stelle für meine Kochnische unter dem Schreibtisch habe ich auch schon gefunden ...

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