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Test - Ghost Recon Breakpoint : Langzeit-Test: Macht es jetzt endlich mal Spaß?

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Bloß ruhig bleiben! Wenn die Wolves mitbekommen, dass wir zu zweit in ihr Lager schleichen, um einen schwerbewaffneten Helikopter zu stehlen, werden sie sehr böse. Und das wollen wir nicht. Tatsächlich entwickelt sich Ghost Recon Breakpoint auf den hohen Schwierigkeitsgraden zu einer durchaus taktischen Angelegenheit.

Man muss erst laufen lernen, bevor man rennen kann. So ist es auch bei Ghost Recon Breakpoint. Nach anfänglichen Schwierigkeiten, unter all den Missionen und Aufgaben überhaupt ein Ziel zu finden, haben wir nun den Überblick und zocken das Spiel nach unseren eigenen Vorstellungen.

Denn eine Stärke von Breakpoint liegt in den verschiedenen Einstellungsmöglichkeiten, die sich auf die Spielweise auswirken. Neben vielfältigen Konfigurationen für die Steuerung können wir HUD-Elemente ein- und ausblenden oder - und das ist wirklich gut - den Anspruch erhöhen. Und zwar nicht nur durch simple Erhöhung des Schwierigkeitsgrades, sondern das Deaktivieren bestimmter Anzeigen und Mechanismen.

Allein dadurch wird das Spiel schwieriger, weil wir permanent damit rechnen müssen, auf Feinde zu treffen. Wir können auch die Entdeckungsanzeige abschalten, Markierungen für Kisten entfernen oder gar auf die Anzeige unserer Teammitglieder im Koop-Modus verzichten. Es lohnt sich sehr, mit diesen Optionen herumzuspielen, denn mit ihnen könnt ihr Breakpoint auf eure Bedürfnisse und Ansprüche zuschneiden.

Das Leben schwermachen

Bereits im ersten Teil des Tagebuchs gefiel uns der selbstgewählte Anspruch. Nach vielen weiteren Spielstunden meinen wir: Genau so muss Breakpoint sein! Arcade oder Normal erlauben zwar zünftiges Ballern, werden jedoch genauso schnell langweilig, weil es keinerlei Herausforderung gibt.

In der Einstellung Fortgeschrittener oder Extrem sieht das etwas anders aus. Schon normale Feinde setzen euch mit ihrer numerischen Überlegenheit kräftig zu. Treten die Wolves auf den Plan, findet ihr euch schnell in ausweglosen Situationen wieder. Walkers Truppe agiert aufmerksam, nutzt flinke Drohnen sowie Panzer und schießt sehr präzise. Natürlich kann man auch hier die Waffen sprechen lassen, nur führt das deutlich schneller zum Tod.

Das Verhalten der Ghosts ist zudem behäbig. Gerade in hektischen Situationen will euer Charakter nicht immer sofort in Deckung gehen oder lässt sich, an eine Wand gepresst, nur etwas widerwillig in eine andere Richtung drehen. Das klingt nach einem Fehler, ist aber gewollt und sorgt für einen dezent realistischen Anstrich. Breakpoint ist kein rasanter Shooter und lässt sich darum auch nicht so spielen.

Nenn mich Snake!

Wir hatten bisher die beste Zeit mit unseren Ghosts, wenn es ruhig und einigermaßen taktisch ablief. Mit zunehmender Dauer erweitern sich die Möglichkeiten und bringen neue Aspekte in den Spielablauf. Besonders mit zwei oder mehr Mitspielern und unterschiedlichen Klassen kommt Abwechslung rein. Während der eine stärker auf Heilung und Unterstützung setzt, wählt der andere das ruhige Vorgehen in Verbindung mit passenden Extras wie verbesserter Drohne und Wärmebild.

Tom Clancy's Ghost Recon Breakpoint - 5 Tipps für Solo-Spieler Trailer
In diesem Video gibt Ubisoft persönlich Einzelspielern von Ghost Recon Breakpoint einige Tipps an die Hand.

