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Test - Tom Clancy's Endwar : Strategie mit Quasselfaktor

  • PC
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Vom Gameplay her könnte man Endwar am besten mit World in Conflict vergleichen. Jede Einheit hat ihre Stärken und Schwächen. Panzer sind die Todfeinde für Infanterie ohne Deckung und Transporter. Hubschrauber haben leichtes Spiel mit Panzern, während Transporter und Infanterie die feindlichen Vögel vom Himmel holen. Aus weiter Entfernung feuert die Artillerie auf jeden und alles und wer nicht rechtzeitig wegkommt, der liegt im Staub. Dafür ist die Artillerie natürlich besonders verwundbar, wenn sie ausgespäht wurde und direkte Angriffe fürchten muss. Das Stein-Schere-Papier-Prinzip funktioniert also wunderbar. Nur mit dem etwas unlogischen Fehler, dass Hubschrauber zwar Panzer schnell schnetzeln, aber weniger gepanzerte Transporter eine große Gefahr für die Hubis darstellen. Eine Extra-Einheit für die Luftabwehr hätten wir uns lieber gewünscht.

Uplink einnehmen und Boni einsacken

Basenbau findet nicht statt. Die Infanterie spielt dafür eine besonders wichtige Rolle. Nur per pedes können Uplinks eingenommen und erweitert werden. Wer die meisten Uplinks kontrolliert, gewinnt je nach Spielziel auch die Runde. Manchmal gilt es aber auch, wichtige Gebäude innerhalb eines Zeitlimits zu zerstören. Uplinks haben noch einen weiteren Vorteil: Spieler erhalten mehr Kommandopunkte, um frische Einheiten ins Rennen zu schicken oder Extrawaffen zu verwenden. Diese Extras könnten zum Beispiel Luftschläge oder EMP-Raketen sein. Je nach Spezialisierung des Spielers.

Wer in Endwar auf seine Schätzchen nicht aufpasst, wird sich im nächsten Gefecht wundern, warum die Einheiten auf einmal schwächer zu sein scheinen. Im Kampf eingesetzte Einheiten, die überleben und vielleicht den einen oder anderen Abschuss für sich verbuchen können, steigen nämlich im Rang auf und erhalten Boni in Bezug auf Schaden und Zielsicherheit.

Zusätzlich bekommt ihr nach jeder Runde Credits, die in den weiteren Ausbau der Kaserne investiert werden können. Schützen erhalten zum Beispiel Tarnfähigkeiten, Pioniere legen Minenteppiche und motorisierte Einheiten werden stärker, schneller und widerstandsfähiger. Jede zusätzliche Stufe kostet mehr Geld. Dem Befehlshaber stehen zudem bessere taktische Waffen und Aufklärungsmöglichkeiten zur Auswahl. Alles in allem bietet Endwar viele tolle Möglichkeiten, das eigene Bataillon langfristig individuell aufzurüsten.

Einmal den Eiffelturm umnieten

Kampagne und Mehrspielermodus bieten in etwa dieselben Inhalte. Auf der Weltkarte dreht sich alles um Gebietskontrolle auf der nördlichen Halbkugel. 40 Maps sind ein ordentlicher Batzen. Jede von ihnen hat andere Voraussetzungen wie Anzahl der Uplinks oder Beschaffenheit der Umgebung. Mal geht es über weite Wiesen, dann wieder durch sperrige Wälder oder wir werden in Häuserkämpfe verstrickt. Industrie- und Hafenanlagen gehören ebenso dazu. Die Infanterie verschanzt sich gerne in Häusern oder Wachtürmen. Als Hauptziel dienen die drei Hauptstädte der Fraktionen. Jede Karte bietet mindestens ein besonderes Merkmal. In Paris ist das zum Beispiel der Eiffelturm. Somit gibt es wenigstens einen kleinen Wiedererkennungswert.

Für den Mehrspielermodus hat sich Ubisoft Shanghai etwas Besonderes ausgedacht. Anstatt dass die Spieler einfach nur Match für Match abspulen und sich in der Bestenliste nach oben arbeiten, hat jedes Ranglistenmatch Einfluss auf die Weltkarte. Jeden Tag soll eine Auswertung stattfinden, auf welcher Karte welche Fraktion die meisten Siege eingefahren hat. Dieser Fraktion wird dann die Gebietskontrolle übertragen.

Der Clou an der Sache ist: Jeder Spieler muss sich für eine Partei entscheiden und kann diese nicht so einfach wieder wechseln! Eure Wahl sollte also gut bedacht sein. Zwar sehen die Einheiten alle anders aus, aber wir konnten in den bisher gespielten Runden keine entscheidenden Unterschiede ausmachen, obwohl uns dies das Spiel weismachen möchte. Von daher erwarten wir auch wenig Probleme mit der Spielbalance, lassen uns aber auch gerne eines Besseren belehren.

Auf den Maps haben bis zu vier Spieler Platz, von denen immer zwei zusammenarbeiten müssen. Vier gegen vier ist demnach nicht möglich. Einer gegen einen und zwei gegen zwei heißen die möglichen Varianten. 

Fazit

von Juergen Siegordner
Spannende Mehrspieler-Matches bringen der PC-Version den Award! Pluspunkte erhält Endwar auch von mir wegen der richtig gut gelungenen Steuerung. Per Sprache dirigiere ich die Einheiten über die Karte, während ich einfache Angriffsbefehle per Mausklick erledige. Was bisher kein anderes Strategiespiel geschafft hat, scheint Endwar ohne Mühe zu gelingen. Ich fluche nicht ein Mal über eine zu träge Steuerung und vermisse zu keiner Zeit alternative Steuermöglichkeiten - die es ja in Form von Maus und Tastatur gibt. Am PC bleibt der Award nicht verwehrt, weil die Mehrspielergefechte von Endwar in mir die Emotionen wecken, die ich im Singleplayer-Modus vermisste. Die letzte Schwachstelle kennen somit nur noch Tom-Clancy-Leser. Denn wenn man bedenkt, wie viel Spannung viele der Tom-Clancy-Romane vermitteln, hätte die Präsentation schon etwas üppiger gestaltet werden dürfen. Ein Filmchen hier und da hätte sicher Wunder gewirkt.

Überblick

Pro

  • geniale Steuerung per Sprache, Maus und Tastatur
  • abwechslungsreiche Maps
  • aufrüstbare Einheiten
  • Ranglistenspiele haben Einfluss auf Gebietskontrolle
  • funktionierendes Stein-Schere-Papier-Prinzip
  • zerstörbare Objekte
  • taktische Karte bietet viel Übersicht ...

Contra

  • ... aber wenig optische Reize
  • keine richtige Geschichte
  • Granaten hinterlassen keine Krater
  • nüchterne Präsentation

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