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Test - Anno 1701 : Kleines 'Anno' ganz groß!

  • DS(i)
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Wirtschaftliches Arbeiten!

Auch auf dem DS spielt sich 'Anno' wie sein großer Bruder auf dem PC: Der Spieler startet als alter Seebär und muss in der Neuen Welt eine Siedlung aufbauen. Dafür benötigt ihr nicht nur eine ganze Menge Pioniere, die euch mit den Steuereinnahmen den Großteil der Erträge einbringen, sondern auch eine funktionierende Wirtschaft. Die ist dem Original entlehnt, kommt durch den Verzicht auf diverse Produktionsstätten allerdings deutlich schlanker daher. So wird das gedroschene Getreide in der Mühle sofort zu Nahrung umgewandelt, ohne den Umweg über eine Bäckerei zu gehen. Das ist symptomatisch für die kompletten Wirtschaftskreisläufe, die allesamt an Komplexität verloren haben – gut so! Denn dem Frankfurter Entwickler Keen Games ist der Spagat gelungen, diesen Aspekt des Spiels mit der notwendigen Seriosität zu betrachten, aber den zu betreibenden Aufwand zu minimieren. So spielt sich 'Anno 1701' auch unterwegs locker-flockig, ohne aber seinen Anspruch zu verlieren. Diese nötige Schlichtheit wird zudem von dem globalen Marktplatz unterstützt: Siedelt der Spieler auf zwei oder mehr Inseln, musste die Ware in den PC-Versionen erst noch zur Hauptinsel verschifft werden – nicht so auf dem DS. Dank dieser Entscheidung landen alle von Händlern eingesammelten Waren direkt im Kontor. Dass man so die Wirtschaft leichter überblicken und leichter optimieren kann, versteht sich von selbst.

Während die Wirtschaft einfacher abläuft, hat sich an der Verhaltensweise der Insulaner wenig geändert: Die fordern von der Kirche bis zur Kathedrale, vom Holz bis zum Honig, von der Schafwolle bis zum Schmuck alles, was glücklich macht. Und der Spieler sollte diesen Wünschen unbedingt nachkommen. Nur so können die Einnahmen gesteigert und neue, dringend benötigte Gebäude freigeschaltet werden. Die Bewohner steigen dabei in der typischen Reihenfolge auf – 'Anno 1701' weicht auch auf dem DS nicht von dem seit 'Anno 1602' bekannten Konzept ab. Das Erreichen der Aristokratenstufe hat dabei nicht nur steuerliche Vorteile: Eure Wirtschaftsgebäude können jeweils in zwei Stufen aufgelevelt werden. Das kostet zwar einen gewissen Obolus, bringt aber erst 50 Prozent, später noch mal 33 Prozent höhere Erträge. Folgerichtig kann man durch das Upgraden Überschüsse produzieren und so doppelte Produktionsstätten entfernen. Das schafft nicht nur eine optimierte Wirtschaft, sondern auch zusätzliche Baufläche, die besonders im späteren Verlauf der Missionen knapper wird.

Spielerisch bietet die DS-Version einen durchaus üppigen Umfang: Keen Games hat dem Titel eine spannende, wenn auch etwas schmalzig endende Kampagne mit fünf Kapiteln und 15 Missionen spendiert, wobei die beiden ersten Abschnitte als Tutorial dienen und Laien wie Profis die portable Spielwelt erklären. Wem das noch nicht reicht, der kann entweder allein oder mit bis zu drei menschlichen Kumpanen ein Endlosspiel starten. Da werden zuvor die Startbedingungen festgelegt und dann wird auf einer mehr oder weniger großen Inselwelt von null begonnen. Gewonnen hat, wer den letzten Gegner von der Karte verjagt hat. Schade nur, dass 'Anno 1701' kein Game-Sharing anbietet, somit müssen für packende Mehrspielerpartien Gegner gefunden werden, die ihr Cartrigde bei sich tragen.

Fazit

Sören Lohse - Portraitvon Sören Lohse
Die anfänglichen Zweifel sind vollends verflogen: 'Anno 1701' auf dem DS spielt sich nicht wesentlich anders als auf dem PC. Die Steuerung über den Stylus funktioniert sehr gut, der etwas überladenen Komplexität wird durch die entschlackte Wirtschaft Einhalt geboten und technisch holt das Spiel wohl alles aus dem Handheld heraus. Einziges Manko: Die Übersicht leidet unter dem kleinen Bildschirm, den zwei Zoomstufen und der nicht drehbaren Karte. Wer sehnsüchtig auf ein ansonsten süchtig machendes Aufbaustrategiespiel gewartet hat, sollte schleunigst zugreifen!

Überblick

Pro

  • ein typisches 'Anno' auf dem DS
  • schicke Grafik, hoher Wuselfaktor
  • entschlackte Wirtschaft
  • Kampagne, Endlosspiel & Mehrspielermodus

Contra

  • zu wenig Übersicht
  • etwas fummeliges Baumenü
  • kein Game-Sharing

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