Eine solche Aufteilung steigert den Stealth-Faktor ungemein. Natürlich wird auch dann geschossen, nur eben deutlich seltener und dafür präziser - und selbstredend immer mit einem Schalldämpfer! Breakpoint ist dann wirklich stark und atmosphärisch dicht: Unter Anspannung in ein schwer bewachtes feindliches Lager einzudringen, vorsichtig die Scharfschützen auszuschalten, danach die Infos zu stehlen und ebenso ungesehen wieder hinauszukommen, macht richtig Laune und weckt Erinnerungen an die Metal-Gear-Reihe.

Der Battle Pass: Fraktionseinsätze

Was man aus Spielen wie Apex Legends und Fortnite kennt, das gibt es in ähnlicher Form auch in Ghost Recon Breakpoint: einen Battle Pass, hier genannt Fraktionseinsätze. Dabei erhaltet ihr für den Abschluss bestimmter Aufgaben Erfahrungspunkte, die euch langsam im Rang aufsteigen lassen. Als Belohnungen für das Erreichen eines jeden Levels winken festgelegte Gegenstände wie Blaupausen für Waffen, Vorräte oder Fahrzeuge. Darüber hinaus verdient ihr mit jeder Aufgabe Erfahrungspunkte und könnt neue Gewehre oder Rüstungsteile erhalten.

Derzeit läuft Akt 1, der am 3. Dezember 2019 endet. So lange habt ihr Zeit, bis Rang 49 hochzuklettern. Die verfügbaren Einsätze werden alle 24 Stunden erneuert, außerdem könnt ihr pro Tag nur eine begrenzte Anzahl an Fraktionspunkten sammeln. Die Aufträge gestalten sich vielfältig und reichen vom Drohnenhack über die Zerstörung eines Konvois bis hin zum Aufspüren bestimmter Personen. Zeitliche Beschränkung, unterschiedliche Missionstypen und vielfältige Belohnungen motivieren sehr, sich intensiver mit den Fraktionseinsätzen zu beschäftigen, auch wenn der Deckel für die Fraktionspunkte unnötig erscheint. 

Ghosts gegen Ghosts

In Wildlands fügten die Entwickler von Ubisoft nach dem Release einen PvP-Modus hinzu, bei Breakpoint gehört Ghost War schon von Anfang an zu den Beschäftigungsmöglichkeiten. Zwei Teams mit je vier Spielern treten gegeneinander an. Mal im klassischen Team Deathmatch, mal in Sabotage, wo das angreifende Team versucht, eine Bombe zu platzieren, während die Gegner das verhindern sollen.

Im Gegensatz zu Ghost Recon: Wildlands nutzt ihr für Ghost War den gleichen Charakter, mit dem ihr auch in der klassischen Kampagne spielt. Ihr greift also nicht mehr auf bestimmte vorgefertigte Klassen zurück. Die Ausstattungsstufe spielt übrigens keine Rolle: Selbst wenn ihr gerade erst mit dem Spiel angefangen habt und Waffen mit niedriger Stärke nutzt, seid ihr nicht im Nachteil, da die Werte für Ghost War angepasst werden.

Die PvP-Runden entpuppen sich in der Regel als intensive Katz-und-Maus-Jagden in offenen Gebieten, deren verschachtelte Strukturen und Gebäude viele Möglichkeiten für Hinterhalte bieten. Wer einfach so in Richtung seiner Feinde stürmt, wird meist schnell aus dem Match geschossen. Um in Ghost War Erfolge zu feiern, müsst ihr mit Bedacht vorgehen, geduldig sein und euch idealerweise mit euren Teamkameraden absprechen.

Dadurch, dass das Kampfgebiet gegen Ende einer Runde ähnlich wie in Battle-Royale-Titeln kleiner wird, kommt es irgendwann unweigerlich zum Kampf. Wir werden den Modus auf jeden Fall weiterspielen, zumal dabei Waffen und Gegenstände herausspringen, die wir auch in der Kampagne einsetzen können - ein cleveres System.

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