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Test - Assassin's Creed III: Liberation : Mississippi Queen

  • PSV
Von  |  |  | Kommentieren

Ubisoft setzt zum Rundumschlag an und veröffentlichte vor Kurzem nicht nur das heiß erwartete Assassin’s Creed III. Neben Connor versucht exklusiv auf der PlayStation Vita eine junge Dame namens Aveline de Grandpré, die Herzen der Serien-Fans zu erobern. Doch trotz weit weniger Bug-Problemen als in Connors Abenteuer hinkt die neue Heldin den etablierten Serienteilen deutlich hinterher.

Dabei scheinen auf den ersten Blick alle Zutaten für ein erfolgreiches Assassin’s Creed vorhanden zu sein. Ihr klettert und meuchelt wie gewohnt, wobei sich der offene Kampf am Connor-Abenteuer orientiert. Dauerblocken und die Kontertaste spammen funktioniert also nicht. Dennoch sind die Kämpfe nach wie vor leicht geraten – bis auf wenige Ausnahmen in Form diverser Bossgegner. Die versteckte Klinge ist ebenfalls wieder mit an Bord und an neuen Waffen erwarten euch unter anderem Macheten, ein Blasrohr und eine Peitsche, mit der ihr Gegner an euch heranzieht.

Hier zeigen sich jedoch bereits die ersten Probleme. So führt das Zielen mit Fernwaffen, wie dem Blasrohr, aufgrund einer in diesem Moment stets festen Kamera manchmal dazu, dass ihr euren Gegner gar nicht seht. Stattdessen starrt ihr beispielsweise eine Baumrinde in Nahaufnahme an, weil sich die Kamera unbedingt dahinter platzieren musste. Sterbt ihr, dürft ihr euch vor allem bei den erwähnten Bossgegnern darauf freuen, euch die dazugehörigen Zwischensequenzen noch mal komplett anzusehen. Überspringen ist nicht im Angebot.

Stichpunkte statt Erzählung

Leider sind diese Szenen nicht so gut gemacht, dass man sie gerne mehrmals sehen würde. Die Inszenierung sowie Sprecher und Musikuntermalung sind solide, aber weit weg vom Serienstandard. Mit New Orleans und dem Bayou von Louisiana, das Liberations Pendant zum wilden Grenzland in Assassin’s Creed III ist, liefert Liberation durchaus interessante Schauplätze. Da Aveline wie Connor zur Zeit der Amerikanischen Revolution meuchelt, hätten sich viele Verbindungen zu Connors Geschichte angeboten. Leider wurde die Möglichkeit überhaupt nicht genutzt. Stattdessen gibt es eine erzwungene Begegnung der beiden in einer der letzten Missionen, die so ungeschickt herbeigeführt wird, dass man es lieber gleich hätte sein lassen sollen.

Assassin's Creed III: Liberation - Offizieller Story Trailer (dt.)
Das Video zeigt Einblicke in die Geschichte und gibt neue Informationen zum Hauptcharakter Aveline: Wie sie sich gegen die spanischen Unterdrücker behauptet, wie sie mit ihren weiblichen Reizen zu spielen weiß und es sehr gut versteht, sich mit ihren Kampffähigkeiten durchzusetzen.

Überhaupt enttäuscht die Geschichte vom vielversprechenden Anfang bis zum faden Ende. Aveline begegnen wir beispielsweise das erste Mal als Kind an der Hand ihrer Mutter, die sie kurz darauf im Stadtgewühl aus den Augen verliert. Ein zeitlicher Sprung folgt und Aveline ist plötzlich Assassine. Wieso und vor allem wie es dazu gekommen ist, erfahren wir nie. Aus solchen hingeworfenen Handlungsbrocken müsst ihr euch eure eigene Geschichte zusammenreimen. Diese stichpunktartige Erzählweise zieht sich durch das gesamte Spiel und führt dazu, dass man weder zur Protagonistin eine halbwegs akzeptable Verbindung aufbauen kann noch einer der anderen Charaktere zumindest ein wenig Kontur bekommt. So klickt ihr euch durch eine schwache, fragmentarische Geschichte, die langweilt statt motiviert.

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