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Test - ViewSonic PJD5550Lws : Kurze Distanz, großes Bild

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Leere weiße Wände verlocken dazu, Filme oder auch Spiele mittels Beamer an selbige zu werfen. Doch derartige Projektoren sind zum einen relativ teuer, zum anderen war bisher eine Menge Platz nötig, um den passenden Abstand zur Wand zu haben. Lästig zudem, wenn einer der lieben Mitzuschauer oder Mitspieler dann dauernd durch das Bild watschelt. ViewSonic hat mit dem PJD5550Lws einen erschwinglichen Short-Distance-Beamer vorgestellt, der nicht nur auf kurze Distanz ein großes Bild liefert, sondern vor allem auch fürs Gaming geeignet sein soll. Wir haben uns das Gerät genauer angeschaut.

ViewSonics Beamer ist bereits zu einem Preis von 629 Euro erhältlich und ist damit durchaus erschwinglich. Das relativ leichte und kompakte Gerät (362 x 248 x 116 mm bei 2,5 kg Gewicht) bietet natürlich nicht gerade eine luxuriöse Ausstattung. Zum Lieferumfang gehören lediglich Netzkabel, VGA-Kabel, Anleitung, Software und eine kleine, aber ausreichende Fernbedienung. An Anschlüssen entdecken wir VGA/Component- und HDMI-Eingang sowie einen Mini-USB-Anschluss für etwaige Firmware-Updates und Ähnliches. Vermisst haben wir vor allem eine Transport- oder Aufbewahrungstasche. Immerhin gibt es eine Abdeckung für die Linse.

Einsatzfreudig

Der Beamer ist schnell aufgestellt. Speziell via HDMI ist der Aufbau eine Sache von nur wenigen Minuten, das Gerät wird problemlos sowohl vom PC als auch einer Spielkonsole erkannt. Weniger schön ist, dass der Beamer lediglich drei Füße hat, weswegen er ein wenig wackelig steht. Überdies ist er nicht höhenverstellbar. Das schlichte Gehäuse beinhaltet ein Fokusrad, mit dem ihr das Bild scharfstellen könnt, sowie ein Bedienfeld, dessen Tasten ein wenig zu wacklig und billig wirken. Da ihr alle wichtigen Funktionen aber auch auf der Fernbedienung habt, ist das noch zu verschmerzen.

Der PJD5550Lws hinterlässt im Betrieb für seinen vergleichsweise günstigen Preis gleich einen guten Eindruck. Helligkeit (3.200 ANSI Lumen) und Kontrast (20.000:1) reichen aus, um ein sehr ordentliches Bild zu erzeugen, selbst in hellen Räumen. Ein optionaler Eco-Modus sorgt dafür, dass die Leistungsaufnahme von 275 W gedrosselt wird und gleichzeitig die Haltbarkeit der Lampe (4.000 Stunden) auf bis zu 10.000 Stunden laut Herstellerangabe erhöht werden kann.

Kleiner Abstand, große Wirkung

Wir haben sowohl einen PC als auch eine Xbox One via HDMI an den Beamer angeschlossen und nach jeweils wenigen Sekunden war er betriebsbereit. Der Beamer arbeitet mit der WXGA-Auflösung von 1.280 x 800 Pixeln, kann aber ausgehend von der Quelle auch mit Full HD befüttert werden, was schlussendlich für ein saubereres Bild sorgt. Zudem ist der Beamer 3-D-tauglich bei 144 Hz, wozu allerdings eine passende Shutter-Brille erforderlich ist.

Beeindruckend ist, dass die Entfernung des Beamers zur Projektionsfläche ausgesprochen gering sein darf. Bereits bei einem Abstand von etwa einem halben Meter zur Projektionsfläche hatten wir eine Bildgröße von über 50 Zoll. Bei einem Abstand von etwa einem Meter kamen wir bereits auf etwa 90 Zoll ohne allzu starke Verluste bei der Bildqualität. Theoretisch sind bis zu 300 Zoll möglich. Sowohl Farbdarstellung als auch Kontrast können sich sehen lassen. Die Lichtverteilung wirkte ebenfalls verhältnismäßig gleichmäßig.

Wer ein bisschen basteln will, findet im On-Screen-Menü fünf Presets, von denen uns allerdings nur zwei gefielen. Bei den anderen waren uns die Farbverfälschungen eine Nummer zu stark. Dort findet ihr zudem Möglichkeiten, der Trapezbildung entgegenzuwirken, sowie einen digitalen Zoom. Ein optischer Zoom ist nicht vorhanden. Die Bedienbarkeit der Menüs via Fernbedienung ist einwandfrei.

Spieletauglich

Für Spieler sehr angenehm: Die Latenz zeigt sich erfreulich niedrig, zwar vielleicht nicht ganz für einen Shooter ausreichend, aber Sport- oder Rennspiele waren problemlos spielbar, egal ob vom PC oder der Konsole. Wer also mit seinen Kumpels eine Runde FIFA mit möglichst großem Bild zocken will, kann damit glücklich werden. Dazu gehört auch, dass die Kühlung des Beamers relativ leise arbeitet und nicht alles übertönt, was sich im Raum tut. Die Betriebsgeräusche werden herstellerseitig mit 32 dB angegeben, etwas lauter ist das gute Stück allerdings schon. Bei unserer Messung kamen knapp 40 dB bei 50 cm Abstand heraus – allerdings bei saftigen 35 Grad Innentemperatur.

Wer nicht unbedingt eine Sound-Anlage anschließen will, kann sich darüber freuen, dass der Beamer einen integrierten 2-W-Lautsprecher hat. Das ist natürlich kein Leistungsmonster, dennoch reicht es zumindest für ordentlichen, klaren Klang bei guter Lautstärke. Um mal ein kleines Public Viewing im Freundeskreis zu veranstalten, ist das je nach Raumgröße ausreichend.

Fazit

Andreas Philipp - Portraitvon Andreas Philipp
Preiswerte Kurzdistanzlösung

Ich muss sagen, dass der PJD5550Lws mich positiv überrascht hat. Sicher, bei einem Preis von knapp über 600 Euro darf man weder Wunder noch luxuriöse Ausstattung erwarten, aber dafür erfüllt der Beamer seinen Zweck ohne nennenswerte Mankos. Die Bildqualität geht in Ordnung, die Latenz ist fürs Zocken geeignet und der kurze Projektionsabstand macht auch Spieler mit kleineren Räumlichkeiten glücklich.

Schon bei einem Meter Abstand von der Leinwand klatscht der Projektor euch ein sattes 90-Zoll-Bild auf die Fläche. Eine Transport- oder Aufbewahrungstasche wäre allerdings noch ein schönes und unserer Meinung nach machbares Extra gewesen. Insgesamt ein gutes, spieletaugliches Einsteigermodell mit Schwächen bei der Ausstattung.

Überblick

Pro

  • ordentliche, homogene Bildqualität
  • sehr kurzer Projektionsabstand
  • verhältnismäßig niedrige Latenz, daher gut für Spiele geeignet
  • brauchbarer Lautsprecher
  • gutes Preis-Leistungs-Verhältnis

Contra

  • magere Ausstattung
  • wenige Anschlüsse
  • keine Transport- oder Aufbewahrungstasche
  • nicht höhenverstellbar
  • einige Presets eher unbrauchbar

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