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Test - Aladdin - Nasira's Rache : Aladdin - Nasira's Rache

  • PSone
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Zur Blütezeit der 16-Bit-Konsole Mega Drive gehörte das 'Jump and Run'-Modul zum Kinofilm ‚Disney's Aladdin' zu den besten Games seines Genres - vor allem bestach es durch die Animationen der Charaktere. Diese waren dermassen flüssig, dass sie fast wie bei richtigen Zeichentrickfiguren wirkten. Nun ist Aladdin zurück und präsentiert sich im modernen 3D-Gewand. Produziert wurde der Titel von Argonaut Software, die Macher von 'Croc'. Ob das aktuelle 'Aladdin' mit dem Klassiker von damals mithalten kann, erfahrt ihr im folgendem Review.

Aladdin - Nasira's Rache
Aus dem Intro: Nasira hat den Thron besetzt.

Die böse Zauberin Nasira schmiedet teuflische Pläne, um sich an Aladdin und seinen Freunden zu rächen. Diese haben nämlich ihren Bruder Dschafar ins Jenseits befördert und sie selbst in Gefangenschaft verbannt. Mit Hilfe des Geistes von Dschafar entführt sie Jasmin und den Sultan, um anschließend seinen Palast zu besetzen. Nun liegt es an Aladdin und seinen Freunden, Agrabah vor der bösen Herrschaft von Nasira zu bewahren.
Als Aladdin beginnt ihr das Spiel in den Straßen von Agrabah, wo ihr euch den Weg zum Palast frei kämpfen müsst, denn als neue Herrscherin der Stadt hat Nasira den Wachen befohlen, Jagd nach euch zu machen.
Um sein Abenteuer zu bestreiten, besitzt Aladdin ein ziemlich großes Repertoire an Moves: neben dem obligatorischen Rennen, hüpfen und ducken, setzt sich der Straßenjunge hauptsächlich mit seinem Schwert zur Wehr. Damit kann er sowohl attackieren als auch parieren, und in ganz brenzligen Fällen sogar einen Superhieb ausüben. Außerdem stehen ihm noch Äpfel als Wurfgeschosse bereit, mit denen er ebenfalls Gegner beseitigen kann oder bestimmte Ziele treffen muss, vereinfacht wird das Werfen durch ein Fadenkreuz, das erscheint, sobald man in die Ego-Perspektive wechselt. Mit ihr lässt sich die Umgebung besser erkunden. Außerdem könnt ihr so die Kameraeinstellung bei schlechtem Blickwinkel manuell neujustieren.

Aladdin - Nasira's Rache
Im ersten Level gibt Dschini Aladdin nützliche Informationen für sein Abenteuer.

Im Laufe des Spiels gibt es viele Items, die ihr einsammeln solltet. Überall sind Münzen verstreut, die ihr später beim Händler gegen Goodies einlöst. Außerdem könnt ihr spezielle Gegenstände finden, wie Dschini-Groschen oder rote Edelsteine. Vor allem letztere sind schwer zu finden, da sie gut versteckt sind. Besitzt ihr drei davon, wird am Ende des Levels ein Bonuslevel freigeschaltet. Die Dschini-Groschen braucht ihr für Dschinis Wunschmaschine, durch die ihr unter anderem ein Extraleben oder volle Energie erhalten könnt.
Neben dem Überwinden von Hindernissen, wozu auch kleinere Gegner gehören, müssen auch einige Rätsel gelöst werden. Diese sind aber nicht allzu schwer, meistens handelt es sich um Schalterrätsel oder darum, einen Gegenstand von A nach B zu bringen.
Euer Abenteuer findet dabei in verschieden Gegenden statt: Von den Straßen Agrabahs, bis hin zum Palast und Nasiras Höhlen, wird euch viel Abwechslung geboten. Jeder Ort hat andere Gegner und Hindernisse, sodass ihr immer vor neuen Herausforderungen steht. Interessant an dem Spiel ist, dass ihr nicht nur Aladdin steuert, sondern auch in die Rollen seiner Freunde Abu und Jasmin schlüpft, die andere Eigenschaften mitbringen. So besitzt Jasmin keine Waffen und sie kann nur Gegnern ausweichen, indem sie sich in Gefäßen versteckt. Außerdem müsst ihr zum Teil auch auf dem fliegenden Teppich euren Weg bestreiten.

