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Test - TD overdrive : TD overdrive

  • PS2
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TD overdrive
Der äußerst interessante Drag-Race-Modus.
Ein guter Fahrer braucht ein passendes Vehikel
Genauso unterschiedlich wie die Städte und Umgebungen, in denen ihr euch aufhaltet, sind auch eure Fahrzeuge. Starten werdet ihr mit gerade mal zwei Wagen in der Garage eures Auftraggebers. Der eine stammt von einer bekannten japanischen Autoherstellerfirma und kann bei kurvigen Straßenabschnitten und mit einer äußerst guten Beschleunigung durchaus gefallen. Den anderen Wagen sollte an sich jeder kennen, der einmal eine Folge von 'Nash Bridges' verfolgt hat. Hierbei handelt es sich nämlich um den Cuda des Cops aus San Francisco. Habt ihr Lust euren Wagen genauso wie in der Serie aussehen zu lassen, könnt ihr diesen sogar mit einem markanten gelblichen Ton nachspritzen lassen. Freies Einfärben ist natürlich bei allen Fahrzeugen möglich, an die ihr euch während des Spiels zu schaffen macht. Mit der Zeit vermehren sich diese nämlich gehörig und ihr verfügt über eine stolze Auswahl an fahrbaren Untersätzen.

Gegner, welche sich für nichts zu schade sind
Was die gegnerische KI betrifft, macht diese nicht gerade den frischesten Eindruck. Die Kontrahenten verhalten sich nicht nur wie abgedroschene Straßenrowdys, sondern versuchen auch den Spieler mit jeglichen zur Verfügung stehenden Mitteln an einem Sieg zu hindern. Dabei wird gerammt und gedrängelt, was das Zeug hält, oder bis einer der Fahrer samt Karosserie im Strassengraben landet. Das Bizarre an der ganzen Sache ist jedoch, dass sich die Gegner wie durch einen Gummiband-Effekt gesteuert bewegen: Rast der Spieler unabsichtlich gegen einen Straßenpfeiler oder wird für längere Zeit von der örtlichen Polizei angehalten, scheint es, als ob die Gegner stark abbremsen oder gar stehen bleiben, um auf den Spieler zu warten. Das Blatt kehrt sich fieserweise, sobald der Spieler aufgeholt hat, und selbst Gegner, die einen der ersten und schwächsten Wagen fahren, ziehen an einem ohne größere Probleme vorbei, als ob sie über eine dreifach stärkere Beschleunigung verfügen. Ein Umstand, der zwar für arcademäßige Spannung während der Rennen sorgt, aber vor allem Simulationsfans ziemlich frustrieren dürfte.

TD overdrive
Unfälle wie dieser passieren nun mal.

Hinter den Gegnern verstecken sich natürlich auch äußerst verrückte Fahrer, wie etwa Big T. Dieser ist anscheinend ein erfolgreicher Musiker und Gangster-Rapper. Auf der Strasse verhält er sich gegenüber seinen Kontrahenten sehr aggressiv, befindet sich des Öfteren auf Konfrontationskurs und holt alles aus seiner Corvette. Ähnlich ist auch Reese Weston, welcher mit seinem Camaro lediglich den Spaß sucht und sich so Adrenalinschübe durch gewagte Fahraktionen verschafft. Nebst diesen beiden Herren gibt es auch noch eine Menge anderer Fahrer und auch einige Frauen, welche genauso wenig ihre Hände vom Steuer lassen können.

Eine Mischung aus guter Grafik und laschen Sounds
Die Darstellung der PS2-Version kann in einigen Punkten nicht wirklich überzeugen, da die Weitsicht des Fahrers manchmal etwas begrenzt ist und es vorkommt, dass bei hektischen Manövern einige Male kleine Ruckler zu verzeichnen waren. Ansonsten kann man jedoch nur sagen, dass sich hier die Jungs von Pitbull Syndicate mächtig ins Zeug gelegt haben, um dem Spieler einen grafisch tollen Titel zu präsentieren. Sämtliche Texturen der Fahrzeuge glänzen formschön in der untergehenden Sonne oder reflektieren bei nächtlichen Fahrten sämtliche Lichter. Auch werfen die Fahrzeuge nett anzusehende Objektschatten und verursachen so eine sehr realistisch wirkende Atmosphäre, welche sich sehr positiv auf den Spielinhalt auswirkt. Die Umgebung ist auch recht ansehnlich, dürfte aber noch etwas lebendiger sein. Außerdem wurde, um dem Spieler die äußerst langen Ladezeiten etwas angenehmer zu gestalten, eine klassische Schwarz-Weiss-Version vom alten Videospielklassiker 'Pong' eingebaut. Dies entschädigt den Spieler zwar nicht, da die Ladezeiten teils bis zu 45 Sekunden andauern, hat aber eine etwas beruhigende Wirkung und erweist sich als nettes Extra.

TD overdrive
Vorsicht vor solchen Brummern.

An der Hintergrundmusik haben nicht etwa die Entwickler von Pitbull Syndicate selbst gewerkelt, nein, hier wurden Songs von bekannten Acts gekauft und dürfen während des Spielens zur Genüge angehört werden. Nebst den Rockern 'Saliva', welche schon in Soundtracks zu bekannten Filmen wie etwa 'Spiderman' und 'Resident Evil' vertreten waren, sind auch Musiker von anderen Genres vertreten. Rapper und Hip-Hoper hat man kurzerhand auch noch ins Konzept genommen und so dröhnen einem Sounds von 'Missy Eliot' und 'DMX' ins Gehör. Man kann sich also vorstellen, dass so ein ziemliches Gemisch der vereinzelten Genres stattfindet. Eben noch etwas Rockiges, erklingen im nächsten Moment Beats und etwaige Rap-Einlagen. Dies ist nicht wirklich angenehm und man hätte sich für eine Musikrichtung entscheiden sollen. Schließlich hätte man sich an den Orten und Zonen orientieren können, stattdessen entschied man anhand der Charts, was dem Spieler präsentiert wird. Leider hat man hier teilweise versagt und die ganze Hintergrundmusik, welche den Spieler eigentlich anheizen sollte, sorgt nicht wirklich für Rennfieber.

 

Fazit

von Sacha Röschard
Mit 'TD Overdrive' hat die altbekannte Spielschmiede Pitbull Syndicate einen aufregenden Titel geschaffen, welcher sich nicht vor anderen Spielen dieses Genres zu verstecken braucht. Die Mischung aus Story und illegalen Autorennen sorgt für Abwechslung unter den tristen Konkurrenzprodukten und weiß zu gefallen. Das Ganze wird abgerundet von einer für PS2-Verhältnisse nahezu perfekt wirkenden Grafik und wird mit Sicherheit auch vielen Spielern zusagen. Wäre die gegnerische KI noch ein bisschen besser ausgefallen und hätte man dem Mehrspielermodus etwas umfangreicher gestaltet, wäre eine noch höhere Wertung durchaus drin gewesen. Rennspielfans sollten sich diesen Titel keinesfalls entgehen lassen, während selbst Rennspielmuffel einen Blick auf 'TD Overdrive' werfen sollten.  

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