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Test - Zurück in die Zukunft: Das Spiel – Get Tannen! : Zeitreise mit Hindernissen

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Nach dem durchaus gelungenen Start der Adventure-Staffel Zurück in die Zukunft: Das Spiel legt der Entwickler Telltale Games jetzt die zweite Episode nach. Dabei stellt sich natürlich die bange Frage, ob das Team das Niveau weiterhin halten kann.

Wir erinnern uns: Im Dezember 2010 veröffentlichten Telltale Games die erste Episode der neuen Adventure-Staffel Zurück in die Zukunft: Das Spiel. Damals sorgten vor allem die kinoreife Atmosphäre und die interessante Handlung dafür, dass die Fans gebannt vor dem Monitor saßen. Und der gelungene Cliffhanger am Ende der Episode machte neugierig auf den weiteren Verlauf der Abenteuer von Marty McFly und Doc Brown. Wer die erste Episode (noch) nicht gespielt hat, sollte den folgenden Spoiler übergehen.

Beginn des Spoilers
Marty ist es gelungen, seinen Freund Emmett Brown im Jahr 1931 zu befreien, und begegnete dabei unter anderem seinem Großvater und der jungen Edna Strickland. Doch aufgrund seiner Aktionen in der Vergangenheit beginnt Marty, sich plötzlich aufzulösen. Der Grund: Sein Großvater wird im Jahr 1931 zu Tode geprügelt, sodass Marty gar nicht erst geboren wird. Es ist natürlich an euch, diesen Fehler in der Zeitlinie zu korrigieren. Und genau da setzt die zweite Episode an.
Ende des Spoilers

Allzu viel wollen wir euch natürlich nicht von der Handlung der zweiten Episode verraten - die soll eine Überraschung sein. Fakt ist jedoch, dass auch diesmal wieder kinoreife Atmosphäre aufkommt, die Dialoge mit erneut grandioser Sprachausgabe gelungen sind und der Charme der Filmvorlage gut eingefangen wird. Sogar das gleichzeitige Agieren zweier Martys in derselben Zeitlinie wird in der zweiten Episode von Zurück in die Zukunft dargestellt - da werden Erinnerungen wach. Man erkennt deutlich die Handschrift des Autors Bob Gale, der auch für die Drehbücher der drei Kinofilme verantwortlich zeichnete. Lobenswert ist die neue Funktion, mit deren Hilfe man schon im Startmenü per Mausklick die Sprachversion wählen kann.

Zurück in die Zukunft: Das Spiel - Episode 2 Trailer
Auch bei Zurück in die Zukunft setzt Telltale auf das Episoden-Format; der Trailer zeigt erstmals die zweite Folge.

Der Fluxkompensator schwächelt

Allerdings mussten wir leicht ernüchtert feststellen, dass die Faszination der ersten Episode langsam verfliegt. Zwar tun sich bisher noch keine allzu großen Logiklücken auf, doch die hohe Anzahl an Zeitreisen in so kurzer Zeit ruft gewisse Abnutzungserscheinungen hervor. Telltale Games laufen Gefahr, die tolle Ausgangssituation aus dem Start der Staffel gegen die Wand zu fahren, wenn sie nicht aufpassen. Zu schnell könnten sie sich in Widersprüche verwickeln oder die Zeitreisen mit all ihren Nebenwirkungen ins Absurde ziehen. Gleichzeitig haben sie jedoch genügend Potenzial für weitere spannende Episoden aufgebaut - der Cliffhanger am Ende der zweiten Episode macht abermals neugierig.

Doch kommen wir lieber zu den konkreten und greifbaren Kritikpunkten. Dass ihr in der zweiten Episode von Zurück in die Zukunft: Das Spiel nach einem kurzen Abstecher in Martys Gegenwart erneut in das Jahr 1931 gelangt und bekannte Charaktere und Schauplätze zu Gesicht bekommt, ist noch halbwegs zu verschmerzen. Dank einiger neuer Figuren und Aspekte (ihr seht endlich das Innenleben des berühmten Speakeasy) kommt diesbezüglich kaum Eintönigkeit auf.

Viel schwerer wiegt da der Umstand, dass die Rätsel insgesamt noch einen Tick einfacher sind als im Vorgänger. Stellenweise bedarf es nur eines Mausklicks und schon habt ihr die Lösung parat. Zwar gibt es einige im Ansatz interessante Rätsel, doch selbst Einsteiger dürften sich diesmal etwas unterfordert fühlen. Ihr sammelt zudem kaum Objekte ein, sodass ihr nur selten im Inventar stöbern müsst. Hoffentlich setzt sich dieser Trend nicht fort. Und auch die Steuerung samt den unsichtbaren Barrieren bei diversen Schauplätzen feiert ein unrühmliches Comeback.

Fazit

André Linken - Portraitvon André Linken
So groß meine Vorfreude auf die zweite Episode von Zurück in die Zukunft: Das Spiel war, so ernüchtert bin ich jetzt. Okay, ganz so schlimm ist es nicht, denn auch im jüngsten Abenteuer stimmen Atmosphäre, Kinoflair und Dialoge. Doch wenn Telltale es mit den Zeitreisen übertreiben, könnte aus dem cineastischen Abenteuer schnell ein ausgelutschter Mythos werden. Zudem sind die Rätsel diesmal noch eine Spur einfacher. Hoffentlich setzt sich der Trend in den folgenden Episoden nicht fort. Trotz all dieser Kritik ist auch die zweite Episode einen Blick wert.

Überblick

Pro

  • Flair der Kinotrilogie gut eingefangen
  • tolle Zurück-in-die-Zukunft-Atmosphäre
  • einige wenige Rätsel mit gutem Ansatz
  • sehr gute englische Sprecher
  • gutes Hilfesystem

Contra

  • Rätsel noch simpler als im ersten Teil
  • technisch altbackene Grafik-Engine
  • hakelige Steuerung
  • geringer Umfang
  • Gefahr für zu wirre Handlung wächst spürbar

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