Das ganze Konzept von 'Disney's Aladdin' erinnert sehr stark an das 2D-'Aladdin' von 1993, welches auf dem Mega Drive und später auch auf dem PC sehr erfolgreich war. Auch dort hatte Aladdin die gleichen Moves, es gab die gleichen Gegenstände zum Aufsammeln, ähnliche Gegner und Locations und den fliegenden Teppich. Somit kann man diesen Titel durchaus als Nachfolger von jenem Klassiker bezeichnen.

Aladdin - Nasira's Rache
Die Wache wird anvisiert und gleich abgeschossen .

Nun jedoch zur Technik: die Grafik überzeugt leider nicht vollkommen, da Aladdin und seine Freunde recht polygonarm und damit eckig geraten sind. Ebenfalls lässt sich ein eindeutiger Grafikaufbau in der Ferne feststellen - dabei ist die Sicht nicht einmal sonderlich weit. Da es sich bei diesem Spiel um eine Zeichentrickadaption handelt, fällt es nicht negativ auf, dass die meisten Texturen hauptsächlich aus bunten Farben bestehen.
Wirklich ärgerlich ist hingegen die hakelige Steuerung. Aladdin und Co. lassen sich alles andere als geschmeidig steuern, wodurch die Kämpfe dadurch unnötig kompliziert ausfallen. Daher ist es ratsam, so oft wie möglich auszuweichen. Auch mancher Sprung erweist sich als der berühmte Sprung ins Ungewisse. Man kann sich zwar auch daran gewöhnen, aber Kenner guter Jump and Runs werden den Unterschied zu ihren Favoriten deutlich spüren. Kommt man damit in den Straßen Agrabahs noch einigermaßen zurecht, merkt man die Ungenauigkeiten bald schon in den Verliesen, wo die Anzahl der Fallen stark zunimmt.
Die Kameraführung jedoch kann als ganz passabel eingestuft werden. Meistens bietet sie genügend Weitblick - bisweilen müsst ihr aber etwas nachjustieren.
Dank der tollen Lokalisierung, erhält das Spiel viel Atmosphäre: die Synchronsprecher kennt man aus den Filmen bzw. aus der Serie, und verleihen den Figuren mit ihren Stimmen Lebendigkeit. Die Musik lockt mit nahöstlichen Klängen und der Sound kann sogar auf Surround einstellt werden.

 

Fazit

Gameswelt Redaktion - Portraitvon Gameswelt Redaktion
Aladdin hat den Sprung ins neue Zeitalter der 3D-Spiele zwar geschafft, aber leider nur mit einigen Schrammen. Wie bei vielen anderen seiner Genrekollegen hat man als Spieler mit der hakeligen Steuerung zu kämpfen. Dabei geht das auch anders, wie Vorzeige-3D-'Jump and Runs' wie 'Spyro' oder 'Rayman 2' zeigen. Schade, denn über die Präsentation und den Spielwitz kann man echt nicht meckern. Der ganze Flair des Kinostreifens wird hier gut wiedergegeben. Hervorragend sind die lustigen Zwischensequenzen, gesprochen von den originalen Synchronsprechern, und die typische Begleitmusik. Aber auch die witzigen Ideen, zum Beispiel, dass man Äpfel erst erhält, wenn man sie dem schlafenden Händler klaut oder dass man einen Kamelrücken als Plattform zweckentfremden kann, wissen zu gefallen. Leider reicht das aber nicht aus für ein unbeschwertes Spielvergnügen, ein Klassiker wie der Vorgänger ist 'Disneys Aladdin' daher nicht.  

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