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Test - AMD Radeon HD 7850 & HD 7870 : Mittelklasse greift Highend an

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Im Detail: Radeon HD 7850

Die kleine Schwester schneidet technisch etwas schwächer ab, soll dafür aber schon für 250 Euro in euren Rechner wandern - Händler listen die Karten ab etwa 220 Euro. Auch sie geht seit dem 19. März 2012 in angeblich großen Stückzahlen auf Kundenfang und wird in unterschiedlicher Form auftreten. Große Hersteller, wie MSI oder Asus, veröffentlichten bereits individuelle Designs, darunter auch Versionen mit Duallüftern. Übertaktete Flitzer sind ebenfalls mit dabei. Das Referenz-Design, das übrigens identisch zur HD 7870 ist, wird es dementsprechend wohl selten bis gar nicht ins Regal schaffen.

Identisch verhält sich auch der Stromsparmodus, er taktet die GPU und den Speicher auf die bekannten 300 MHz herunter. Schaltet ihr hier den Monitor ab, fällt der Strombedarf sogar noch weiter ab als bei der größeren Schwester. Als typische Leistungsaufnahme gibt AMD 130 Watt an, maximal möglich wären über den einzelnen Sechs-Pin-Stromstecker 150 Watt. Die Anschlüsse entsprechen denen auf der HD 7870, sprich: je ein DVI- und HDMI-Anschluss sowie zwei Mini-DisplayPorts.

Wie viel kauen die Neulinge?

Auf dem Windows-Desktop verhalten sich die beiden Bildermacher auf den ersten Blick vorbildlich. Im Vergleich zu den leistungsschwächeren Vorgängern aus der HD-6800-Serie zeigen sie sich etwas weniger stromhungrig. Im Vergleich zu den Highend-Schwestern HD 7950 und HD 7970 sieht die Sache wieder schlechter aus, da sie letztendlich genauso viel Strom unter Windows futtern wie die dicken Performance-Brummer. Das ist allerdings nicht weiter verwunderlich, da die Karten selbst im Desktop-Betrieb mit 300 MHz takten - zu viel für eine hohe Energieeffizienz. Dagegen fällt der Hunger bei ausgeschaltetem Bildschirm (ZeroCore) kaum ins Gewicht.

Bei der vollen Leistung der HD 7850 und HD 7870 lag der Strombedarf unseres Testsystems über den jeweiligen Vorgängern, wenn auch die Leistungsaufnahme nur um wenige Watt höher war. Angesichts der Strukturverkleinerung hätten wir uns zumindest bei der HD 7870 etwas mehr erhofft, wobei die Performance pro Watt deutlich gesteigert wurde und in einem guten Bereich liegt. Vorbildlich schneidet dagegen sie HD 7850 im Vergleich zur HD 6850 unter Volllast ab, mit ihr nimmt unser gesamtes System lediglich 7 Watt mehr auf.

Tabelle: Stromhunger (gesamtes System) und Temperatur (GPU)
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Was sagen Temperatur und Lautstärke?

Zunächst Gutes. Im Desktop-Betrieb erwärmt sich die HD 7850 auf rund 35 °C und ist somit eine der kühlsten aller aktuellen Grafikkarten, nur deutlich schwächere Kolleginnen haben ein kühleres Köpfchen. Die 36 °C warme HD 7870 zeigt sich hier auch von ihrer besten Seite. Bei voller Auslastung im Spielebetrieb hält sich die HD 7850 mit 72 °C im guten Bereich, während die HD 7870 mit ihren 78 °C etwas ins Mittelfeld abdriftet. Insgesamt aber beide Daumen hoch.

Doch auf wessen Kosten geht es? Natürlich auf Kosten der Lautstärke, allerdings weit mehr als gedacht und nötig. Mit fast 42 dB mausert sich die HD 7850 zu einer der lautesten Karten im Windows-Betrieb des gehobenen Mittelfelds, selbst die laute Vorgängerin wird nochmals knapp übertroffen. Mit ihren 50 dB liegt sie im Lastbetrieb dagegen im Mittelfeld. Das ist angesichts der geringen Temperaturen trotzdem inakzeptabel, sollte euch aber nicht abschrecken. Die im Handel erhältlichen HD 7850 werden fast ausschließlich mit individuellen Designs ausgestattet. Erfahrungsgemäß investieren die Hersteller viel Zeit und Know-how in die Belüftung und dürften das Kärtchen knebeln.

GV-R787OC-2GD von Gigabyte

Dagegen wird die HD 7870 wohl, wie gesagt, zunächst ausschließlich im Referenz-Design auf euch zukommen. Während sie im Windows-Betrieb noch recht leise mit 37 dB arbeitet, wird sie unter Last mit etwa 54 dB deutlich lauter und klar wahrnehmbar, glücklicherweise jedoch ohne schrille Geräusche. Weil eine HD 7950 aber sogar ein paar dB weniger zu euren Ohren schickt, bleibt das Ergebnis ernüchternd.

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