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Test - Summer Challenge Athletics Tournament : Aua, meine Finger!

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Leichtathletik auf den Konsolen ist von jeher ein schwieriges Thema. Die meisten Spiele scheitern an einer Umsetzung, die auch langfristig motiviert. Diesen Schnitt konnte auch die Flut an Wii-Sportspielen kaum heben. Wird Summer Challenge der Überraschungssieger?

Voller Elan schwingen wir uns vor die Konsole. Der Controller liegt leicht in der Hand und wir freuen uns auf die erste Disziplin. Die Wahl fällt schwer, da ganze 20 Sportarten in Summer Challenge enthalten sind. Wir entscheiden uns deshalb für den Karrieremodus, um vom unbekannten Jungstar zum gefeierten Allround-Profi aufzusteigen. Die Ernüchterung trifft uns bereits nach den ersten Proberunden.

Muskelschmerz

Wir entscheiden uns zunächst für den 100-Meter-Lauf. Nach dem Startschuss rütteln wir wie wild am rechten Analog-Stick und freuen uns, dass er nach Überqueren der Ziellinie noch am Controller dran ist. Die ersten Ergebnisse sind passabel und wir schöpfen zunächst Hoffnung. Sollte unsere Leichtathletikkarriere doch eine Chance haben?

Weiter geht es mit Hammerwerfen. Mit wilden Rührbewegungen malträtieren wir erneut den rechten Analog-Stick, bestimmen mit dem linken kurz vor Abwurf den Winkel und lassen den Hammer mit der LT-Taste fliegen. Aua. Das ging daneben. Nach mehreren Versuchen müssen wir uns eingestehen: Die KI ist deutlich besser. Es reicht vorerst nur für die Bronzemedaille. Doch es wird schon bald sehr viel schlimmer werden.

In der Karriere müsst ihr verschiedene Übungs- und Wettbewerbsrunden mindestens als Dritter abschließen, um weitere Wettbewerbe freizuschalten. Die jeweiligen Disziplinen sind dabei vorgegeben. Mit den erspielten Punkten verbessert ihr eure vier Attribute, die sich auf Kopf, Arme, Beine und Körper beziehen. Diese wiederum erhöhen eure Basisleistung in den Wettbewerben. Leider hapert es an der Umsetzung: Die Attribute wirken sich kaum spürbar aus oder die KI ist in manchen Disziplinen so gut, dass ihr extrem viele Punkte für gewisse Attribute bräuchtet.

Starlaufen der Dopingsportler

Die genannten Steuerungskonzepte wiederholen sich so oder ähnlich bei den meisten Sportarten. Beim Schwimmen nutzt ihr die Rührmethode, beim Laufen rüttelt ihr meist am Analog-Stick und beim Fechten kommt es auf schnelle Reaktionen beim Knöpfchendrücken an. Turm- und Trampolinspringen fordern von euch ebenfalls flinke Finger beim Eingeben von Tasten- sowie Richtungskombinationen.

Die verschiedenen Konzepte sind von der Idee her gut, bringen euch aber vor allem Fingerschmerzen. Durch die teils extrem guten Leistungen der KI-Gegner werdet ihr auf perfekte Einlagen getrimmt. Das wird dann oft hektisch und führt zu schmerzhaften Controller-Eingaben. Die Motivation sinkt weiter, weil die KI stellenweise so gut ist, dass selbst eure besten Leistungen nicht ausreichen. Sogar ein perfekter Winkel oder eine permanent volle Kraftleiste reicht manchmal nicht aus, um die KI-Athleten zu schlagen.

Mehrspielerkurzweil

Immerhin kommt etwas (Schaden-)Freude auf, wenn ihr bis zu drei Kumpels zum Wettbewerb einladet. Dabei könnt ihr euch die 20 Disziplinen in individuellen Wettbewerben beliebig zusammenstellen. Ob ihr solo oder gegen Freunde an den Start geht, bleibt euch überlassen. Dank der unfair schweren KI werdet ihr wohl die meiste Zeit mit Freunden vor diesem Spiel verbringen - wenn überhaupt.

Die 20 Disziplinen umfassen: 100 m Sprint, 200 m Sprint, 400 m Sprint, 110 m Hürden, 1500 m Mittelstrecke, Speerwurf, Kugelstoßen, Diskuswurf, Hammerwurf, Hochsprung, Stabhochsprung, Weitsprung, Dreisprung, 100 m Freistil, 100 m Schmetterling, Turmspringen 10 m, Bogenschießen, Trampolinturnen und Florettfechten.

Fazit

von Simon Biedermann
Sportspiele dieser Art lege ich eigentlich gerne in die Konsole. Leider merkt man den meisten Titeln an, dass sie nur lieblos und ohne ausgiebiges Feintuning fertiggestellt wurden. So auch Summer Challenge. Die vielen Disziplinen regen zunächst zum Ausprobieren an und bieten mit ihren unterschiedlichen Steuerungsmodellen interessante Ansätze. Viele der Konzepte sind aber unnötige Controller-Quälerei, eure Finger tun euch bereits nach wenigen Durchgängen weh. Der zweite große Motivationsdämpfer sind die gedopten KI-Konkurrenten, die euch gerade im Karrieremodus mehr als einmal weit davonziehen. Wenn 49Games mehr Entwicklungszeit in die Spielbalance und in ausgewogenere Steuerungsmodelle investiert hätte, wäre sicher ein gutes Sportspiel dabei herausgekommen. So hält euch der Frust aber von längeren Partien ab. Immerhin taugt Summer Challenge für ein paar Durchgänge in geselliger Runde.

Überblick

Pro

  • im Prinzip gut erdachter Karrieremodus
  • 20 Disziplinen
  • kurzweiliger Mehrspielermodus

Contra

  • unausgewogener Schwierigkeitsgrad
  • manche Disziplinen ähneln sich
  • Karrieremodus viel zu schwer und schlecht balanciert
  • schwacher Kommentator
  • zu geringe Fehlertoleranz

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