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Preview - The Witcher 2 : 16 Enden? Seid ihr irre?

  • PC
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Es ist schon krass. Satte 1.5 Millionen Mal hat sich der Erstling von Entwickler CD Projekt verkauft, eine schier gewaltige Zahl für ein europäisches Spiel, das nur für den PC erschienen ist. 2011 steht uns der zweite Teil ins Haus, und für den hat sich das Studio einiges vorgenommen. Auf der gamescom präsentierten die Entwickler das Rollenspiel voller Stolz und mit eisgekühltem Bier, das uns aber nicht das Urteilsvermögen nahm. Hoffen wir zumindest. Wir wollen uns gar nicht mit den Grundlagen aufhalten, die findet ihr in unserer früheren Vorschau. Stattdessen schildern wir einfach mal die Eindrücke der Präsentation.

CD Projekt hat jedenfalls die Erlöse aus dem ersten Teil genutzt. Vor allem, um drei Jahre lang eine neue Engine zu programmieren, die millimetergenau auf die Anforderungen des neuen Spiels zugeschnitten ist. Vorbei die Zeiten der 700 Ladebildschirme. Ganze vier soll es noch geben. Und hübsch sieht es aus: schicke Texturen, schickes Lighting, geschmeidige Animationen besonders beim Kampf sowie detaillierte Charaktere. Und das nicht nur drinnen, sondern auch draußen, wo feine Fernsicht, gewaltige Burgen und ungemein detailreich dargestellte Umgebungen das Auge verwöhnen. Einzige Schwäche: die noch etwas hölzernen Gesichtsanimationen, aber die sollen nach Angabe der Entwickler noch bei Weitem nicht final sein. Hoffen wir es.

The Witcher 2 - gamescom 2010 First-Look
Andi konnte sich eine ausführliche Präsentation von The Witcher 2: Assassins of Kings und hier sind seine Eindrücke.

Vorbei ist die Zeit, als unser Held unsichtbare Grenzen nicht überschreiten, geschweige denn über einen niedrigen Zaun kraxeln konnte. Volle Bewegungsfreiheit nebst klettern und springen ist angesagt. Nur ein Intro? Nein, es gibt derer drei. Was nicht nur dann zum Tragen kommt, wenn ihr noch einen Spielstand aus dem ersten Teil auf der Festplatte habt, denn diese könnt ihr importieren. Wer The Witcher also noch nicht gespielt oder beendet hat, sollte sich flugs noch mal an die Tasten hocken. Habt ihr das nicht, dürft ihr anhand einiger Auswahlmöglichkeiten zu Beginn in eine der drei Alternativen hüpfen.

Und am Ende? Welches der 16 Enden hättet ihr denn gern? Wie schon beim ersten Teil werden eure Taten und Entscheidungen einschneidende Wirkung auf den Verlauf der Geschichte haben, nur diesmal noch mehr als zuvor. Das wurde uns auch gleich konkret anhand einer Szene vorgeführt, die abhängig von einer früheren Entscheidung im Spiel nicht nur etwas, sondern gleich mal komplett anders ablief. Es soll absolut unmöglich sein, bei einmaligem Durchspielen wirklich alles aus dem Spiel zu sehen. Selbst einige Locations bleiben euch oftmals komplett verwehrt. Und das, obwohl der Umfang eines Durchlaufs ohnehin schon genauso viel Zeit kosten soll wie im ersten Teil.

Vorbei auch die Zeiten der fünf Rüstungssets, nun gibt es 30 nebst Modifikationen - und auch noch aufgeteilt in einzelne Rüstungskomponenten. Bei den Waffen wurde ebenfalls kräftig zugelegt, zumal diese auch noch mit Runen aufgerüstet werden können. Und das alles nun endlich auch mit einem vernünftigen Inventar, das sich stärker an Standards orientiert und nicht mehr so furchtbar chaotisch ist.

Es gibt noch weitere Neuerungen. Das geht los beim Kampfsystem, das zwar zwei Kampfstile bietet, die aber nicht mehr extra umgeschaltet werden müssen. Was nach simpler Links-rechts-Klickerei aussieht, scheint zumindest komplexer zu sein, als es auf den ersten Blick erscheint. Denn es soll ganze Schlagsequenzen und Kombos geben, die ihr nutzen müsst, um die gesamte Kraft des Hexers voll zu nutzen und alle Gegner in den Staub zu schicken. Sogar ein Schleichsystem wurde eingebaut, damit ihr auch mal einem Kampf entgehen könnt, wenn euch die Gegner zu stark sind. Was vorkommen kann, denn im Gegensatz zu einigen anderen Rollenspielen werden die Stärken der Gegner nicht skaliert und eurem Level angepasst.

Zurück zu den Kämpfen. Diese finden nicht immer nur in kleinem Rahmen statt. Es gibt sogar drei große Schlachten, an denen ihr beteiligt seid. Dort kämpft ihr an der Seite etlicher NPCs gegen viele Gegner, während Feuer brennen, Katapultgeschosse einschlagen und Pfeilhagel auf euch niedergehen. Abgefahrene Dämonen warten dort auf den Dämonenjäger, die euch einiges abfordern werden. Als Unterstützung könnt ihr dank Havoc-Physik sogar Objekte aus der Umgebung nutzen und Gegnern notfalls auch mal einen dicken Stein an die Birne werfen.

Gezeigt wurde uns übrigens - neben einer dieser Schlachten - eine Flucht aus einem Kerker. Schon in dieser recht simplen Quest musste Geralt von Riva einiges an Entscheidungen mit unterschiedlicher Tragweite treffen. Und erlebte, dank Wechsel zwischen zwei Rechnern, dieselbe Quest mit völlig unterschiedlichem Verlauf. In einer Variante trafen wir auf einen jungen Mann, dem wir im Kerker zur Flucht verhelfen mussten, wobei wir heftig mit den Wärtern aneinandergerieten. In der anderen Variante wurde gerade dieser junge Mann von Geralt bereits früher im Spiel getötet, woraufhin wir auf seine Mutter trafen. Deren Befreiung sorgte wiederum dafür, dass uns ein NPC bei der Flucht durch Ablenkung der Wärter unterstützte. Man mag sich gar nicht ausmalen, was andere Entscheidungen für Auswirkungen haben werden. Wir hoffen, dass sich die Entwickler nicht hier und da mal völlig verrennen.

Fazit

Andreas Philipp - Portraitvon Andreas Philipp
Ich glaube, ich muss mich nicht als Fan von The Witcher outen. Aufmerksame Leser wissen das ohnehin. Aber wenn CD Projekt wirklich all das umsetzen kann, was auf der Messe zumindest ansatzweise gezeigt wurde, werfe ich den ersten Teil in den Mülleimer. Warum? Weil ich nie wieder dazu komme, ihn anzufassen. Denn Teil 2 wird etliche Monate in meinem Laufwerk rotieren, damit ich wirklich jede Facette und jedes Ende erleben kann. Einziges Fragezeichen ist für mich noch das Kampfsystem, das ich, ohne das Spiel angespielt zu haben, noch nicht richtig einschätzen kann. Der Rest hat mich bereits jetzt gepackt und ich brenne drauf, endlich eine spielbare Version in die Finger zu bekommen. Bin mal gespannt, wer 2011 das Rennen um den Platz des besten Rollenspiels macht – Dragon Age 2 oder The Witcher 2. Ich neige ein wenig zu Letzterem.

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