Test - Age of Empires II: The Conquerors Expansion : Age of Empires II: The Conquerors Expansion
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Die künstliche Intelligenz unseres Silizium-Kameraden wurde übrigens noch einmal erheblich gesteigert. Zwar wird auch dieses mal ein Profispieler nur ein leichtes Grinsen ob der strategischen Versuche des künstlichen Gegners verlieren, doch für den "Normal" -Zocker dürfte die Spielstufe "Hart" eine ziemlich Herausforderung bedeuten. Zugute halten muss man dem Programm auch, dass es, ausser in der höchsten Schwierigkeitsstufe, nicht schummelt, sprich genauso viele Ressourcen wie ihr zum Aufbau der Siedlung und Ausbildung der Einheiten zur Verfügung hat.
Hinzu kommt, dass ihr nun euren Computeralliierten Befehle erteilen könnt und diese (meistens) sogar befolgt werden. So könnt ihr von eurem Gegenüber Ressourcen verlangen, ihn auf einen bestimmten Gegner hetzen oder sogar die Art seines Spieles, zum Beispiel die Konzentration auf die Wirtschaft oder das Militär, beeinflussen.
Zu den schon bekannten und abwechslungsreichen Spielmodi aus dem Hauptprogramm, gesellen sich nochmals drei weitere hinzu.
In "King of the Hill" gilt es, ein Gebäude in der Mitte der Landkarte zu kontrollieren. Je nach Map-Typ muss dies mit Einheiten, Mauern und Schlössern, oder auch nur mit Schiffen erfolgen, wodurch für reichlich Abwechslung gesorgt sein dürfte.
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Eine völlig neue Richtung gibt dem Spiel der Modus "Wonder Race", denn hier wird ausnahmsweise einmal überhaupt nicht gekämpft, es gilt alleine, die Wirtschaft zu hegen und pflegen. Denn wer als erster sein Wunder fertig gestellt hat, gewinnt! Bei dieser Spielart fühlt man sich stark an alte "Siedler"-Tage zurückerinnert, als es auch dort noch kaum beziehungsweise keine Kämpfe gab. Dieser Spielmodus dürfte auch das richtige für alle "Anno"-Fans sein, die lieber in Ruhe ihre Stadt und Wirtschaft aufbauen, um dadurch über die anderen Spieler zu triumphieren.
"Defend the Wonder" ist schliesslich das genaue Gegenteil, denn hier wird praktisch nur gekämpft. Alle Spieler befinden sich bereits in der finalen Entwicklung und verfügen über gigantische Rohstoffreserven. Einem Spieler kommt die Aufgabe zu, sein Wunder zu verteidigen, während die restlichen Strategen das Abrisskommando darstellen.
Alle drei neuen Spielmodi sind wohldurchdacht und berücksichtigen die vielen Vorschläge, die Ensemble von begeisterten Spielern erhalten hat.
Auch die frischen Landkarten wie "Arena", "Geistersee", "Oase" oder auch die Nachbildung existierender Landstriche wie zum Beispiel England, Frankreich und Italien, hauchen dem Spiel neuen Wind ein.
Überhaupt sind es die Dutzenden kleinen Verbesserungen, welche dem Hauptprogramm, den Kampagnen und der Erweiterung zugute kommen und diese Expansion so gut machen.
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Ein grosses Manko im Multiplayer-Spiel von "Age of Empires II" war die Fokussierung der Spieler auf die Gebäude, insbesondere auf das "Town Center". In vielen Spielen wurden kaum noch Einheiten, dafür Dutzende, ja manchmal bis zu 100 der an sich für die Einwohnerherstellung gedachten Hauptgebäude auf der Landkarte verteilt. Dieser "TC-Push"- bzw. "TC-Rush"-Strategie, welche viel vom Flair des Spieles nahm, wurde nun erheblich erschwert. Nicht nur, dass die Hauptgebäude jetzt 100 Steine kosten, auch von den Verbesserungen der Pfeiltechnologien profitieren diese nur noch in ihrer Angriffsstärke und nicht mehr in ihrer Reichweite.
Alle gestressten Strategen können also aufatmen und sich wieder den richtigen Kämpfen und epischen Schlachten widmen, so wie das ursprüngliche Spiel einmal gedacht war. Auch die bemannbaren Rammböcke und klügeren Belagerungsmaschinen helfen, diese bekannte Fehlentwicklung zu korrigieren.
Nicht nur den "Wirtschaftlern" unter euch werden sicherlich die wesentlich klüger agierenden Bewohner, die auf Vorrat produzierenden Farmen und die verbesserten Handelsoptionen (es können nun auch in grösseren als 100er-Mengen gekauft und verkauft werden), das Leben erleichtern.
Alle kleinen Änderungen des Spieles hier im Detail aufzuführen, würde allerdings den Rahmen dieses Reviews sprengen; hierzu sei euch der Besuch der hervorragenden Webseite von Ensemble Studios ans Herz gelegt. Nur soviel sei hier erwähnt: Alle Änderungen sind sinnvoll, durchdacht und stellen die ursprünglich geplante Balance zwischen Einheiten, Gebäuden und auch den einzelnen Völkern wieder her. Sicher wird es immer wieder Diskussionen geben, ob nicht das eine oder andere Volk zu stark ist. Meiner Meinung nach hat Ensemble Studios aber alles getan, um die verschiedenen Völker zusammen mit den neu integrierten Azteken, Hunnen, Koreanern, Mayas und Spaniern in Einklang zu bringen.
Nicht nur den Spielern, auch den Kreativen unter euch haben die Entwickler "aufs Maul" geschaut und eure Wünsche nach einem erweiterten Editor erhört. Mit einer Palette neuer Trigger-Funktionen und der Möglichkeit nun allen Einheiten neue Werte und Namen zu geben, bleibt kaum ein Wunsch mehr offen. Auch könnt ihr jetzt Zufallskarten euren Vorstellungen anpassen.
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