Länderauswahl:
Du wurdest von unserer Mobile-Seite hierher weitergeleitet.

Test - The Thaumaturge : Test: Eigenwilliges Rollenspiel aus Polen

  • PC
  • PS5
  • XSX
Von  |  |  | Kommentieren
Greift zu, wenn...

… ihr Lust auf ein liebevoll umgesetztes Iso-Rollenspiel mit ungewöhnlichem Setting, origineller Story und taktischen Kämpfen habt, das euch so einiges an moralischen Entscheidungen treffen lässt.

Spart es euch, wenn...

… ihr ohne Action nicht leben könnt und euch umfangreiche Dialoge nur nerven.

Fazit

Andreas Philipp - Portraitvon Andreas Philipp
Originelles Rollenspiel mit viel Liebe zu Story und Details

Okay, ich habe mein erstes echtes Highlight für 2024. The Thaumaturge versetzt mich in ein ungewohntes Szenario und glänzt dort mit einer originellen Geschichte mit vielen Wendungen, die eindrucksvoll und stimmungsvoll Elemente aus Detektivstory, Fantasy/Mystik und historischen Elementen verbindet. Dabei merkt man an jeder Straßenecke die Liebe zum Detail, welche die Entwickler in die Darstellung des Warschau von 1905 gesteckt haben. Allein schon ein Blick in die große Kathedrale von Warschau lässt angesichts der Detailverliebtheit die Augen glänzen.

Leider klappt das nicht in allen Bereichen, was vor allem darauf beruht, dass Fool’s Theory eben kein AAA-Studio mit Riesenbudget ist, sondern sich zunächst seine Sporen verdienen muss. Technisch läuft nicht immer alles ganz rund und vor allem die trotz Unreal Engine 5 etwas emotionslose und steife Mimik und Gestik der Charaktere in den Dialogsequenzen sind bedauerlich, vor allem, weil die Dialoge an sich hervorragend geschrieben und vertont sind (wenn auch leider ohne deutsche Sprachausgabe).

Das ist aber auch der einzige echte Minuspunkt. The Thaumaturge macht zu jeder Sekunde klar, dass sich die Entwickler vorgenommen hatten, ein originelles und eigenständiges Spiel zugestalten. Die Grundidee des Thaumaturgen mit seinen Salutoren ist ebenso fein umgesetzt wie die taktisch anspruchsvollen Kämpfe. Die gut gesponnene Story überzeugt mit vielen Entscheidungsmöglichkeiten, die zumindest in Details und Nuancen ihre Konsequenzen haben, auch wenn der grobe Verlauf der Story bis zu einem der verschiedenen Enden nicht wesentlich beeinflusst wird.

Unterm Strich ist The Thaumaturge ein originelles und fesselndes Rollenspielabenteuer geworden, das zwar nicht an Titanen wie Baldur’s Gate III heranreichen kann, aber zu jeder Sekunde gut unterhält und mit rund 25 Stunden Spielzeit auch nicht zu aufgebläht wirkt. Ich habe es mit Genuss zwei Mal hintereinander und einzelne Abschnitte mehrfach gespielt, einfach um andere Entscheidungen und deren Auswirkungen zu erleben und hatte dabei nicht selten kräftige Disco-Elysium-Vibes. Das allein sollte eigentlich schon fast Lob genug sein. Erwähnenswert sei noch, dass ihr dieses kleine Juwel bereits ab 34,99 Euro erwerben könnt. Fairer geht kaum.

Überblick

Pro

  • stimmungsvoll umgesetztes Szenario
  • liebevoller Detailgrad der Umgebungen
  • fesselnde Geschichte mit vielen Entscheidungen
  • taktisch forderndes Kampfsystem
  • stark umgesetzte Dialoge
  • originelle Salutoren
  • DLSS und FSR inklusive Frame Generation unterstützt

Contra

  • keine deutsche Vertonung
  • hölzerne Mimik und Gestik

Awards

  • Games Tipp
    • PC
  • Story
    • PC

Kommentarezum Artikel