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Test - Tron 2.0: Killer App : Tron 2.0: Killer App

  • Xbox
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Nach der erfolgreichen PC-Version von ’Tron 2.0’ kommen nun Xbox-Besitzer in den Genuss einer Umsetzung des komplexen SciFi-Shooters. Wir haben uns in die virtuelle Computerwelt gestürzt und überprüft, ob der Titel auch auf der Microsoft-Konsole überzeugen kann.

Tron again

Im Jahre 1982 lief in den Kinos der SciFi-Film 'Tron' an, der mittlerweile zum absoluten Kult avanciert ist. Der Thriller begeisterte vor allem durch seine Optik und durch die spannende Computer-lastige Story. In dem Streifen wurden Computerprogramme als Menschen dargestellt, die in der abstrakten Welt gegen diverse digitale Gefahren kämpfen mussten. Die als reines Spiel konzipierte Fortsetzung ist 20 Jahre nach der Handlung des Erstlings angesiedelt. Der Tron-Entwickler Bradley hat es endlich wieder geschafft, Menschen zu digitalisieren und in den Cyberspace schicken zu können. Allerdings wird seine Firma von einer feindlichen Übernahme bedroht und sein Sohn Jet kann sich nicht so recht in das Arbeitsleben als Softwareentwickler integrieren. Doch es kommt noch schlimmer. Eines Tages verschwindet Bradley spurlos aus seinem Labor und Jet wird unfreiwillig digitalisiert. Er soll sich nun als Computerprogramm durch die virtuelle Welt kämpfen und aufdecken, wer hinter dem Verschwinden seines Vaters steckt. Die Handlung wird in Form von wenig spektakulären Ingame-Zwischensequenzen weitergesponnen. Die Story gefällt aber durch die interessante Geschichte und einige Wendungen.

Shooter-Abenteuer mit Diskuswaffe

Bei ’Tron 2.0 Killer App’ handelt es sich um einen Ego-Shooter der etwas anderen Art. Die Baller-Action wird mit einigen Adventure-, Racing- und Rollenspiel-Elementen angereichert. So trefft ihr in den zusammenhängenden Levels beispielsweise auf friedliche Personen bzw. Computerprogramme, mit denen ihr euch unterhalten und so mehr oder weniger wichtige Informationen erhalten könnt. Außerdem wird beim Leveldesign viel Wert auf Rätsel der Marke Schlüssel-Suche gelegt, des Weiteren gilt es einige Hüpf- und Kletterpassagen zu absolvieren. Wie man es vom 'Tron'-Kinofilm her kennt, müsst ihr hin und wieder auf einem so genannten Lichtrenner Platz nehmen und damit an Highspeed-Wettbewerben teilnehmen. Natürlich liegt der Schwerpunkt aber auf der Ballerei. Hierzu benutzt ihr als Standardwaffe einen futuristischen Diskus zum Werfen und zum Blocken von feindlichen Attacken. Darüber hinaus dürft ihr aber auf zahlreiche andere Waffen wie ein Scharfschützengewehr oder Granaten zurückgreifen. Für Spieltiefe sorgen die vielen Extras und Möglichkeiten, auf die Jet im Laufe des Spiels trifft. Ihr erhaltet beispielsweise Implantate, mit denen sich Jets Fähigkeiten verbessern lassen. Oder ihr müsst euch von Viren desinfizieren, Computerteile per Energie aktivieren, Versionsnummern aufsteigen, Maschinen benutzen, geheime E-Mails und Videos sammeln und so weiter. Diese komplexe Spielmechanik richtet sich vor allem an erfahrene Spieler, die sich auf den Genre-Mix einlassen wollen und sich erstmal in das Geschehen einarbeiten können. Denn trotz Tutorial ist bereits der Spielanfang ziemlich schwierig und verwirrend ausgefallen. Das liegt aber auch nicht zuletzt am interessantesten Part von ’Tron 2.0’ – der Cyberspace-Welt. Ihr trefft auf menschliche Software, schlagt euch mit korrupten Daten herum, bekämpft Viren und müsst mit der Computersprache zurechtkommen. Denn hier heißen zum Beispiel Türen Ports, Schlüssel werden Permission-Data genannt und besiegte Feinde hinterlassen Speichertrümmer.

Online-Duelle und mäßige Technik

Zuständig für die Xbox-Umsetzung ist das englische Team Climax, das mit ’Sudeki’ und ’MotoGP’ bereits technisch beeindruckende Xbox-Hits landeten. Leider haben sich die Entwickler bei ’Tron 2.0’ weniger Mühe gegeben. Die Grafik hat mit ihrem ungewöhnlichem Schwarzlicht/Neonfarben-Design im Stil des Kinofilms einen erfrischenden Touch, zugleich nerven aber massive Frame-Einbrüche und das fehlende AntiAliasing und diverse Sync-Mankos trüben den Eindruck. Diese Mängel verwundern, denn die futuristische Optik wirkt mit ihren detailarmen Settings und den vielen texturlosen Wänden nicht gerade sonderlich aufwändig. Auch der Sound kann nicht so ganz überzeugen – so ist beispielsweise die Subwoofer-Unterstützung viel zu stark abgemischt. Ebenfalls ärgerlich ist, dass das Spiel komplett in Englisch gehalten ist – dies macht die mit Computersprache durchtränkten Dialoge nicht gerade einfacher. Xbox Live-Benutzer können sich auf zehn Maps gegen bis zu 16 Spieler austoben. Der Multiplayer-Modus ist durchaus spaßig und abwechslungsreich ausgefallen, leider tummelten sich aber während unserer Testsessions nur sehr wenige Spieler online.

Fazit

von David Stöckli
Wer das ungewöhnliche 'Tron'-Setting mag, wird so schnell nicht mehr von dem Shooter-Abenteuer wegkommen. Leider sorgt das komplexe Spieldesign aber nicht nur bei Neulingen zuweilen für mehr Verwirrung als für Begeisterung. Minuspunkte kassiert das Spiel außerdem für die enttäuschende Technik.

Überblick

Pro

  • originelles Szenario
  • ordentlicher Umfang
  • interessante Story

Contra

  • ruckelige Grafik
  • verwirrendes Leveldesign
  • lange und viele Ladezeiten

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